Firebird
Abreise und Ankunft verschickt. Dalton musterte die Botschaft mit zusammengekniffenen Augen und schickte sie weiter an den diensthabenden Offizier. Augenblicke später tauchte Mr Brolley in der Kommunikationszentrale auf. Er sah nicht erfreut aus.
»Immer noch nichts?«, fragte er. Der diensthabende Offizier war ein ausgeglichener Mensch, der sich niemals aufregte. Unter Beschuss hatte sein Verhalten Dalton zutiefst beeindruckt. Er war genau der Mann, den man an seiner Seite haben wollte, wenn man ein ernstes Problem hatte.
»Nein, Sir. Noch keine Spur von ihr.«
»Also schön. Sagen Sie allen anderen Schiffen des Geschwaders, sie sollen noch einmal nachsehen. Wir brauchen einen Bericht, positiv oder negativ, von jedem einzelnen Schiff.«
»Ja, Sir.«
»Da wir gerade dabei sind, sollten wir auch Point Edward informieren, dass wir sie noch nicht zu sehen bekommen haben, und uns bestätigen lassen, dass sie plangemäß abgereist sind.«
»Das haben wir bereits getan, Sir. Vor ein paar Minuten.«
Seufzend ging Brolley hinaus. Natürlich musste er Admiral D’Angelo auf dem Laufenden halten, und das bedeutete, dass er sich erneut ihrem unerfreulichen Verhalten aussetzen musste. Wenn irgendetwas schiefging, neigte sie zu einem Tonfall, der andeutete, der berichterstattende Offizier trage die Verantwortung dafür. Dalton war überzeugt, dass Brolley insgeheim längst ins Schwitzen gekommen war.
Wenigstens war sie bisher noch nicht in der Kommunikationszentrale aufgetaucht. Stattdessen war sie wohl in die Einsatzleitung eingefallen, hatte die Bedienung der Scanner und Sensoren übernommen und unnötige Anweisungen erteilt. In einem Flottenrundschreiben hatte Dalton gelesen, sie sei eine praktisch veranlagte, zupackende Offizierin.
Der Auftrag wurde rausgeschickt, und es dauerte nur Minuten, bis sich die Zerstörer meldeten. McMurtrie war der Erste: Negativ hinsichtlich der Abonai . Dann folgte die Karasani . Dann die Hopewell .
Die Anweisung war so oder so überflüssig gewesen. Die drei Kreuzer und die sechs Zerstörer des Flagggeschwaders taten bereits, was sie konnten, und behielten ihre Monitore im Auge. Sie waren darauf vorbereitet, beim ersten Sichtkontakt Bericht zu erstatten. Hätten sie etwas gesehen, dann hätten sie auch etwas gesagt.
Wilson meldete negativ.
Cajun .
Schließlich erhielt Yaniwicz eine Antwort von Point Edward. Die geschätzte Ankunftszeit der Abonai hat sich nicht geändert. Sie sind plangemäß aufgebrochen.
Vor über zwei Stunden, um einen Flug hinter sich zu bringen, der nur vierzig Minuten dauern sollte.
Chiyoko negativ.
Sattari negativ.
»Der Antrieb ist launisch, Mr Dalton«, sagte Yaniwicz. »Es könnte sie auf die andere Seite der Sonne verschlagen haben.«
»Ich weiß, Steve. Das wäre nicht das erste Mal. Aber das vermasselt uns die Feier.«
»Ich hoffe, denen ist nichts zugestoßen.«
»Ich auch. Bestimmt haben sie nur ihr Ziel verfehlt. Hoffe ich.«
Yaniwicz grinste unbehaglich. »Der Weg zum Rigel ist sicherer als der zum Lebensmittelhändler.« Das war die Standardplattitüde der interstellaren Verkehrsbetriebe.
Andererseits war da die Geschichte mit der Capella . Vor neun Jahren, auf dem Weg von Rimway zur Station Saraglia, hatte sie ihren Transdimensionalsprung ausgeführt und wurde nie wieder gesehen. Zweitausendsechshundert Leute verschwanden mit ihr.
Und vor gerade achtzehn Monaten hatte es die Warburton erwischt. Von ihr waren Wrackteile gefunden worden, die die Ermittler zu dem Schluss führten, dass ihre Massedetektoren versagt hatten und das Schiff versucht hatte, sich innerhalb eines Asteroiden zu materialisieren. Wäre so etwas allerdings der Abonai zugestoßen, so hätte es eine Explosion von beachtlichem Ausmaß gegeben. Die hätten sie auf keinen Fall übersehen können.
Sie warteten. Die Botschaften von Point Edward klangen immer hektischer. Patrouillenschiffe und Zerstörer trafen ein, um bei der Suche zu helfen.
Janet übernahm die Wache. Dalton ging in sein Quartier, duschte, zog sich um und begab sich zum Essen in die Offiziersmesse, wo sich die Gespräche logischerweise vorwiegend um das verschollene Schiff drehten. Tag MacAllen hatte eine Schwester an Bord der Abonai und Boros Razkuli einen Sohn. Jeder kannte irgendeinen der Mannschaftsangehörigen.
Als Dalton um Mitternacht wieder zum Dienst antrat, gab es noch immer keine Neuigkeiten.
Sechs Tage später wurde die Abonai offiziell für verschollen erklärt. Eine ausgedehnte Suche,
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