Firebird
haben nur ein Schiff«, sagte Alex. »Denk an den Schmetterling.«
»Welchen Schmetterling?«, fragte Shara.
»Chase ist der Ansicht, dass die Koordinaten nicht ausreichend genau sind, um uns in die Lage zu versetzen, diese Dinger zu finden.«
»Das sind sie auch nicht«, sagte ich. »Und das Spielfeld wird immer größer. Einige dieser Schiffe tauchen nur alle paar Jahrhunderte auf.«
»Diese Aussage ist nicht ganz korrekt«, sagte Shara. »Sie wurden nur alle paar Jahrhunderte beobachtet . Aber wir haben die exakten Zeitpunkte der letzten beiden Eintritte, also sollten wir hinsichtlich des Alpha- und des Antares-Objekts recht gut vorbereitet sein.«
»Schön zu hören«, sagte ich. Shara redete weiter von dem enormen Wert, den Robins Notebook darstellte, während ich mir Toast und Kaffee holte. Dann ging ich zurück zum Tisch und tat, als würde ich zuhören, während sie sich in Details darüber erging, was passiert, wenn Zeit und Raum einem schwarzen Loch ausgesetzt sind. Ich wartete auf den passenden Moment, um die Frage loszuwerden, die mir schon die ganze Zeit durch den Kopf ging: »Haben wir irgendetwas über die Capella? Wissen wir, wann sie wieder auftauchen wird?«
Alex sah Shara an.
»Wir werden warten müssen«, sagte sie, »bis jemand sie sieht. Wenn wir eine Sichtung haben, können wir sie mit dem Start abgleichen und so herausfinden, wann und wo wir sie finden können.«
Das Problem war, dass das möglicherweise nie passieren würde. Vermutlich sogar. Sie konnte alle paar Tage in Erscheinung treten, aber wenn das irgendwo draußen im Nichts geschah, würde es nie jemand sehen.
Das Alpha-Objekt sollte zuerst auftauchen. Das letzte Mal war es vor 178 Jahren von einem Weltraummonitor entdeckt worden.
»Das letzte Auftauchen vor diesem Zeitpunkt«, sagte Shara, »liegt weitere 178 Jahre zurück. Und wir sind ziemlich sicher, dass das Ding Cormoral vor 2331 Jahren verlassen hat. Und das ist durch 178 teilbar. Jedenfalls annähernd.«
»Aber der Sprung«, sagte ich, »könnte ebenso gut neunundachtzig Jahre dauern. Oder 44,5. Jeder Zeitraum, dessen Vielfaches 2331 Jahre ergibt, kommt in Frage.«
Shara nickte. »Das ist richtig. Aber es ist nicht wichtig.«
»Was machen wir«, fragte ich, »wenn wir Überlebende entdecken?«
»Wir holen sie raus«, sagte Alex. »Wenn wir können.«
»Die Belle-Marie hat nicht viel Platz, Alex. Nimm an, wir finden fünfzig Leute. Oder ein paar Hundert.«
»Wir hoffen, dass so etwas nicht passiert«, sagte er.
»Wir hoffen? «
Ein Schatten senkte sich über Alex’ Augen. »Chase, was denkst du, würde passieren, wenn wir damit zum Sternenkorps gehen? Und um eine Begleitflotte bitten?«
»Sie würden genaue Angaben verlangen.«
»Und …?«
»Einen Beweis dafür, dass du weißt, wovon du sprichst«, sagte Shara.
»Wir haben Bilder von der Feuervogel .«
»Mir gefällt das nicht, Alex.«
»Mir auch nicht, Babe. Im Augenblick können wir nicht mehr tun, als zu versuchen, harte Beweise zu bekommen, und wenn sie das nächste Mal auftaucht, wird es eine ernsthafte Rettungsmission geben.«
»Alex, du sprichst von beinahe zweihundert Jahren.«
»Nein, ich spreche darüber, wie viel Zeit auf dem Schiff vergeht.« Er machte einen enttäuschten Eindruck. »Wenn da ein paar Hundert Leute an Bord sind, hätten wir gar nicht genug Zeit, sie rauszuholen, ganz egal, wie viele Schiffe wir rausschicken. Vergiss das einfach. Wenn wir bei der nächsten Sichtung beweisen können, dass wir wissen, was wir tun, dann dürften wir auch in der Lage sein, Hilfe zu organisieren.«
Ich sah Shara an. »Er hat recht«, sagte sie.
»Ich habe ein paar zusätzliche Druckanzüge bestellt«, sagte Alex. »Einen für Shara, falls sie ihn benutzen will, und sieben für Überlebende, falls wir welche finden. Darüber hinaus werden wir uns behelfen müssen, so gut wir können.«
Als wir uns auf die Alpha-Mission vorbereiteten, kam ein Sturm auf. Die Kojote war am Vorabend geliefert worden. Ich weiß noch, wie ich mit Shara auf der vorderen Veranda stand, auf Alex wartete und zusah, wie der Regen über der neuen Landefähre niederging. Wir freuten uns darauf, sie auf die Station zu bringen. Endlich tauchte er auf. In diesem Moment zuckte ein Blitz über den Himmel. Für einen Moment blickte er auf. »Glaubt hier jemand an Omen?«
Unser Gepäck war schon zuvor verladen worden, als das Wetter noch besser gewesen war. Wir hasteten über den überdachten Gehweg. Der Regen schlug trotzdem
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