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Firebird

Firebird

Titel: Firebird Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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gekommen.«
    »Ich kann kaum glauben«, sagte ich, »dass nicht längst jemand dort war, um diese KI zu holen.«
    »Es hat immerhin mindestens zwei Versuche gegeben. Beide sind gescheitert, und bei einem wurde die ganze Mission ausgelöscht. Niemand wusste genau, wo die KI war. Ich nehme an, der Doc hatte Erfolg, weil er Charlie dabei hatte.«
    »Vielleicht«, sagte ich, »bekommt Charlie eine Auszeichnung.« Nichts dergleichen war je geschehen. Und natürlich geschah es auch dieses Mal nicht. Tatsächlich wurde niemand ausgezeichnet.
    Wenn Doc Drummond wirklich ernsthaft geglaubt hatte, er könnte seine Funde geheimhalten, so hatte er geträumt. Wenn jemand von Skydeck aus zu einer Mission aufbrach, die das Interesse der Medien weckte, so hatte er nicht die geringste Chance zurückzukommen, ohne von irgendjemandem verraten zu werden. Normalerweise von jemandem aus der Einsatzzentrale. Oder von einem der Bosse. Im Gegenzug durften sie dann Leute wie Brockton Moore, den Gastgeber von Der runde Tisch kennenlernen und bisweilen sogar ein wenig mit ihnen herumhängen.
    Die Folge war, dass Drummond sich bereits mit Reportern herumschlagen durfte, als sie noch zwei Stunden von Skydeck entfernt waren. Schon als er vor etlichen Wochen abgeflogen war, war er einem gewissen Interesse der Medien ausgesetzt gewesen, aber das war nichts im Vergleich zu dem Empfang, den man ihm bei seiner Rückkehr bereitete. Die Medien waren allerdings nicht an den historischen Aspekten der Mission interessiert.
    War jemand umgekommen? »Das war unsere erste Frage«, erzählte mir einer der Reporter am Abend. »Da haben wir uns nicht unbedingt mit Ruhm bekleckert. Wir müssen sogar enttäuscht gewirkt haben, als sich herausgestellt hat, dass es keine Verluste gegeben hat. Obwohl wir so getan haben, als wären wir erleichtert.
    Wir haben sie gefragt, ob sie angegriffen wurden. Und was sie mitgebracht haben. Die meisten von meinen Kollegen hatten keine Ahnung, wer Margus Virandi war.« Er schüttelte den Kopf. »Wie können diese Leute nur so wenig wissen und dabei diese Laufbahn einschlagen?«
    »Keine Ahnung«, sagte ich, bemüht, nicht zu grinsen. »Manchmal können Reporter ziemlich blöd sein.«
    Wie wir alle.
    Die ganze Aufregung brachte auch uns eine weitere Lawine an Anrufen ein. Jacob bedachte sie mit der Standardantwort, die besagte, dass Alex keine direkte Verbindung zu dieser Mission gehabt habe, dass er froh sei, dass sie alle sicher zurückgekehrt waren, dass er aber, da er nicht involviert war, weiter nichts zu sagen habe, vielen Dank.
    Docs beinahe palastartiges Haus war hell erleuchtet, als wir dort eintrafen, und es brodelte vor Musik, Gelächter und Applaus. Wir schwebten an einem düsteren Himmel herab und setzten auf der Landeplattform auf, wo die KIs übernahmen und den Gleiter auf einen Parkplatz brachten. Jenseits der prachtvollen Vorhänge vergnügten sich ein paar Hundert Leute zwischen den kunstvollen Möbeln, den Bücherregalen und der elektronischen Kunst. Doc und seine Frau Sara – sie hatte ebenfalls an der Mission teilgenommen – hießen uns willkommen und stellten uns Kollegen aus dem medizinischen Bereich vor, Missionsteilnehmern, Nachbarn, einem Arbeitskreis der Conseca-Universität und ein paar großen Namen aus der Welt der Unterhaltung. Die Leute, die ihn begleitet hatten, waren natürlich mit ihren Familien gekommen. Die meisten waren große, kompetent wirkende Kerle; die Sorte, mit der sich niemand würde anlegen wollen. Mir kam in den Sinn, dass Doc, entgegen meinem ersten Eindruck, genau gewusst hatte, was er tat.
    Und natürlich war auch Charlie da, immer noch in der Rod-Baker-Rolle. Er stand mit einer kleinen Gruppe in einer Ecke der Bibliothek und erzählte, wie sie in Buchanan Harbor runtergegangen und mit einer KI – »einer Beta« – verschwunden waren, die einst Cassandra Talley gehört hatte, der klassischen Humoristin, die noch heute, Tausende von Jahren nach ihrem Tod, gelesen wurde. Kein anderer Komödiant hatte so lange überdauert.
    Sieben der anderen Betas waren auch aktiv. Sie gesellten sich zu Charlie, schlenderten herum, zeigten sich als Bonvivants, als schöne Frauen und in einem Fall als ehemaliger Präsident von Villanueva. Eine achte KI, die an Bord eines Schiffes gefunden worden war, das vor der Küste auf Grund gelaufen und wundersamerweise nie der Flut zum Opfer gefallen und gesunken war, war vielleicht ein bisschen schüchtern. Sie lieferte kein Hologramm, sprach aber mit jedem,

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