Fire&Ice 1 - Ryan Black
Sky deutete auf eine Decke in der Nähe des Lagerfeuers. Die Augenbrauen fragend nach oben gezogen, setzte sich Ryan. Nach dem letzten Schluck Kaffee, warf Sky den Becher in das Feuer und lief zu ihm. Ihr Weg wurde von Fabio durchkreuzt, der ihr einen Kuss auf die Stirn gab und ihr eine Sonnenbrille in die Hand drückte. Dankbar lächelte sie ihn an und setzte dann ihren Weg zum Ryan fort.
"Was ...?", setzte er an, doch Sky legte ihm einen Finger auf die Lippen, um ihm zu bedeuten, leise zu sein. Sie ließ sich neben ihm nieder, setzte sich die Sonnenbrille auf die Nase und bettete dann ihren Kopf auf seinem Schoß.
"Du musst ihr den Kopf streicheln", sagte Gregor leise im vorbeigehen und Ryan blickte auf die Frau ihn seinem Schoß.
Was wird das? Maya kam kurze Zeit später und stellte eine Flasche Multivitaminsaft neben Sky auf den Boden.
"Mach es dir bequem, Ryan, das wird noch ein paar Stunden so gehen", sagte sie lächelnd und verschwand wieder.
Was zum Teufel wird das hier? Als er sich nicht bewegte, packte Sky kurzerhand seinen Arm und legte seine Hand auf ihrem Kopf ab. "Los!", war alles was sie zu ihm sagte, ehe sie sich wieder wie ein Kätzchen zusammen rollte. Und er tat es. Er konnte es selbst kaum glauben, aber er saß da, den Kopf einer verkaterten Frau auf dem Schoß und streichelte ihr über die Haare.
Keinen der Mitglieder ihrer Gruppe schien das Bild sonderlich zu irritieren. Sie gingen alle ihren Aufgaben nach, unterhielten sich leise und liefen um Sky und Ryan herum, als wären sie gar nicht da. Das alles kam ihm so unglaublich skurril vor. Er hatte sein ganzes Leben lang noch keine verkaterte Frau betreut.
Es musste bestimmt schon eine Stunde her sein, seit dem man ihn hier abgesetzt hatte und Sky hatte sich immer noch keinen Millimeter bewegt. Sein Arm wurde langsam schwer und er beschloss, die Streicheleinheiten einzustellen. Sie kamen ihm sowieso sinnlos vor. Zum Einen, war er der Meinung, dass Sky schon seit einer ganzen Weile schlief, zum Anderen, kam es ihm sinnlos vor, da das alles hier überhaupt nichts mit Sex zu tun hatte.
Warum zum Teufel sollte ich stundenlang da sitzen und eine Frau streicheln, wenn ich dabei doch überhaupt nichts raus springt? Doch er hatte kaum aufgehört, die monotonen Bewegungen in ihren Haaren zu machen, da kam bereits ein geknurrtes "Weiter!" von Sky. Verblüfft, weil das so gar nicht ihre Art war, nahm er die Bewegung wieder auf. Eigentlich war sie weder fordernd noch bestimmend, aber ihre Stimme gerade eben, machte ihrem Eisblick wirklich Konkurrenz.
Ein leises Kichern ließ Ryan aufblicken. Fabio! "Gewöhn dich dran, Ryan. So ist sie immer, wenn sie verkatert oder krank ist. Dann gibt es nur noch LL. Liegen und Leiden. Und du bist momentan eingestellt und wirst erst entlassen, wenn die schlimmsten Symptome abklingen." Fabio fand das ganze wohl äußerst amüsant. Ryan weniger. Aber gut, was sollte er schon machen? Er wollte den neu gewonnenen Frieden nicht gleich wieder gefährden, nur weil Sky schlechte Laune bekam, wenn die verkatert war.
"Was zum Teufel tust du da, Bro?", fragte Shane, der gerade in das Lager der Setarips gekommen war.
"Wenn ich das so genau wüsste", antwortete Ryan. Shane ließ sich neben ihm auf die Decke fallen und beobachtete kritisch das Geschehen.
"Schläft sie?"
"Ich weiß es nicht."
"Warum streichelst du ihre Haare?"
"Ehrlich, Shane. Ich. Weiß. Es. Nicht!"
"Okay. Ich hau ab. Bis dann."
"Bye." Dann war Ryan wieder allein mit seinen Gedanken. Er konnte sich immer noch keinen Reim auf die gesamte Situation machen, aber auf eine im unerklärliche Art und Weise, begann es ihm zu gefallen. Die Ruhe, die von dieser Situation aus ging, die gleichmäßigen Bewegungen, die Sonne, die auf sie hinab schien, all das ließ ihn selbst zur Ruhe kommen und er entspannte sich immer mehr.
"Ich bin wieder da!", rief Jonas, beim Betreten des Lagers. Alle begrüßten ihn stürmisch. Im Anschluss kam Jonas zu Ryan rüber geschlendert.
"Hi Ryan."
"Hi Jonas, schön dich wieder zu sehen." Jonas ließ sich hinter Sky auf die Decke fallen und flüsterte: "Ich bin zurück, Schätzchen. Armes Baby! Wer hat dir das angetan?" Und tatsächlich rührte sich Sky. Sie drehte sich auf den Rücken und streckte Jonas ihre Arme entgegen. Dieser hob sie hoch, setzte sie sich rittlings auf seinen Schoß und streichelte ihren Rücken.
"Trink was, Schätzchen", flüsterte Jonas und drückte Sky den geöffneten Multivitaminsaft in die Hand. Sie trank
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