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Firkin 01 - Der Appendix des Zauberers

Firkin 01 - Der Appendix des Zauberers

Titel: Firkin 01 - Der Appendix des Zauberers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Harman
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Gewerbe klappte den Mund zu, schluckte nervös und tupfte sich die Stirn.
    »Äh … hm. Wie ich eben schon, bevor man mich so rüde unterbrach, sagte« – Gympl schoß giftige Blicke auf Fisk, der auf seinem Stuhl Platz nahm und geräuschvoll mit seinen Papieren raschelte –, »müssen wir einen Zeitraum von mindestens zwei Jahren veranschlagen! Doch ohne einen angemessenen Finanzierungetat ist das Projekt zur Erschließung des Krapathischen Ödlands zum Scheitern verurteilt, und der Ertrag der Hochlandmaisernte wird geringer ausfallen als die veranschlagte …«
    »Mir hängt dieses Gewinsel zum Hals heraus. Was brauchen wir denn einen eigenen Getreidebau?« wetterte der Oberste Chef des Ministeriums für Sicherheit und Kriegsführung.
    »Ha! Und was schlagt Ihr statt dessen vor?« brüllte Gympl den hochverheerenswerten Thatarr an.
    »Das weißt du verdammt genau. Draufhaun und einsacken!« wurde Gympl angefaucht.
    »Warum willst du es nicht einmal mit einer friedlichen Lösung versuchen? Und langsam vorgehen, schrittweise, Stück für Stück?«
    »Stück für Stück? Gefällt mir. Gefällt mir ganz ausgezeichnet«, sagte Thatarr. »Hier ein Stück von einem Königreich und da ein Stück von einem anderen Königreich – ha, ha, ha!« Der Oberste Chef des Ministeriums für Sicherheit und Kriegsführung warf den kurzgeschorenen Schädel in den Nacken und lachte brüllend.
    Gympl blickte ihn finster und wütend an. Fisk beobachtete still und grinste machtgierig.
    »Frandl! Was meint Ihr dazu?« flehte Gympl. »Ich kann mich mit diesem Verrückten nicht vernünftig unterhalten.«
    Der Erzkanzler von Cranachan schlug das große Buch auf, das er vor sich liegen hatte, und studierte die Zahlen. Er rieb sich die lange Nase und dachte angestrengt nach.
    »Bitte, Frandl! Was meint Ihr?« Gympl wischte sich die Stirn.
    Der Erzkanzler sah auf und blickte über die Ränder seiner Lesebrille, die bedenklich nahe an die Nasenspitze gerutscht war.
    »Zwei Jahre?«
    »Das sagte ich doch«, antwortete Gympl aufgebracht.
    »Also gut. Ihr könnt den Bauern mitteilen, daß sie das Geld haben können …«
    Der Minister für Handel und Gewerbe seufzte tief und erleichtert. »Danke.«
    Thatarr sah finster und wütend drein.
    »Unter einer Bedingung«, fuhr Frandl fort. »Die Arbeiten müssen so ausgeführt werden, daß auf dem Ödland nach zwei Jahren tatsächlich Getreide geerntet werden kann. Wenn nicht, dann mag unser sehr Verheerenswerter Freund hier ruhig das seine dazu tun, daß das Projekt Ödlanderschließung … äh … verödet.« Gympl schluckte erschrocken, als sich Thatarr grinsend mit dem Zeigefinger über den Hals strich.
    »Dann wäre das also erledigt«, erklärte der König. »Sonst noch was?«
    Das war der Moment, auf den der Chef der Cranachischen Innenpolitik gewartet hatte. Ruhig hob er die Hand, die in einem schwarzem Handschuh steckte.
    »Ihr habt das Wort, Fisk!« brüllte der König. Und fügte dann leise hinzu: »Darf ich Euch noch einmal daran erinnern, daß Ihr hoffentlich etwas Vernünftiges mitzuteilen habt?«
    »Danke, Sire. Ich habe es nicht vergessen.«
    Er nahm ein Paar gelblicher Hosen, die er neben sich auf dem Tisch liegen hatte. Sie schimmerten und glänzten wie ein teurer Pelzmantel. Er räusperte sich. Eigentlich nur, um der Sache Gewicht zu verleihen.
    »Mein Lehnsherr, hochverehrte Mitglieder des Rates, ich darf doch annehmen, daß jeder von Euch weiß, was das hier ist?«
    Schweigen.
    »Und das?« Ein Hemd.
    »Das?« Ein Hut.
    »Das da?« Ein Paar Pantoffeln.
    »Die hier? Das? Und dieses?« Bald lag ein großer Stapel gelblicher Kleidungsstücke auf dem Tisch.
    Thatarr trommelte sichtlich gereizt auf den Tisch.
    »Ja und?« schrie er.
    »Was«, fragte Fisk gelassen, »was haben alle diese Dinge gemeinsam?«
    »Sie sind gelb«, antwortete der Oberste Chef des Ministeriums für Sicherheit und Kriegsführung spöttisch. »Müssen wir uns eigentlich diesen Bockmist anhören?«
    »Sie sind alle aus Lemmingfell«, antwortete Gympl. »Ich habe zwar schon davon gehört, aber noch nie eines gesehen. Wo habt Ihr die Sachen her?«
    »Nun, sagen wir einmal: Ich habe sie erworben. Aber … Kann mir vielleicht irgend jemand sagen, woher sie stammen?« fragte Fisk selbstgefällig.
    »Von Lemmingen!« schrie Thatarr spottriefend.
    »Aus Isolon. Knapp hinter der Ostgrenze«, beeilte sich Gympl zu antworten, der vor dem Innenminister nicht das Gesicht verlieren wollte.
    »Dort werden sie getrocknet und zu

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