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Firkin 02 - Die Frösche des Krieges

Firkin 02 - Die Frösche des Krieges

Titel: Firkin 02 - Die Frösche des Krieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Harman
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rumsitzen und warten muß, ob sie es geschafft haben oder nicht! Ich muß dabeisein, mittendrin sein! Lassen Sie mich mitkommen!«
    »Nein. Du kannst uns hier helfen. Wir brauchen jeden, den wir kriegen können. Es wird auch hier ganz schön was zu tun geben, keine Angst.«
    »Laß gut sein, Courgette. Es reicht, wenn zwei gehen«, meinte Hogshead. »Je mehr wir sind, um so leichter könnte man uns entdecken.«
    »Können wir endlich?« drängte Firkin. »Wir verschwenden nur Zeit«, fügte er hinzu und stellte sich in das Pentagon. Hogshead trat neben ihn. Apathos machte das Thaumatron startklar (zu seiner großen Erleichterung brauchte er sich diesmal nicht mit irgendwelchen ausgefallenen sekundären chronomorphogenetischen Feldern herumzuschlagen), überprüfte die Runenskalen, die talismanischen Tabellen, den Thaumostat und begann dann, mit Händen und Armen seltsame Bewegungen auszuführen – er rief die energetischen Kräfte auf, rief die Seele des großen Generators wach. Das Summen wurde lauter.
    Plötzlich flog die Tür auf. Ein Techniker platzte in den Raum, keuchte schwer und blickte wirr und gehetzt von einem zum anderen.
    »Sie sind durchgebrochen! Die Cranachier sind im Wald! Bloß keine Panik! Bloß keine Panik!« Er wuselte ein paarmal im Kreis herum und hetzte dann, beinahe so schnell, wie er hereingestürmt war, wieder aus dem Raum. Das Echo seines Geschreis hallte durch die Korridore und verklang dann allmählich: »Sie kommen. Bloß keine Panik! Bloß keine Panik!«
    Praxx machte ein Gesicht wie ein vierjähriges Kind, dem man gesagt hatte, Weihnachten sei abgeschafft. »Sie werden bei Einbruch der Dunkelheit hier sein«, sagte er schlicht. »Ihr habt also höchstens acht Stunden Zeit. Wenn die Cranachier das Thaumatron zerstören, kann ich nichts mehr für euch tun.« Beim ruhigen, abgeklärten Tonfall seiner Stimme spürten sie den Ernst der Lage beinahe noch deutlicher. »Es liegt jetzt allein an euch. Viel Glück.«
    Dawn sah ihren Bruder an. In ihrem Gesicht spiegelte sich eine Empfindung, als hätte eben ihr Lieblingsgoldfisch seinen letzten Schluck Wasser durch die Kiemen gefiltert.
    Apathos führte die erforderlichen Fingerbewegungen aus, der Fünfzehn-Gigathaum-Strahl schoß aus der Wand und in den Punkt am untersten Ende von Praxx’ Wirbelsäule. Dann nahm die Energiestärke zu, der Raum brummte vor elektromagischer Spannung, und Praxx versprühte Funken. Glitzernd lief der Funkenschein über seine Augenbrauen – sie sahen aus wie schockgefrostete Raupen. Haar und Mantel bauschten und blähten sich auf und peitschten wie von einem Orkan bewegt nach vorn und dann wieder zurück. Die Luft war dick und hatte einen metallischen Geschmack. Apathos jagte die thaumare Energie so schnell hoch, daß schon nach kurzer Zeit ein Wert von 20,8 Gigathaum erreicht war. Praxx nahm die mittlerweile gewohnte Haltung ein und schwebte einen halben Zentimeter über dem Boden. Dann krümmte er die Finger und bellte ein letztes Kommando. Silbrigweißes Licht flammte auf, eisblaue Rauchfahnen zogen durch den Raum – Firkin und Hogshead waren verschwunden. Ein Gefühl der Leere legte sich über den Raum, die Gedanken und Wünsche von allen, die zurückgeblieben waren, folgten den beiden über die weglosen Ödländer der Zeit.
    Und diese Gedanken kreisten alle um das eine und gleiche Thema.
    Das Ende war angebrochen.

 
VII
TEMPUS FUGIT
     
     
    Auch wenn sie darauf vorbereitet waren, so war es doch jedesmal wieder ein gewaltiger Schock, unvermittelt knapp einen Meter über dem Boden und um vierzehn Jahre zurückversetzt in der Vergangenheit aufzutauchen. Sie schwebten einen Augenblick lang zitternd in der Luft, dann hatte sie die Gravitation wieder, und sie schwammen im ruhigen Fluß der aktuellen Zeit. Eine Sache änderte sich bei dieser Zeitreiserei nie: In welchem Jahr sie auch anlandeten, der Boden war immer gleich hart.
    Sie hatten nicht die geringste Vorstellung, wieviel Zeit ihnen für die Ausführung des Plans zur Verfügung stand, den sie in einer nach wie vor ungewissen Zukunft in Losa Llamas ausgetüftelt hatten. Die immer vorhandene Gefahr, daß an jedem Ende der vierzehnjährigen Zeitspanne etwas falsch lief; daß sie möglicherweise nicht mehr entkommen konnten; daß sie hier, in dieser Vergangenheit in der Falle saßen und nicht mehr zurückkonnten in jene Zukunft, aus der sie vor wenigen Augenblicken erst verschwunden waren – diese Gefahr saß ihnen im Nacken wie ein bösartiger,

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