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Firkin 02 - Die Frösche des Krieges

Firkin 02 - Die Frösche des Krieges

Titel: Firkin 02 - Die Frösche des Krieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Harman
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Informationen?«
    »Informationen, die alle angehen. Informationen, die bisher geheimgehalten wurden.« Firkin log, daß sich die Balken bogen. »Ich will, daß die Wahrheit bekannt wird. Ich möchte, daß die Sache an die Öffentlichkeit kommt.«
    Die ganze Zeit über nickte Hogshead dabei nachdrücklich und verschwörerisch mit dem Kopf und festigte so das Lügengespinst, das Firkin mit spinnenartiger Kunstfertigkeit wob.
    »Wenn ich Ihnen jetzt sage, was ich weiß« – Firkin flüsterte, um anzudeuten, daß ›die Sache auf alle Fälle unter uns bleiben muß‹ –, »wenn ich Ihnen jetzt die ganze Story liefere, alle Tricks, alle Details … Wann kann der Merkur damit rauskommen?«
    »Ja also … Erst muß ich die Story mal schreiben …«, überlegte Turgg Enjeff.
    »Die diktieren wir Ihnen«, unterbrach ihn Firkin schroff.
    »… dann muß sie noch redigiert werden …«
    »Wann?« fiel ihm Firkin wieder ins Wort.
    »… und dann muß mein Chefredakteur noch …«
    »Wann?«
    »Morgen früh.«
    »Gleich morgen früh als allererstes?«
    »Gleich morgen früh als allererstes. Und jetzt laß hören!«
    »Als Aufmacher?« fragte Hogshead. Firkin funkelte ihn wütend an.
    »Haben Sie schon einmal etwas von einem Phänomen gehört, das ›Thaumarer Residualquotient‹ heißt?« fragte Firkin geheimnisvoll.
    »… Fe… noh… men, das thaumarresidu… Wie heißt das? Thaumarer was?« Turgg Enjeff blickte von dem Bleistiftgekritzel in seinem Notizbuch auf.
    »Thaumarer Residualquotient. Aber hören Sie mir doch erst einmal ganz einfach zu. Die Schreiberei machen wir später, ja?« Turgg Enjeff nickte. Firkin starrte Hogshead wütend an, der einen Schritt vortrat und hastig weitersprach: »Alles, was lebt, ob groß oder klein, trägt etwas Magisches in sich, das ihm seine Identität verleiht, das es zu dem macht, was es ist. Von dem es das hat, was sein Wesen ausmacht. Dieses Magische ist es, das Vögel fliegen läßt und Tintenfische davon abhält, es auch versuchen zu wollen; das Pflanzen dazu bringt, bei Tageslicht den Prozeß der Photosynthese durchzuführen, und das die kosmische Stecknadel anleitet, kleine Löcher ins nachtschwarze Firmament zu pieksen. Magie ist überall. Die meiste Zeit bemerken wir sie nicht und brauchen sie auch nicht. Die meiste Zeit bleibt sie im Hintergrund, schmiert die Zahnräder und sorgt dafür, daß die Maschinerie des Lebens fleißig und reibungslos läuft.«
    Firkin wollte nicht glauben, was er da hörte. Hogshead trug ein bißchen sehr dick auf. Und außerdem … bildete er es sich nur ein, oder hatte Hogsheads Stimme tatsächlich einen merkwürdigen Nachhall? Auf jeden Fall würde es ihn wundern, wenn Turgg Enjeff von diesem Käse auch nur ein Wort glaubte.
    Hogshead redete immer noch: »… wenn ein Einzelwesen stirbt, dann wird dieses Magische freigesetzt und in anderen Einzelwesen der Wiederverwertung zugeführt. Man nennt das den Thaumaren Kreislauf. Seit Hunderten von Jahren vor Anbruch der Zeit arbeitet dieser Kreislauf reibungslos und garantiert, daß sich der große kosmische Wasserbehälter nach dem Prinzip der absoluten Kontinuität immer wieder füllt und das Magische nie versiegt. Bis sich, relativ gesprochen vor kurzem erst und gar nicht weit von hier entfernt, etwas ereignet hat, das entsetzliche Auswirkungen …«
    Turgg Enjeffs Neugier tippte aufs Gaspedal und beschleunigte Interesse und Aufmerksamkeit. Dann schaltete sie in den nächsten Gang, kurbelte das Schiebedach zurück und ließ sich vom erfrischenden Wind der intriganten Machenschaften das Haar zerzausen.
    »Bisweilen verbleibt ein Residuum in den sterblichen Resten, ein Bruchteil jenes Magischen, das das betreffende Einzelwesen zu dem gemacht hatte, was es gewesen war. Und diesen Rest pflegen wir Zauberer ›Thaumischer Residualquotient‹ zu nennen.«
    Firkin hob eine Augenbraue, als er Hogsheads selbstverliehenen Titel durch die mickrige Hütte hallen hörte. Plötzlich tauchten im Rückspiegel von Turgg Enjeffs Neugier zwei Blaulichter auf: Alarmiert vom Zucken des Mißtrauens, kurvte – mit dem Vorsatz, eine Verwarnung zu erteilen – ein Wagen der Verkehrspolizei auf die Autobahn. »Ist ja alles ganz schön, aber was hab ich damit zu tun?« wollte der Journalist wissen. Mit zusammengekniffenen Augen prüfte er jeden einzelnen Satz auf mögliche Finten und verborgene Fallstricke und verhielt sich genauso argwöhnisch, wie er sich verhalten hätte, wäre er zwei Vertretern jener

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