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Firkin 02 - Die Frösche des Krieges

Firkin 02 - Die Frösche des Krieges

Titel: Firkin 02 - Die Frösche des Krieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Harman
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Kommandant?«
    »Hat man Euch das nicht gesagt?«
    Schikaneder schüttelte den Kopf.
    »Hab einen neuen Posten für Euch. Exzellente Aussichten! Genau das richtige für einen Mann von Eurem Format, was?«
    Schikaneder schnappte nach Luft. »Aber… ich bin außer Dienst. Ihr wißt doch noch: der Lemming-Skandal!«
    »Und ob! Kolossaler Spaß, selten so gelacht!«
    Schikaneder kratzte sich den Kopf. »…?« fügte er dann noch hinzu.
    »… und gute Arbeit«, fuhr Thatarr fort. »Militärische Glanzleistung. Befehle exakt ausgeführt. Eskalation einer potentiell heiklen Situation verhindert. Großartig. Nicht Eure Schuld, daß die Befehle unsinnig waren. Fisk war schon immer ein Trottel.«
    So wurde – während Fisk unter Androhung intensiver chirurgischer Behandlung nach Isolon verbannt war – Schikaneder zum Hauptmann der berittenen cranachischen Reichsgeheimpolizei ernannt, zum Chef einer hochtrainierten und auf alle Eventualitäten bestens vorbereiteten Elitetruppe, und hatte keinen blassen Schimmer, was Sinn und Zweck dieser Truppe war.
     
    Eine untersetzte Gestalt, die einen langen dunklen Umhang trug, beobachtete die schluchzenden Kinder. Der Anblick schien sie mit Befriedigung zu erfüllen, schien ihr gleichzeitig aber auch ziemliches Unbehagen zu bereiten. Es war schrecklich, was sie hörte und sah. Hogshead versuchte, die beiden Mädchen zu trösten, die sich fest an ihn klammerten und drückten – eine Situation, die er bei jeder anderen Gelegenheit als äußerst angenehm empfunden hätte. Nur jetzt – jetzt war es die Hölle.
    Der Beobachter ging auf sie zu und gab sich zu erkennen. Normalerweise hätte Hogshead den Mann sofort in die Zange genommen, hätte zumindest wissen wollen, wer er war, was er wollte, ob er wirklich allein war oder wo denn die anderen waren, und dergleichen mehr. Doch jetzt schien ihn das alles nicht im geringsten zu kümmern. Er blickte auf, sah den Fremden kurz an, seufzte jämmerlich und starrte dann wieder auf eine bemooste Stelle an einem Zweig.
    »Guten Tag«, sagte der Mann mit gespielter Munterkeit. »Darf ich mich vorstellen: Praxx. Kann ich euch irgendwie behilflich sein?«
    Courgette schniefte verheult.
    »Kann ich euch helfen?« fragte der Mann noch einmal. »Ihr seht ein wenig bedrückt aus. Ich habe gehört, wie es ziemlich laut geplatscht und gespritzt hat und …«
    Dawn funkelte ihn wütend an und wischte sich dann geräuschvoll die Nase am Ärmel ab.
    »Kann ich irgend etwas für euch tun?«
    »Ja.« Hogshead sah ihn mit verweinten roten Augen an. »Gehen Sie weg.«
    Praxx machte ein Gesicht, das – so hoffte er wenigstens – Verletzung ausdrückte. Ein Gesicht, wie es ein kleiner Hund machen würde, der seinem Herrchen die Zeitung gebracht hat und statt der erwarteten Belohnung mit einem großen und sehr harten Schuh eins übergebraten bekommt, nachdem sich herausgestellt hat, daß die mehrere Minuten lang mit schleimigem, klebrigem Hundesabber behandelte Zeitung vollkommen unlesbar geworden ist.
    »Ich wollte doch meine Hilfe anbieten.« Praxx überlegte kurz, ob er zur Verstärkung ein wenig winseln sollte. Er entschied sich dagegen; das erschien ihm doch irgendwie schrecklich würdelos.
    »Brauchen wir nicht. Geh’n Sie schon«, sagte Hogshead wieder.
    Praxx scharrte verlegen mit den Füßen. Dann versuchte er es mit einer anderen Methode: »Wohin soll die Reise gehen?«
    »Geht Sie nichts an«, fuhr ihn Hogshead an. Dawn wischte sich die Nase.
    »Da ihr euch am Flußufer aufhaltet, möchte ich annehmen, daß eine Überquerung gewünscht ist?« Praxx äußerte seine Annahme mit einem fragenden Tonfall.
    »Gewünscht wäre, daß Sie verschwinden!« knurrte Hogshead. Wieder wischte sich Dawn die Nase ab.
    »Darf ich euch behilflich sein, ans andere Ufer zu gelangen?« Praxx gab sich nur wenig Mühe, seinen Ekel zu verstecken. »Möchtet ihr über den Fluß?«
    »Selbst wenn wir wollten – wir könnten nicht«, sagte Hogshead schließlich. Es wäre ihm sehr lieb gewesen, wenn Dawn zum Naseputzen ein Taschentuch und nicht immer seine Schulter benutzt hätte.
    »In diesem Falle werde ich mich also wieder auf den Weg machen und meine Reise nach Losa Llamas fortsetzen.« Praxx hatte seinen Köder ausgelegt. Er war sich sicher, daß die drei anbeißen würden und …
    Die drei blickten auf. Seit einer Ewigkeit war ihnen kein Mensch mehr begegnet, und plötzlich war jemand aufgetaucht, der das gleiche Ziel hatte wie sie.
    »Und wie?« fragte Hogshead. »Die

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