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Firkin 05 - Fahrenheit 666

Firkin 05 - Fahrenheit 666

Titel: Firkin 05 - Fahrenheit 666 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Harman
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Leichenbestatterposten, und ich werde mein Angebot sogar erhöhen. Alles, was ich Euch bereits zugesagt habe, plus eine wöchentliche Lieferung Eurer rhyngillischen Lieblingsdelikatesse – drei Pfund, frei Haus geliefert!« Grinsend stellte er vor dem Herrn der Finsternis einen kleinen Kübel ab.
    D’Abaloh blickte abwechselnd zwischen Seirizzim und dem Kübel hin und her. Dann wischte er sich den Geifer vom Mund. »Vier Pfund«, verlangte er.
    »Dreieinhalb«, schlug Seirizzim vor.
    »Abgemacht!« willigte d’Abaloh ein und langte bereits nach dem Deckel des Kübels. Eine Weile begutachtete er mit seinen feuerroten Augen den hellen, schaumigen Inhalt, dann streckte er die Klauen aus und schaufelte sich das Lemmingpüree in den knurrenden Magen.
    »Aber Ihr dürft ihm den Posten nicht geben!« protestierte Nabob. »Seirizzim ist keine Führungspersönlichkeit. Nicht einmal die Fährmänner hören auf ihn.«
    »Denkst du im Ernst, es kümmert mich auch nur im geringsten, ob es hier unten ein bißchen mehr oder weniger Elend gibt?« fauchte d’Abaloh schmatzend und nahm sich träge leckend eine weitere Klaue voll Lemmingpüree.
    Voller Übermut machte Seirizzim einen Freudensprung und stieß einen teuflischen Jubelschrei aus.
    »Ähm, wie wäre es denn hiermit?« wimmerte Nabob und kramte ein kleines Gestell mit an Schnüren hängenden Kugeln aus der Tasche hervor. »Das hat eine sehr entspannende Wirkung! Oder das hier …« Doch auch der Wellenreiter fand keinen Anklang.
    Nabob wandte sich niedergeschlagen ab und trottete gesenkten Hauptes aus dem Saal. In Gedanken heckte er schon einen Racheplan gegen Seirizzim aus.
     
    »Mo … Moment mal! Welches Geld denn?« stammelte Quarz. »Ich hab nich’ den blassesten Schimmer, wovon du redest. Außerdem hab ich dich mit Sicherheit noch nie zuvor geseh’n.«
    »Pah! Das glaubst du doch wohl selbst nicht!« schrie ihn Mahrley mit verächtlichem Blick an. »Vielleicht kann ich deinem Erinnerungsvermögen ja ein bißchen auf die Sprünge helfen. Also los, Jungs, zieht!«
    Vier kräftige Bauarbeiter spuckten sich in die Hände und zogen an dem Seil, das über den hastig errichteten Galgen geworfen worden war. Sie brachen in überschwenglichen Jubel aus, als der Zwerg von den Beinen gezogen und kopfüber an den Fußgelenken hochgezogen wurde.
    »Erinnerst du dich jetzt vielleicht?« rief Mahrley dem in der Luft baumelnden Zwerg zu. »Nein? Immer noch nicht? Also gut Jungs, taucht ihn unter!«
    Quarz schrie und schlug hilflos um sich, als er in den reißenden Strom des neu entstandenen Flusses hineinplatschte. Die wenigen Sekunden, die er unter Wasser getaucht wurde, schienen eine Ewigkeit zu dauern. Warum ihm das so vertraut vorkam, konnte er allerdings nicht sagen.
    »Verstehen Sie jetzt, was ich meine?« zischte Hauptmann Barak, der den Kopf des cranachanischen Bürgermeisters in Richtung der lynchenden Horde drehte.
    »Also, ich …«, setzte Khenyth verstört an und versuchte, nachdenklich zu wirken, indem er sich nervös über das Kinn strich. Überall um sie herum wurden Menschen mit Messern bedroht, während wutentbrannte Markthändler die Geldbeutel und Portemonnaies ihrer Kunden nach echten cranachanische ›Taler‹ durchwühlten.
    Khenyth wußte zwar sehr wohl, daß Geld eine merkwürdige Wirkung auf die Menschen ausübte – schließlich mußte er sich ständig mit den massiven Protesten auseinandersetzen, wenn er eine neue Steuer einführte oder eine der bestehenden erhöhte –, doch hatte er sich noch nie inmitten eines Aufstands befunden, der sich gefährlich zu verselbständigen drohte.
    Mahrley knöpfte sich erneut den Zwerg vor. »Wenn du uns nicht bald echtes Geld gibst, hängen wir dich an der richtigen Seite auf!« Quarz schrie wieder wie am Spieß, als er zum zweiten Mal unter den Wassermassen verschwand.
    »Na gut, dann betrachten Sie es einmal von dieser Seite«, knurrte Barak, packte den Bürgermeister am Kragen und hielt ihm zwei Zehntalerscheine direkt vor die Nase. Khenyths Blick blieb daran haften, und für einen Augenblick vergaß er sogar die Notlage, in der sich der Zwerg befand. Schließlich hielt Barak ihm einen der beiden Geldscheine entgegen, und als Khenyth instinktiv danach greifen wollte, zog er den Schein zurück und zerriß ihn vor den Augen des Bürgermeisters in lauter kleine und irreparable Stücke. [9]
    »Was tun Sie da?« empörte sich Khenyth entsetzt.
    »Das tut ganz schön weh, nicht wahr?« zischte Barak.
    Khenyth nickte

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