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Fish - Noch mehr Fish - Fuer immer Fish

Fish - Noch mehr Fish - Fuer immer Fish

Titel: Fish - Noch mehr Fish - Fuer immer Fish Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen C. Lundin , Harry Paul , John Christensen
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Welle von Erinnerungen und Emotionen kam in ihr hoch und drohte sie zu überwältigen. Mary Jane unterbrach ihren Gedankenfluss und riss sich zusammen. Keine Zeit jetzt für private Gefühle. Mein Arbeitstag ist noch nicht einmal zur Hälfte vorbei und ich ersticke in Arbeit.
First Guarantee Financial
    Während ihrer drei Jahre bei First Guarantee hatte sich Mary Jane als Abteilungsleiterin einen ausgezeichneten Ruf erarbeitet. Sie war nicht früher im Büro und ging auch nicht später als die anderen, aber sie arbeitete engagiert und effizient, so dass nichts unerledigt liegenblieb. Die Sorgfalt, durch die sich ihre Arbeit auszeichnete, machte es ihr nicht immer leichter. So versuchten beispielsweise viele Kollegen, Mary Janes Abteilung in die eigene Arbeit mit einzubinden. Sie wussten, dass auf diese Weise alles rechtzeitig fertig sein würde und dass sie höchste Qualität erwarten durften.
    Sie war auch eine angenehme Vorgesetzte. Sie interessierte sich immer für die Anliegen und Ideen ihrer Mitarbeiter,die sie dafür mochten und respektierten. Sie machte keine große Sache daraus, für jemanden mit einem kranken Kind oder einem wichtigen Termin einzuspringen. Als Vorgesetzte ging sie immer mit gutem Beispiel voran. Sie tat dies mit einer lockeren Art, setzte niemanden unter Druck. Ihre Untergebenen und Kollegen arbeiteten gerne mit ihr und für sie. Mary Janes Abteilung war bekannt als ein Team, auf das man zählen konnte.
    Ganz anders die große interne Abwicklungsabteilung im dritten Stock, die häufig aus ganz anderen Gründen ins Gerede kam. Begriffe wie Schmarotzer, Wüste, Zombie, desinteressiert, unerfreulich, langsam und negativ fielen nur allzu oft, wenn vom dritten Stock gesprochen wurde. Es war die Abteilung mit dem schlechtesten Ruf. Unglücklicherweise musste aber beinahe jeder Geschäftsbereich mit dem dritten Stock zusammenarbeiten, weil dort die meisten Aufträge von First Guarantee bearbeitet wurden. Jeder fürchtete den Kontakt mit dieser Abteilung.
    Unter den Abteilungsleitern kursierten immer die neuesten Geschichten über das Fiasko im dritten Stock. Diejenigen, die bereits dort gewesen waren, beschrieben ihn als einen derart toten Ort, dass man das Gefühl habe, hier werde einem das Leben direkt aus dem Körper gesaugt. Mary Jane erinnerte sich an das Gelächter, als einer der anderen Managersagte, er hätte eigentlich den Nobelpreis verdient. Auf ihre Frage, was er denn meinte, sagte er: „Ich habe möglicherweise Leben im dritten Stock entdeckt.“ Alles brüllte.
    Dann, ein paar Wochen später, nahm Mary Jane – zögernd und etwas widerstrebend – ihre Beförderung zur Abteilungsleiterin der Arbeitsgruppe im dritten Stock an. Während die Firma große Hoffnungen in sie setzte, hatte sie selbst lange mit sich gerungen, ob sie diese Herausforderung überhaupt annehmen sollte. Sie war mit ihrem bisherigen Job immer zufrieden gewesen und ihre Risikobereitschaft hatte seit Dans Tod sehr abgenommen. Ihre Abteilung hatte sie aufgefangen in der harten Zeit nach Dans Tod, und sie fühlte sich inzwischen stark mit diesen Menschen verbunden. Jeder von ihnen hatte in diesen schwierigen Tagen so viel von sich selbst gegeben. Die Trennung würde schwer fallen.
    Mary Jane war sich durchaus bewusst, welch schrecklicher Ruf dem dritten Stock vorauseilte. Genau genommen hätte sie wohl liebend gern auf Beförderung und Gehaltserhöhung verzichtet, wären da nicht immer noch die unvorhergesehenen Unkosten von Dans Krankenhausaufenthalt zu tragen gewesen. Hier war sie also nun – im berüchtigten dritten Stock. Die dritte Abteilungsleiterin in den letzten zwei Jahren.
Der dritte Stock
    Während der ersten fünf Wochen ihrer neuer Tätigkeit hatte sie versucht, die Arbeitsweise und die Leute kennen zu lernen. Sie stellte überrascht fest, dass ihr viele der Menschen, die hier arbeiteten, sympathisch waren, und doch musste sie bald zugeben, dass dieser Stock seinen Ruf tatsächlich verdiente. Da war zum Beispiel Bob, ein „Veteran“ des dritten Stocks, der bereits seit fünf Jahren hier war. Mary Jane beobachtete ihn dabei, wie er das Telefon zuerst sieben Mal läuten ließ, um dann den Stecker herauszuziehen. Sie hörte auch, dass Martha einem Kollegen erklärte, wie sie es all jenen in der Firma, die sie mit der Forderung nach schnellerer Auftragsabwicklung „drangsalierten“, heimzahlte – indem sie ihre Akten „aus Versehen“ unter das Postausgangskörbchen schob. Wann immer Mary Jane in

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