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Fish vor die Hunde

Fish vor die Hunde

Titel: Fish vor die Hunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Geason
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Geld und die Leute fürs Grobe sowieso auf der Lohnliste. Wenn man’s genau bedenkt, ist Chicka der einzige, der von Lorraines Tod profitiert. Natürlich könnte er jedes beliebige Haus in Sydney kaufen, aber er will nun mal nicht ausziehen. Er hat immer in dieser Straße gewohnt und hat die Absicht, auch da zu sterben. Der störrische, hinterhältige alte Bock.«
    »Jedenfalls hast du dich ganz schön ins Zeug gelegt, was?« sagte Lizzie. »Und wie willst du das Ganze beweisen?«
    »Das ist das Problem. Wenn ich mich nicht schwer in ihm täusche, würde Chicka lieber unter der Folter sterben, als irgendwas zuzugeben, und mit Raptor hab ich mich ja bereits angelegt. Wenn ich mich da noch mal blicken lasse, hetzt er mir die Bullen auf den Hals.«
    »Und wenn es für Erpressung keinen Beweis gibt, hatte Chicka kein Motiv«, sagte Lizzie. »Um die Surrey Street 129 zu behalten, mußte er Lorraine nicht umbringen. Er hätte bis in alle Ewigkeit da bleiben können. Jedenfalls bis Lorraine ungeduldig geworden wäre und den ganzen Straßenzug abgefackelt hätte. Was ist mit Macka?«
    Ich überlegte. Macka war Geschäftsmann; vielleicht ein unsauberer, aber im Grunde genommen ein butterweicher, kleinbürgerlicher Familienvater. Ich bezweifelte, daß er einer von Chickas Ledernacken war. Wenn ich den Typ richtig einschätzte, konnte er es zwar mit seinem Gewissen vereinbaren, wenn Chickas Ganoven die Konkurrenz einschüchterten, aber mit Mord wäre er nicht einverstanden.
    »Ich denke, Chicka wäre zu clever gewesen, um Macka zu verraten, daß er Lorraine Lamont umlegen lassen wollte. Macka hätte ihn gedrängt, auszuziehen und zu retten, was zu retten ist, statt für irgendeine Bruchbude in der Surrey Street das Hot-dog-Monopol aufs Spiel zu setzen.
    Und hinterher hätte Chicka es ihm auch nicht erzählt, denn dann hätte Macka womöglich versucht, ihn zu erpressen. Deshalb glaube ich nicht, daß Macka uns irgendwas erzählen könnte.«
    »Wahrscheinlich hast du recht«, sagte Lizzie. »Vielleicht solltest du einfach zu den Bullen gehen und ihnen von der Raptor-Connection erzählen. Wenn die sich Raptor vornehmen, gibt er vielleicht zu, daß er Informationen über Chicka an Lorraine weitergegeben hat.«
    »Die Bullen werden überhaupt nichts unternehmen, bis man sie dazu zwingt: die sind doch selbst seit Jahren auf seiner Lohnliste«, sagte ich. »So, wie die Sache sich entwickelt, wird der alte Gauner im Bett sterben. Ich will aber, daß er für den Mord an Lorraine Lamont hinter Gitter geht.«
    Lizzie gefielen meine Gedankengänge gar nicht. »Ich hoffe, du tust nicht, was ich glaube, daß du tun wirst«, sagte sie warnend. »Ein Menschenleben hast du ja bereits auf dem Gewissen.«

    Im Büro lief der Anrufbeantworter heiß. Blush wollte mir dafür gratulieren, daß ich Paulas Mörder gefunden hatte, und mit mir über Tracy sprechen, Lola Masons Stimme entschuldigte sich dafür, daß sie mich in puncto Nelson Farley auf eine falsche Fährte gesetzt hatte, Detective Inspector Leggett forderte mich auf zurückzurufen, und Bryan Hassall verlangte, ich solle mich mit ihm in Verbindung setzen, sonst passiere was.
    Eine Stunde lang sprach ich mit meinen diversen Fans und ignorierte die Aufforderung der Polizei und die Drohungen von Hassall. Dann rief ich Blush an und sagte ihr, sie könne Tracy zurückschicken.
    »Was willst du eigentlich mit Tracy machen?« fragte Blush. »Sie kann ja nicht ewig auf deiner Couch schlafen.«
    Sie hatte recht. Tracy machte in jeder Hinsicht den Eindruck, als ob sie sich auf unbestimmte Zeit häuslich in meinem Wohnzimmer niederlassen wollte, aber ich war zu beschäftigt gewesen, um ihr mal ein bißchen Dampf zu machen.
    »Sie behauptet, sie findet keinen Job«, sagte ich.
    »Natürlich findet sie keinen Job. Die Kleine sieht aus wie ein wildgewordener Handfeger.«
    »Herrje, was soll ich denn machen?« stöhnte ich. »Ich bin ja nicht ihre Mutter, verdammt noch mal. Ich bin hinter Mördern her.«
    Nach einem eingeschnappten Schweigen sagte Blush: »Bleib, wo du bist, ich ruf dich in fünf Minuten zurück. Dann muß ich arbeiten gehen.«
    Kurz danach rief sie an und berichtete, was sie organisiert hatte. Hörte sich gut an; das hieß, daß ich mich für Lola Masons Anruf höchstpersönlich bedanken konnte.

    »Das erinnert einen an alte Zeiten«, sagte Tracy, als sie vor Blushs Haus in den Valiant kletterte.
    Im vergangenen Jahr hatten wir, zusammen mit zwei Bobtails, eine ziemlich herbe Nacht

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