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Fish vor die Hunde

Fish vor die Hunde

Titel: Fish vor die Hunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Geason
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Nobelapartments in Elizabeth Bay bewohnten.
    Mit dem strahlenden Lächeln einer Hebamme nach der Geburt einer Prinzessin führte Lola Tracy zur Rezeption.
    »Ist sie nicht entzückend?« sagte sie, und das Mädchen errötete.
    Ich nickte.
    »Und sie hat Charme«, sagte Lola. »Die anderen mögen sie sehr. Ich hab sie gefragt, ob sie’s nicht mal als Aushilfe bei uns probieren möchte. Nichts Besonderes, erst mal nur Haarewaschen, aber wenn sie hart arbeitet, können wir ihr vielleicht eine Lehrstelle anbieten.«
    Tracy kriegte keinen Ton raus.
    »Hättest du Lust dazu?«
    »Eine Riesenlust.«
    »Renee hat Tracy ein Zimmer in einem Haus in Paddington angeboten, wo sie mit ein paar anderen Mädchen wohnt«, fügte Lola hinzu.
    »Willst du da einziehen?«
    Das Mädchen nickte. Ich warf ihr die Schlüssel zu und bat sie, im Wagen zu warten. Sie winkte, und der ganze Salon verabschiedete sich lautstark.
    »Sie hätten das nicht machen müssen«, sagte ich zu Lola, als Tracy weg war.
    »Nennen Sie’s Aberglauben. Manchmal muß man etwas gutmachen... Und zum Teil hab ich’s für Sie getan. Ich habe Sie unterschätzt — das tut mir leid. Es gibt nicht viele Menschen, die sich so eingesetzt hätten für eine Außenseiterin wie Paula.«
    Oder wie Lola Mason, dachte ich. Ich küßte sie auf die Wange und ging. Trotz meiner Alkoholfahne war sie nicht zurückgezuckt.
    Tracy war damit beschäftigt, im Rückspiegel ihre neue Erscheinung zu begutachten.
    Ich rückte ihn wieder zurecht. »Du hast ganz schön was aus dir gemacht.«
    Sie war stolz wie ein Pfau: »Gefällt es dir?«
    »Du siehst hinreißend aus. Wenn meine Freundin dich zu Gesicht kriegt, kann ich einpacken.«
    »Du bist besoffen, Syd«, sagte sie, aber sie errötete heftig, und während der Heimfahrt lächelte sie ununterbrochen.

29

    Kurz nachdem ich heimgekommen war, rief Julia an und sagte, sie wolle mit mir reden. Ich sagte, dann rede. Sie sagte, in persona. Sofort hatte ich ein höchst unangenehmes Gefühl im Magen — so ein Gefühl, das oft einem größeren Schmerz im Herzen vorausgeht. Ich fragte, ob es nicht bis morgen Zeit hätte. Ich hatte zu viel Bier getrunken, und falls sie mir mitteilte, daß sie das Stipendium bekommen hätte und Weggehen würde, wußte ich nicht, wie ich reagieren würde: Es konnte sein, daß ich etwas tat oder sagte, was ich später bereute.
    Sie zögerte — wahrscheinlich hatte sie sich stundenlang zu diesem Gespräch durchringen müssen und wollte das Ganze jetzt auch hinter sich bringen — willigte aber ziemlich unglücklich ein. Ich sagte, ich würde sie am nächsten Tag anrufen, wenn ich mich etwas menschlicher fühlte. Sie legte auf.
    Tracy stopfte für den Umzug zu Renee ihre paar Habseligkeiten in den Rucksack. Sie bedankte sich sogar für meine Hilfe: Nur zwei Stunden in Lolas Salon hatten einiges verändert. Ich sagte, es sei nicht der Rede wert. Dann gab sie mir einen Abschiedskuß — es war, als hielte man einen Spatz im Arm. Ich bot ihr an, mich anzurufen, wenn sie irgendwas brauchte, und sie verdrückte ein paar Tränen, wurde aber wieder fröhlich, als ich ihr für den Start 50 Dollar gab.
    »Gib nicht alles auf einmal aus«, sagte ich, und sie lachte, weil sie daran dachte, daß ich dasselbe gesagt hatte, als ich sie in einer nebligen Morgendämmerung am Bahnhof in Grafton absetzte, damit sie nach Brisbane zu ihrer Großmutter fuhr. Ich hoffte, Lizzie würde von dieser Geschichte nie erfahren: Sie würde mich einen sentimentalen alten Narren nennen.
    Ich legte mich hin, um über Julia nachzudenken, und schlief ein. Wenn’s unangenehm wird, ist das meine Vermeidungsstrategie. Sie bringt Frauen auf die Palme.
    Als das Telefon erneut klingelte, stürzte ich mich darauf wie ein Pfandgläubiger auf einen Prozentpunkt, denn ich hoffte, Julia riefe an, um mir zu sagen, sie hätte es sich anders überlegt. Es war Luther Huck. Ich stöhnte.
    »Nicht nötig, daß du vor Freude derart an die Decke springst.«
    »Was willst du, Luther?«
    »Mein Geld, du Arsch. Dafür, daß ich dem Stadtplaner eingeheizt hab. Und dafür, daß ich diesem dämlichen Freund von dir das Leben gerettet hab.«
    All das schien eine Ewigkeit her zu sein. »Der Scheck ist unterwegs«, sagte ich. Unheilvolles Schweigen. Ich versprach, er könne ihn morgen abholen.
    Er wollte schon aufhängen, aber ich mußte noch einen Verdacht bestätigen. »Verrat mir mal eins, Luther, wie gut kennst du eigentlich Chicka Chandler?«
    »Chicka? Den kenn ich seit

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