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Five Stars 02 - Wildes Verlangen

Five Stars 02 - Wildes Verlangen

Titel: Five Stars 02 - Wildes Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lesley Ann White
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und ein schwarzer Automechaniker liegen an Krebs erkrankt im gleichen Krankenhauszimmer. Beide bekommen gesagt, dass sie nur noch maximal zwölf Monate zu leben haben und beginnen, eine Löffelliste zu schreiben, eine Bucket List. Heute hakte ich die Nummer eins meiner Liste ab: Nach Bali reisen.
    »Misses … »
    Die Stewardess berührte mich sanft am Arm. Ich schaute mich um. Die Flugzeugkabine war leer, alle anderen Passagiere waren bereits ausgestiegen. Ich entschuldigte mich, nahm meine Tasche und ging auf leicht wackeligen Beinen zum Ausgang.
    Die Einreiseprozedur ging erstaunlich schnell vonstatten, zum Glück musste ich mich nicht in die lange Schlange der wartenden Touristen einreihen, denn ich hatte ein Businessvisum. Leise, fremdartige Musik plätscherte durch die kalte, moderne Ankunftshalle des Flughafens und sorgte wenigstens etwas dafür, dass der Zauber, den man von Bali erwartete, nicht völlig fehlte.
    Mein Koffer drehte sich schon auf dem Gepäckband, lächelnd nahm ich das Angebot eines Kofferträgers an, der sich, wenn ich seine Mimik richtig deutete, darüber zu wundern schien, dass ich mit so leichtem Gepäck reiste - auch das eine Lektion von Daniel.
    Vor dem Tor stand eine Traube von Männern, die Schilder mit Namen in vielerlei Sprachen in die Höhe hielten. Ich blickte mich um und sah einen freundlich lächelnden, jungen Balinesen, der mir ein Pappschild entgegenreckte, auf dem in fast kindlicher Schrift »Violet Stein« geschrieben stand. Die Verkrüppelung meines Namens in die amerikanische Version war ich inzwischen gewöhnt und lächelte zurück.
    »Mrs. Stein«, rief der junge Mann und sein Lachen wurde noch breiter. Ich nickte.
    »Welcome to Bali, the island of Gods!«
    Was für ein freundlicher Empfang. Ich schüttelte dem jungen Mann die Hand und fragte mich erst danach, ob diese Form der Begrüßung hier überhaupt üblich war. Er nahm es aber gelassen hin, beleidigt hatte ich ihn zumindest nicht, und stellte sich als Wayan vor. Bali - Insel der Götter. Was sie wohl für mich in den nächsten Wochen bereithalten würde? Egal, das Wichtigste war ohnehin, dass ich Daniel wiedersah. Endlich, nach über einem Monat, in dem wir nur telefoniert und gechattet hatten. Ich spürte, wie sich ein Schmetterling in meinem Bauch auf den Weg machte und aufgeregt mit den Flügeln schlug. Bald gesellte sich ein zweiter dazu, und wenn ich nicht aufhörte, an Daniel zu denken, tobte bald eine ganze Schar in mir herum und flog immer mehr in Richtung südlicher Körperregionen.
    Der Gepäckträger hatte meinen Koffer geschultert und trug ihn locker durch die wartende Menge Richtung Ausgang. Als wir die Tür ins Freie passiert hatten, nahm es mir fast den Atem. Die Luft war derart mit Feuchtigkeit gesättigt, dass ich den Eindruck hatte, sie mehr zu trinken als zu atmen. Dazu kam ein Mix unbekannter Gerüche. Ein sanfter Wind umschmeichelte meine Haut, als legte sich die gesamte Atmosphäre wie ein seidiger Schleier um mich und hüllte mich ein. Vor dem Flughafen drängten sich die Autos dicht an dicht und Mopedfahrer versuchten, ihre Gefährte durch die kleinste, freie Lücke zu schlängeln. Es brummte und summte, dazu schwirrten mir Laute in nahezu allen Sprachen dieser Erde um die Ohren. Es war eine Symphonie aus Tönen, die an jedem anderen Ort der Welt sicher zur schrecklichen Kakophonie verkommen wäre, hier aber erstaunlich friedlich wirkte.
    Nach hundert Metern Fußweg, der mir den Schweiß aus jeder Pore des Körpers trieb, erreichten wir Wayans Auto. Noch bevor er den Kofferraum öffnete, sprang er hinein und startete den Motor, damit die Klimaanlage ihren kühlenden Dienst beginnen konnte. Mir war unschwer anzusehen, dass ich schwitzte und ich lächelte meinem Fahrer dankbar zu.
    Eine Minute später lenkte Wayan den Wagen gekonnt vom Parkplatz und fädelte ihn in einen nicht enden wollenden Strom von Autos und Mopeds ein. Ich schaute fasziniert aus dem Fenster. Wenn ich ehrlich war, hatte ich mir Bali so nicht vorgestellt. Die Straße war eine mehrspurige Autobahn und führte teilweise auf abenteuerlichen Stelzen über ein Flusstal und eine Meeresbucht. Wo waren die Reisfelder, die auf den Plakaten in den Reisebüros und in den Reiseführern in strahlendem Grün leuchteten? Wo waren die Tempel, wo die Männer und Frauen in Wickelröcken auf dem Weg zum Gebet zu einem der tausend Götter? Die Menschen auf der Straße trugen Jeans und T-Shirts und latschten in ausgeleierten Flip-Flops über

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