Five Stars 02 - Wildes Verlangen
Augenbrauen, aber ohne weiteren Kommentar zur Kenntnis genommen hatte.
Der Vormittag verlief zäh, alle fünf Minuten blickte ich zur Uhr, bei jedem Auto, das sich dem Haus näherte, wollte ich aufspringen und zur Tür rennen. Endlich, es war schon kurz vor ein Uhr, hörte ich ein Auto die Kieseinfahrt hinauffahren. Ich rannte zum Eingang und riss die Tür auf. Ein stämmiger Maori öffnete die Beifahrertür und reichte Daniel den Arm. Als ich ihn sah, schien für einen Moment die Erde unter meinen Füßen zu schwanken. Bei meinem Besuch im Krankenhaus war sein Körper unter der Bettdecke verborgen gewesen, jetzt sah ich, wie abgemagert er war. Seine Wangen schienen mir noch eingefallener als vor drei Tagen. Er stützte sich auf den Fahrer und ging mit kleinen Schritten zum Haus. Ich atmete tief durch und lief auf ihn zu. Der Maori spürte instinktiv, dass ich seinen Platz einnehmen wollte, und trat zur Seite. Ich legte Daniel den Arm um die Hüfte und schaute ihn an. »Willkommen in Russell, alter Mann.«
Daniels bisher in nachdenkliche Falten gelegtes Gesicht, hellte sich auf. »Vorsichtig, junge Frau. Der alte Mann kann ganz schön gefährlich werden.«
»Das will ich hoffen«, sagte ich und kicherte wie ein Schulmädchen. Valerius hatte sich in sein Schreibzimmer zurückgezogen und gab uns die Zeit für eine ausgiebige Begrüßung. Wir setzten uns eng umschlungen auf die Terrasse. »Wow, was für eine Aussicht!«, sagte Daniel und ich drehte seinen Kopf mit sanftem Druck meiner Hand zu mir. »Findest du nicht, dass du lieber meine Schönheit als die der Bay of Islands rühmen solltest?«
Daniel lächelte mich an und eine Sekunde später berührten sich unsere Lippen in einem sanften Kuss, der einen Schauer durch meinen Körper jagte. Ich hatte zu lange auf ihn verzichtet und es fiel mir schwer, das wilde Verlangen zu zähmen, das sich den Weg von meinen Lippen in Richtung meiner Körpermitte und zu meiner Muschi bahnte. Ich versuchte, das Brennen zu ignorieren, denn ich wusste nicht, ob Daniels Körper wildem Sex überhaupt gewachsen war und außerdem saß Valerius nur durch eine dünne Wand von uns getrennt nebenan, das Klappern seiner Computertastatur war deutlich zu hören. Ich löste mich aus Daniels Umarmung und legte ihm einen Zeigefinger auf den Mund. »Wir haben zwei Tage Zeit, bis du wieder nach Auckland musst. Ich kann mich kaum erinnern, jemals so lange am Stück mit dir zusammen gewesen zu sein.«
»Wer weiß, vielleicht wünscht du mich ja schon in wenigen Stunden zum Teufel«, sagte er und lachte diesmal deutlich frischer. Valerius nahm das zum Zeichen, dass er uns stören durfte und klopfte an die Zimmertür. »Schön, dass ich Sie endlich kennenlerne, Mister Mattis«, sagte er und streckte ihm freudestrahlend die Hand entgegen, die Daniel ergriff und ausgiebig schüttelte. Zwanzig Sekunden später hatten sich die beiden Männer auf ein Du geeinigt und fachsimpelten über ein Segelboot, das in gefährlicher Schräglage durch die Bucht vor uns kreuzte. »Wie ich sehe, verstehen sich die Herren blendend, dann kann ich ja gehen und meinen hausfraulichen Pflichten nachkommen. Was wünschen die Herren zu speisen?« Ich setzte einen Schmollmund auf und Valerius beklatschte diese schauspielerische Leistung theatralisch und wandte sich anschließend an Daniel. »Im Kühlschrank liegen frisch geräucherter Hapuka und ein kühler Sauvignon Blanc, was hältst du davon?«
»Für mich gilt ab sofort die alte Tropenregel, Alkohol nur in Maßen und nur nach Sonnenuntergang, der Fisch muss bei mir also im Wasser schwimmen, aber wenigstens ihr solltet ihm was Besseres gönnen.«
Lachend stellte Valerius Gläser auf den Tisch, während ich die Sachen aus dem Kühlschrank holte. Die beiden Männer verstanden sich blendend und ich genoss es, Daniel beobachten zu können. So dünn er auch war und so sehr die Zahl der grauen Strähnen in seinem Haar auch gewachsen war, das Strahlen war in seinen Blick zurückgekehrt. Immer wieder blickte er mich an und jedes Mal zuckte ich zusammen, als träfe mich ein Strahl aus einer unergründlichen Energiequelle.
Am späten Nachmittag spazierten Daniel und ich eng umschlungen am fast menschenleeren Long Beach entlang, begleitet von ein paar frechen Möwen, die laut schreiend um uns kreisten.
»Der Ort hier tut dir gut«, sagte Daniel und gab mir einen Kuss auf die Wange.
»Das Haus ist fantastisch und Fred Valerius ein wunderbarer Freund, genau das habe ich
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