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Five Stars 02 - Wildes Verlangen

Five Stars 02 - Wildes Verlangen

Titel: Five Stars 02 - Wildes Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lesley Ann White
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alles. Jetzt musst du schlafen.«
    Wie recht er hatte, denn als ich in Freds Gästezimmer die Bettdecke über mich zog und die Augen schloss, ließ mich das gleichförmige Geräusch der anbrandenden Wellen binnen Sekunden in einen traumlosen Schlaf fallen.

Achtzehn
     
    Es war bereits halb zehn, als ich am kommenden Morgen noch im Pyjama in die Küche kam.
    »Ausgeschlafen?« Valerius presste Orangen aus und füllte den Saft in eine Glaskanne. Ich reckte und streckte mich. »Ich wusste gar nicht, dass Meeresrauschen eine so wunderbare Einschlafhilfe ist.«
    »Hunger?«
    »Und wie!«
    Valerius lachte. »Ich habe den Frühstückstisch auf der Terrasse gedeckt. Was möchtest du, Spiegel-oder Rühreier oder lieber ein Omelett?«
    Ich wählte das Omelett mit Schinken und Käse. Zehn Minuten später schaute mir Valerius lächelnd zu, wie ich mit Heißhunger aß. Dabei konnte ich den Blick immer noch nicht von der Bucht nehmen, die heute von Dutzenden farbigen Segeln gesprenkelt war.
    »Wenn das Wetter hält, könnten wir morgen eine Segelpartie machen, was hältst du davon?«
    Was für eine Frage, dachte ich und stimmte begeistert zu und war in keiner Weise überrascht, als Valerius mir erzählte, dass er ein altes, dafür aber hochseetaugliches Segelboot sein eigen nannte. Als ich die Annahme jeder weiteren Nahrung unter beständigem Klopfen auf meinen prallgefüllten Bauch zurückwies, spannte Fred einen zweiten Schirm gegen die intensiven Strahlen der weiter ziehenden Sonne auf und lehnte sich dann in seinem Sessel zurück. »Nun gut, erzähl mir von deinem Daniel.«
    Die Aufforderung kam so abrupt, dass ich einen Moment brauchte, mich zu sammeln. Wo sollte ich anfangen? Die Geschichte unseres Kennenlernens auf den Seychellen kannte Valerius schon, also begann ich auf Bali. Eine Stunde später saß ich erschöpft auf dem Sofa und leckte mir das Salz von den Lippen, dass die Tränen, die ich während meines Berichts mehrfach nicht zurückhalten konnte, dort hinterlassen hatten. Valerius hatte bis auf einige Zwischenfragen schweigen zugehört.
    »Und nun?«
    Seine Frage brachte mich völlig aus dem Konzept. »Ich bin ratlos«, lautete meine ehrliche Antwort.
    »Das glaube ich nicht. Ich bin sicher, dass du genau weißt, was du zu tun hast.«
    »Daniel das Leben retten«, sagte ich leise als hätte ich Angst, dass diese Worte mich mit ihrer fundamentalen Bedeutung erschlagen könnten.
    »Um jeden Preis?«
    Ich stöhnte auf, denn Valerius hatte den Finger in die Wunde gelegt und stocherte weiter darin herum. »Kein Mensch hat das Recht, einem anderen Menschen vorzuschreiben, wie er zu leben hat. So wie du mir Daniel beschrieben hast, ist ein von der Dialyse abhängiges Leben für ihn nicht lebenswert.«
    Ich nickte stumm.
    »Wer bist du, dass du seine Einstellung verurteilst und von ihm forderst, ein Leben in Unfreiheit zu akzeptieren?«
    Als ich schwieg, gab er die Antwort selbst und sie traf mich wie ein Keulenschlag. »Wer du bist, habe ich dich gefragt und dein Schweigen zeigt mir, dass du die Antwort kennst. Das ist gut, aber nicht genug, denn du musst es dir auch eingestehen. Du bist ein Egoist, Violetta!« Er ließ mir keine Zeit, den Schlag zu verdauen. »Du willst Daniel für dich behalten, weil du ihn brauchst. Hast du darüber nachgedacht, was du von ihm verlangst? Er soll nur für dich weiterleben, seine Wünsche spielen keine Rolle.«
    Tränen schossen mir in die Augen und ich wehrte mich nicht dagegen. Valerius legte den Kopf auf die Lehne des Sofas zurück und schwieg, bis ich mich beruhigt hatte. »Ich weiß, dass die Liebe dich antreibt, Violetta. Aber glaube mir, Liebe gibt es nur zwischen zwei autonomen Wesen. Wenn du Daniel dazu drängst, aus Liebe zu dir ein Leben zu führen, dass er tief in seinem Herzen ablehnt, wirst du am Ende nicht nur ihn als Menschen, sondern auch eure Liebe verlieren. Ich bin sicher, dass Daniel dich dann eines Tages hassen wird, auch wenn du es dir heute nicht vorstellen kannst.«
    Ich wischte mir die Tränen mit einem Taschentuch ab, das Fred mir gereicht hatte. »Du meinst, ich muss im schlimmsten Fall zusehen, wie Daniel sich umbringt?«
    Er dachte einen Augenblick nach und die tiefe Furche, die sich zwischen seinen Augenbrauen bildete, zeigte, wie schwer ihm die Antwort fiel. »Nein, du musst nicht zusehen, du must ihm dabei helfen, die letzten Monate seines Lebens mit dir in größter Harmonie und Freiheit zu gestalten und am Ende, in Würde zu gehen. Das ist, wenn es

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