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Flaming Bess 02 - Wo die Echse herrscht

Flaming Bess 02 - Wo die Echse herrscht

Titel: Flaming Bess 02 - Wo die Echse herrscht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Ziegler
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gehen.«
    »Vielleicht auch durch die Decke.«
    »Das ist meine Spezialität, wie du weißt … «
    Bess lächelte matt. »Nun, ich hatte etwas ähnliches erwartet. Schließlich wissen wir, daß Mahmed in der Lage ist, eine Verbindung zur Dimension der Schattenwelt herzustellen. Vermutlich ist er auf diesem Weg geflohen.«
    »Jedenfalls«, brummte Katzenstein, »ist McLaskys SD überall im Schiff aktiv, um die Anhänger des Kultes aufzuspüren und zu verhören. Vielleicht gibt es unter den Auserwählten jemand, der die wahre Identität des Propheten kennt.«
    Flaming Bess dachte an die ermordete Linderghast-Frau. Hatte Mahmed sie deswegen beseitigt? Weil sie wußte, wer er in Wirklichkeit war?
    »Gut, Katz. Wir kümmern uns um diesen Propheten, sobald wir uns mit den Dhrakanen geeinigt haben.«
    »Du glaubst an eine Einigung mit diesen Kreaturen?«
    »Wir haben keine andere Wahl, Katz. Ende.«
    Die Schritte des Dhrakanen waren verklungen. Offenbar hatte er die Maschinenhalle bereits verlassen. Flaming Bess begann zu laufen. Bald lag das Labyrinth der Maschinengänge hinter ihr, und durch ein offenes Schott gelangte sie in die angrenzende Halle. In der Ferne, im Notlicht nur vage erkennbar, spannte sich die Röhrenbrücke unter der hohen Decke. Von dem Dhrakanen oder Ka war nichts zu sehen. Sie lauschte, doch bis auf das träge Brummen der Kraftwerke in der Leesektion war alles still.
    Flaming Bess eilte weiter.
    Sie umrundete die große, muldenförmige Vertiefung, die kurz vor der Röhrenbrücke den Weg versperrte, warf einen flüchtigen Blick nach unten, zu dem Konsolenring am Grund, den leeren Servosesseln, und erreichte endlich die gewaltigen titanbeschichteten Kegel der Fusionskraftwerke, die sich hinter dem Geflecht der Rohrleitungen wie metallene Hügel erhoben.
    Erneut horchte sie.
    Nichts.
    Verdammt, wo steckte der Dhrakane? Und Ka — was war mit Ka?
    Sie hob ihr Armbandkom zum Mund. »Ka! Melde dich!«
    Keine Antwort.
    »Ka! Hier ist Bess! Melde dich, zum Teufel!«
    Doch der Clansmann reagierte nicht auf ihren Ruf. Mit düsterem Gesicht zog sie ihre Strahlwaffe und schlich an den kegelförmigen Fusionsmeilern entlang.
    Dann sah sie vor sich das dhrakanische Paratriebwerk.
    Es ruhte auf einem niedrigen Metallpodest und war durch mannsdicke Kabel mit den Kraftwerken verbunden: Ein massiver, gedrungener Zylinder aus einem weißen Material, das während des Paraflugs in allen Farben des Spektrums schillerte.
    Zögernd näherte sich Bess dem Zylinderblock.
    In der Luft hing ein eigenartig süßlicher Geruch …
    Ein Schlag traf ihre rechte Hand, und der stechende Schmerz schoß bis in ihre Schulter. Sie ließ mit einem gepreßten Schrei die Waffe fallen, wirbelte gleichzeitig herum — und der muskulöse Hornschwanz des Dhrakanen schmetterte sie zu Boden.
    Betäubt, keuchend, vom Schmerz gelähmt, blieb sie liegen.
    Ein Hinterhalt, dachte sie, während sie mit zusammengebissenen Zähnen gegen die Bewußtlosigkeit ankämpfte. Aber Ka …! Warum hat er michnicht gewarnt? Warum …
    Der Dhrakane brüllte triumphierend; durch das Flimmern vor ihren Augen sah sie seinen knöchern gepanzerten Schädel mit dem klaffenden Maul, den blitzenden Fängen, den kalt lauernden Augen hoch über ihr träge hin und her pendeln, dann schob sich sein schuppiger Oberkörper in ihr Blickfeld, und eisiges Entsetzen packte sie — denn in den klauenbewehrten Pranken des Riesen hing, schlaff wie eine Puppe, totenbleich das narbige Gesicht, der Clansmann, und seine Stirn, seine Augen waren voller Blut …
    Ka! dachte Bess verzweifelt. Mein Gott, das darf nicht sein!
    Das Gebrüll des Dhrakanen schwoll an. Er schüttelte den leblosen Körper des Clansmanns heftig hin und her und hob eines seiner Säulenbeine, um Flaming Bess wie ein Insekt zu zerstampfen.
    Sie schloß die Augen. Wartete auf den Tod.
    Doch da …
    Ich bin ein Freund, wisperte es aus dem Nichts. Ich bin Pra-Yaswän, der geht, wo niemand wandelt. Ich habe das Tal des Lebens durchwandert und die Hülle des Körpers abgestreift und die Berge des Wissens erstiegen. Ich bade im Licht ihrer Gipfel, und von meinem hohen Thron sehe ich dich, Bruder vom kalten Blut. Ich sehe dich und das, was du planst …
    Die Stimme erklang direkt in Flaming Bess’ Gedanken, so wie damals, als sie das Wrack des dhrakanischen Raumschiffs betreten und den sterbenden Pra-Yaswän gefunden hatte.
    Aber er ist tot, durchfuhr es sie. Pra-Yaswän ist tot … !
    Sie ist mein Freund, Bruder vom kalten

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