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Flaming Bess 03 - Gefangene der Schatten-Welten

Flaming Bess 03 - Gefangene der Schatten-Welten

Titel: Flaming Bess 03 - Gefangene der Schatten-Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Ziegler
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sich an ihn. »Lust und Zärtlichkeit — das ist genau das Motto des Tages auf meiner Heimatwelt Neudamien. Kennst du Neudamien?«
    Seine Atemzüge beschleunigten sich. »Bedauerlicherweise nicht, aber dafür kenne ich die Menschen.«
    »Dann — oh!« — sie keuchte auf und grub ihre Fingernägel in seinenRücken — »dann müßtest du wissen, daß auch die Liebe dazu gehört. Sie … macht … alles … viel … bedeutender … «
    »Ist … es … jetzt … nicht … schon … bedeutend … genug?« keuchte Katzenstein.
    »Oh, oh … ja, Katz! Das ist der schönste Tag in meinem Leben. Und ich bin glücklich, daß du es bist, mit dem ich den Tag verbringe.«
    Über seine Lippen drang ein wildes, langes Stöhnen, und im gleichen Moment schrie Vira leise auf. »Oh, Katz — ich werde immer an diesen Valentinstag zurückdenken … !«
    »Der Valentinstag«, erklärte Vira Mandala später bei einem Glas malvenfarbenem Venusiac, »hat eine lange Tradition. Einige Soziologen behaupten sogar, daß die Tradition des Liebestages bis in die Zeit zurückreicht, da die Menschen noch auf der alten Erde lebten. Der Heilige Valentin soll ihn ins Leben gerufen haben, um zumindest für einen Tag Hader und Zwietracht zwischen den Menschen zu beenden.«
    »Ein löbliches Unterfangen«, sagte Katzenstein. »Noch lobenswerter wäre es gewesen, wenn er den Tag auf das ganze Jahr ausgedehnt hätte.«
    Er nippte an seinem Venusiac und ließ die scharfe Flüssigkeit genüsslich auf der Zunge zergehen. Ein guter Tropfen, dachte er. Man kann gegen Biggs Beiderbecke sagen, was man will, aber Schnapsbrennen kann er.
    Vira stellte ihr Glas auf den Kristalltisch und schmiegte sich eng an ihn.
    »Ein Valentinsjahr«, fügte er hinzu, »wäre meiner unmaßgeblichen Meinung nach die größte zivilisatorische Errungenschaft seit der Erfindung des Klappbettes.«
    Sie kicherte. »Das war Sankt Valentins eigentliches Ziel. Er begann überall auf der Erde Liebeshäuser zu bauen, sogenannte Eros-Center, und zum Richtfest rief er die Jugend der Welt auf, das Jahr der Liebe mit einer Valentiniade zu eröffnen. Liebe statt Krieg … Aber natürlich mißfiel dieser Gedanke den Mächtigen der Erde. Sankt Valentin wurde verhaftet, und seine weiblichen Anhänger wurden auf den Strich geschickt und hingerichtet — man nannte sie später die Gefallenen Mädchen.«
    Katzenstein runzelte die Stirn. »Wieso das?«
    »Nun, unter dem schrecklichen Hinrichtungsstrich befand sich eine tiefe Grube, der Sündenpfuhl. Wer da hineinfiel, war natürlich erledigt.«
    »Natürlich.« Katzenstein schauderte. »Und was wurde aus dem Heiligen?«
    »Er verlor im Gefängnis den Verstand. Den Rest seines Lebens verbrachte er mit der Massenproduktion von roten Hosen, die er in alle Welt verschickte. Rote Hosen«, erklärte Vira, »waren auf der alten Erde ein Symbol für die Liebe.«
    »Bemerkenswert.« Katzenstein leerte sein Glas. »Darum also das rote Höschen. Ich frage mich nur, warum Flaming Bess diesen erstaunlichen Brauch nie erwähnt hat.«
    »Vielleicht war der Valentinstag schon verboten, bevor sie die Erde verließ «, vermutete Vira Mandala. »Oder der Heilige Valentin hat nie gelebt, und der Liebestag ist nichts weiter als die Erfindung eines Phantasten vom Schlage eines Biggs Beiderbecke.«
    »Das würde mich nicht überraschen«, brummte Katzenstein. »Wirklich nicht. Alles, was du mir bisher über den Valentinstag erzählt hast, könnte glatt aus einem seiner kosmischen Epen stammen.«
    »Jedenfalls — auf Neudamien ehren wir das Lebenswerk des Heiligen Valentin, indem wir einmal im Jahr den Liebestag feiern. An diesem Tag geben sich auf meiner Heimatwelt alle Menschen der Lust und der Zärtlichkeit hin … «
    Plötzlich huschte ein Schatten über ihr Gesicht, und Katzenstein wußte, woran sie dachte: an die Herculeaner, die nun auf Neudamien herrschten; an die Menschenlager, in denen die Überlebenden des Krieges auf die genetische Selektion warteten; an das Grauen, das die Klonarmeen des Kriegsherrn Krom über die Planeten des Sternenbundes gebracht hatten.
    Er legte seinen Arm um ihre Schulter und drückte sie an sich.
    »Glaubst du«, flüsterte Vira, »daß uns die Herculeaner finden werden, Katz?«
    »Nein«, sagte er rasch, fast hastig, als wollte er sich selbst überzeugen. »Es ist mehr als unwahrscheinlich. Wo sollen sie uns suchen? Nach der Flucht von Terminus haben sie unsere Spur verloren. Vielleicht wissen sie nicht einmal, daß wir die Grenzen

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