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Flaming Bess 03 - Gefangene der Schatten-Welten

Flaming Bess 03 - Gefangene der Schatten-Welten

Titel: Flaming Bess 03 - Gefangene der Schatten-Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Ziegler
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zur Zeit eine Podiumsdiskussion statt, falls dir mehr nach ernsthafter Zerstreuung zumute sein sollte. Thema: Die Dhrakanen — exopsychologische Spekulationen und metaphilosophische Fakten. Diskussionsleiter ist unser Bordarzt, Doktor Go; weitere Teilnehmer sind Admiral Cluster, Jasper »Chip« Chipansky und der Solipsist Kaunder Kramka.«
    »Ungh«, machte Katzenstein. »Kramka — das ist doch dieser spindeldürre Bursche aus den Westwolken, der uns alle für Illusionen hält, oder?«
    »Ein wunderbarer Mann«, nickte Vira Mandala. »Als ich ihn zur Podiumsdiskussion einlud, nannte er mich seine bisher schönste Wahnvorstellung.«
    Sie kicherte.
    Katzenstein verzog das Gesicht.
    »Im 5. OD ist seit zwei Stunden der Mütternachts- Ball im Gange«, fuhr Vira ungerührt fort. »Tanz und Spaß zur Synthi-Musik der Kozmokapelle von den Linderghast-Planeten … Oh, ich sehe gerade, daß es eine reine Frauenveranstaltung ist … «
    »Also eher etwas für Glory Moon.« Er grinste. »Oder Flaming Bess.«
    Vira warf ihm einen undefinierbaren Blick zu. »Da du gerade von unserer Kommandantin sprichst — wann wirst du endlich dein Versprechen wahrmachen und mich mit in die Zentrale nehmen?« Sie zog ihre reizende Nase kraus. »Du hast gesagt, daß du mich Flaming Bess vorstellen wirst. Du hast gesagt, es wird höchste Zeit, daß eine tüchtige Mediacontrolerin zur Crew stößt. Aber geschehen ist nichts. Auf Neudamien war ich für das gesamte planetare Telekommunikationssystem verantwortlich, und jetzt organisiere ich Bälle, Podiumsdiskussionen und Kinderfeste.«
    Im Neongrün ihrer Augen glitzerte es gefährlich.
    »Ich hoffe für dich, Katz, daß du nicht zu den Männern gehörst, die zuviel versprechen und zu wenig halten.«
    Katzenstein beugte sich nach vorn, legte ihr die Arme um den Hals und küßte sie sanft auf die Stirn.
    »Ich halte sogar mehr, als ich verspreche, Liebes«, erwiderte er. »Aber ich muß den richtigen Zeitpunkt abwarten, verstehst du? Bess muß sich im Moment mit einem Haufen Probleme herumschlagen. Vielleicht ergibt sich morgen, vor dem Weiterflug, eine Gelegenheit.«
    Vira Mandala seufzte. »In Ordnung. Aber ich warte nicht mehr lange, Katz.«
    Er küßte sie erneut.
    »Keine Bange, mein Schatz. Du kannst dich auf mich verlassen. Aber kümmern wir uns jetzt um unsere Freizeitgestaltung. Meinst du, daß es nicht doch eine Möglichkeit für mich gibt, an diesem Mitternachts-Ball teilzunehmen?«
    Vira Mandala schüttelte den Kopf. »Nein; und selbst wenn — ich würde es für keine gute Idee halten. Du als einziger Mann zwischen all den Frauen … Du weißt, was ich meine, nicht wahr?«
    Katzenstein sank zurück in die Kissen. »Ich habe eine vage Ahnung … «
    »Außerdem habe ich einen viel besseren Vorschlag.« Vira sprang auf und wandte sich zur Duschkabine. »Wir gehen ins Nebula-Casino im 4. OD. In zwanzig Minuten beginnt dort die Ein-Mann-Show Die Sinnlichkeit des Weltraums, ein Multimediaspektakel für alle fünf Sinne.«
    Sie verschwand in der Duschkabine.
    »Und wer«, fragte Ken Katzenstein, während er widerstrebend das Bett
    verließ und ihr unter die Dusche folgte, »wer ist dieser eine Mann, der das Spektakel der fünf Sinne inszeniert?«
    Vira strahlte ihn an und drehte das Wasser auf.
    »Nelson Biggs Beiderbecke«, erklärte sie. »Weltraumtramp, Allroundkünstler, selbsternanntes Genie und Autor des preisgekrönten Gedichtzyklus Begrabt meine Leber im Vurguzzcontainer. Ist das nicht schön?«
    »Das ist das Schönste, was ich je gehört habe«, antwortete Katzenstein, und dann, während das warme Wasser auf ihre nackten Leiber prasselte, zeigte er ihr, daß es noch andere schöne Dinge im Leben gab.
    Das Nebula -Casino war ein T-förmiger Raum in der Luvsektion des 4. Oberdecks; der Querbalken des T schloß unmittelbar mit der Schiffswandung ab und bestand aus einem massiven Panoramafenster, das sich von außen durch eine Metallblende verschließen ließ.
    Doch jetzt war die Metallblende geöffnet, und die Besucher des multimedialen Ein-Mann-Spektakels erhielten bereits beim Betreten des Casinos einen optischen Eindruck von der Sinnlichkeit des Weltraums: Tiefe Finsternis, die sich in die Unendlichkeit dehnte, durchglüht vom Licht der Sternenballungen und leuchtenden Gaswolken, und am unteren Rand des Blickfeldes das glitzernde Band der Milchstraße.
    Das Gebiet der Dhrakanen reichte hoch über den galaktischen Halo hinaus zu den Kugelsternhaufen mit ihren uralten, sterbenden

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