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Flaming Bess 04 - Das Grauen an Bord

Flaming Bess 04 - Das Grauen an Bord

Titel: Flaming Bess 04 - Das Grauen an Bord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Ziegler
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gehofft, daß sich zumindest Männer wie Calvin Kospodin von Clusters Putsch gegen die rechtmäßige Kommandantin der NOVA STAR distanzieren würden, aber offenbar war die Flottendisziplin stärker als der gesunde Menschenverstand.
    Dieser Idiot! dachte Goldberg. Sieht er denn nicht, daß Cluster die NOVA STAR ins Verderben führen wird? Wir werden alle sterben oder in einem von Kroms Menschenlagern enden, wenn wir zu den Welten des Sternenbundes zurückkehren, um den längst verlorenen Krieg gegen die Herculeaner fortzusetzen … Und die einzige Person an Bord, die in der Lage ist, diesem Wahnsinn ein Ende zu machen, Flaming Bess, sitzt in einer Zelle des Sicherheitsdienstes und wartet auf ihren Prozeß vor dem Kriegsgericht.
    Ausgerechnet Flaming Bess zu beschuldigen, sie sei eine herculeanische Agentin — gibt es einen besseren Beweis dafür, daß Admiral Cluster den Verstand verloren hat?
    Kospodin und der andere Raumsoldat entfernten sich von den Containerstapeln und verschwanden schließlich in dem hell erleuchteten Torbogen eines heckwärts führenden Korridors. Goldberg wartete noch eine Weile, bis er sicher war, daß die Soldaten nicht mehr zurückkehren würden, dann sprang er auf und rannte geduckt in die entgegengesetzte Richtung, ein kleiner, drahtiger Mann mit einem spitzen, listig wirkenden Gesicht, wasserhellen Augen und den feuerroten Haaren der Flüchtlinge aus dem Eiry-System.
    Keuchend erreichte er die mächtige Schachtröhre des Frachtenaufzugs, wandte sich nach links und schlüpfte in einen schräg nach unten hin abfallenden Wartungsstollen, der die elektromagnetische Containerstraße untertunnelte und in einem großen Bogen die peripheren Lagerräume des 3. UD miteinander verband.
    Nach zwanzig Metern erreichte er einen Verteilerknoten, eine kavernenförmige Ausbuchtung mit Kontrollmonitoren und Displays an den Wänden, über die sich ein Abschnitt der Containerstraße überwachen ließ. Goldberg ignorierte die Schaltwände und bog in einen luvwärts führenden Seitenstollen. Bald schlug ihm gedämpftes Rauschen entgegen, das fast mit jedem Schritt lauter wurde — demnach befand er sich in unmittelbarer Nähe des zentralen Klimaschachts, der hinauf zur Luftversorgungszentrale im 1. Unterdeck führte.
    Gut. Bis jetzt lief alles nach Plan.
    Wenn die Unterlagen stimmten, die ihm Jasper »Chip« Chipansky, der Chefkybernetiker der NOVA STAR, zugespielt hatte, dann war die Luvsektion hinter dem Klimaschacht noch nicht von Vordermann Frusts Registraturen durchsucht worden. Alles sprach dafür, daß in den Luvlagern unentdeckte Schätze an Ersatzteilen und Ausrüstungsgegenständen nur darauf warteten, von einem Mann wie Samwell A. Goldberg gehoben zu werden.
    Goldberg grinste, während er gebückt durch den niedrigen Wartungsstollen eilte.
    Es war ein geschickter Schachzug gewesen, Chip Chipansky die kompakten Gigabyte-Speicher kostenlos zu überlassen, die dringend für die Kapazitätsausweitung des Kl-Computersystems benötigt wurden. Der Chefkybernetiker hätte ihm nicht dankbarer sein können, wenn er ihm das Leben gerettet hätte …
    Vor Goldberg knickte der Stollen ab und verengte sich hinter der Biegung zu einem engen Schlauch, durch den sich selbst der kleingewachsene Schwarzmarkthändler nur kriechend fortbewegen konnte. Wahrscheinlich hatten in diesem Abschnitt Maschinen vom Typ der Robotronic-Werkzeugcontainer die notwendigen Wartungsarbeiten ausgeführt. Nach der fingerdicken Staubdecke auf dem Boden zu urteilen, die im Zwielicht der Notbeleuchtung wie Schimmel aussah, hatte seit Jahrtausenden niemand mehr diesen Teil des Schiffes betreten.
    Der Gedanke flößte ihm ein unerklärliches Unbehagen ein, und er war froh, als er die Ausstiegsluke am Ende des Stollens erreichte. Prüfend rüttelte er an der Verriegelung; sie gab nicht nach. Mit einem resignierenden Seufzer griff er in die Seitentasche seines Overalls, zog einen kleinen Laserbrenner heraus und stellte ihn auf geringste Leistung ein.
    Der Lichtbogen des Brenners flammte auf.
    In der gleißenden Helligkeit wirkte die Luke wie vom Rostfraß befallen. Die Scharniere waren korrodiert, und als Goldberg vorsichtig mit der Hand darüber strich, rieselten Metallflocken zu Boden. Selbst an einem für die Ewigkeit gebauten Schiff wie die NOVA STAR waren die Jahrtausende, die es im Grund des Planeten Terminus verbracht hatte, nicht spurlos vorbeigegangen. In jedem Deck gab es Sektionen wie diese: staubig, heimgesucht vom Rost, vom

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