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Flamingos im Schnee

Flamingos im Schnee

Titel: Flamingos im Schnee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wendy Wunder
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Rippen brach, als der Kapitän sich meldete und die Flugbegleiter anwies, alles zur Landung klarzumachen.
    »Landen wir etwa schon?«, fragte Asher.
    »Ja, du hast es geschafft.«
    »Du bist großartig. Vielen Dank.«
    »Nein, ich danke dir. Dafür, dass du das gemacht hast. Und du wirst sehen, Promise ist noch da, wenn wir zurückkommen.«
    Cam drehte sich nach hinten um. Auf der anderen Seite des Gangs saßen Izanagi und Perry nebeneinander und spielten irgendein Würfelspiel auf dem Tisch, den sie zur Landung hätten hochklappen sollen.
    Da erkannte sie mit plötzlicher Klarheit, dass Izanagi nicht nur eines von Alicias Abenteuern war. Sie hatte ihm bisher keine große Beachtung geschenkt, weil sie es einfach nicht nötig hatte. Sie hatte einen Vater gehabt und war in einem Alter, in dem sie einen Ersatz kaum noch brauchte. Nicht im Entferntesten hatte sie je daran gedacht, aus Izanagi eine Vaterfigur zu machen. Für Perry dagegen war er mehr als nur ein nerviger Typ, der zu viele Nachrichten auf dem Anrufbeantworter hinterließ. Für Perry war er ein Gegenüber. Ein Gegenüber, das ihr bei den Hausaufgaben half und sie ermutigte, sich für das Leichtathletikteam zu bewerben. Für Perry war er genau das, was sie brauchte. Und das brachte Cam auf eine Idee.
    Asher wurde ein bisschen nervös, als sie die Zufahrt nach Promise nicht gleich fanden. Sie mussten drei Mal um das Dunkin’ Donuts herumfahren, bevor sie endlich die Öffnung im Gebüsch entdeckten, die auf den kurvenreichen Schotterweg zur Stadt führte.
    »Siehst du, Ash, alles noch da«, sagte Cam, als sie den Leuchtturm, das Kliff und die malerische kleine Stadt mit dem Hafen erblickte. »Die Sonne geht immer noch hinter dem Leuchtturm unter, die Orcas springen immer noch in der Bucht, und der lila Löwenzahn ist immer noch lila. Alles ist noch genau so, wie wir es verlassen haben.«
    »Abgesehen von dem da.« Perry zeigte auf einen bunt bemalten, fünfzehn Meter hohen Totempfahl, der auf dem Rasen vor Avalon am Atlantik stand.
    »Oh«, entfuhr es Cam. »Das hätte aber auch so passieren können.«
    Sie fuhren zum Haus hinauf, und Cam und Perry gingen hinein, um ihrer Mutter und Nana zu sagen, dass sie wieder da waren. Ashers Aufgabe bestand darin, Izanagi zurechtzumachen und ihn anschließend durch die Tunnel ins Haus zu schmuggeln.
    »Ich weiß nicht«, hatte Asher noch im Auto gezweifelt. »Ich habe schon erlebt, dass deine Machenschaften in die Hose gingen. Bist du sicher, dass es klappt? Was ist, wenn sie nein sagt?«
    »Wird sie nicht«, erwiderte Cam. »Glaube ich zumindest nicht.« Das hier war etwas anderes, als Tomaten zu pflanzen. Es kam ihr gut und richtig vor. Es war genau das, was ihnen fehlte.
    »Hoffen wir’s«, sagte Asher und zeigte auf Iz, der angestrengt seinen Heiratsantrag auf der Rückseite einer Dunkin’-Donuts-Tüte entwarf. »Für ihn.«
    »Hallo Mom!«, rief Cam, als sie zur Haustür hereinkamen.
    Alicia wusch gerade Geschirr ab und ignorierte sie, als sie ihre Taschen im Flur abwarfen, genau wie Cam es erwartet hatte.
    »Wie geht’s?«, fragte Perry.
    Alicia hob eine Hand zum Zeichen, dass sie nicht ansprechbar war, während Nana am Tisch demonstrativ den Kopf schüttelte. Dabei konnte sie es nicht lassen, auch ein wenig tadelnd mit der Zunge zu schnalzen und einen tiefen Seufzer auszustoßen.
    »Mom, wir haben eine Überraschung für dich«, sagte Cam.
    Alicia drehte sich um und lehnte sich mit verschränkten Armen an die Spüle. Sie öffnete den Mund, um etwas zu sagen, überlegte es sich aber anders, schüttelte nur den Kopf und fuhr mit dem Abwasch fort.
    »Komm mit, Mom«, sagte Perry. Sie und Cam zogen Alicia nach unten, dicht gefolgt von Nana, hin zu dem Drehregal, das in den Geheimgang führte. Cam drückte dagegen, sodass es rotierte und Izanagi zum Vorschein brachte. Er war jetzt säuberlich rasiert, wenn auch immer noch mit ungebügelter Hose, und hielt einen kleinen Strauß aus lila Löwenzahn in der Hand. Asher stand hinter ihm und zwinkerte Cam verstohlen zu, als er aus dem Gang trat und sich neben sie stellte.
    Izanagi ließ sich auf ein Knie fallen und sagte: »Alicia, du bist meine große Liebe, willst du mich heiraten?«
    Alicia stand stumm da, den Kopf gesenkt, ihre Hand in der Izanagis. Es schien eine Ewigkeit zu vergehen, bis sie endlich » Ja« hauchte. Sie flüsterte es zuerst und wiederholte es dann lauter und immer lauter, bis sie es richtig herausschrie. Dann fiel sie Izanagi in die Arme, und sie

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