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Flamingos im Schnee

Flamingos im Schnee

Titel: Flamingos im Schnee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wendy Wunder
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das Messer von einer Hand in die andere. Sunny tat es ihr nach; dann begann Cam, das Messer immer höher in die Luft zu werfen. Sunny machte das Gleiche, bis sie beide ihre Messer wie verrückt durch die Luft wirbeln ließen. Sie schlossen mit einem hohen Wurf und gleichzeitigem Auffangen hinter dem Rücken ab.
    Das Publikum tobte, verblüfft darüber, dass ein weißes Mädchen so ganz ohne Vorbereitung Eingeborenenkünste vorführen konnte. Wir sind uns mehr ähnlich als unähnlich , zitierte Cam in Gedanken Maya Angelou, da kann Disney noch so sehr versuchen, uns etwas anderes einzureden .
    Cam und Sunny verbeugten sich und erhielten stehende Ovationen von den Fans aus Maine direkt vor der Bühne. Asher strahlte sie an, und Royal stieß einen durchdringenden Pfiff aus. »Zugabe, Zugabe!«, schrien sie, aber sie hatten ihren Teil getan. Sie setzten sich wieder auf ihre Plätze, um den Füße stampfenden, Schenkel klatschenden Tanz der samoanischen Männer und den hawaiianischen Hula für die Vulkangöttin zu genießen, mit dem die Show endete.
    Jackson ließ sein Tigger-Kostüm in der Küche und gesellte sich mit seiner neuen Freundin, einer süßen Blonden namens Peg, zu ihnen.
    »Verstehst du jetzt, was ich gemeint habe?« Cam stieß Jackson in die Seite. »Es wäre ein Fehler gewesen, etwas mit mir anzufangen. Du siehst total glücklich aus.«
    »Das bin ich«, sagte er. »Asher sieht auch nett aus.«
    »Ja«, sagte Cam und musste lachen, weil es ganz spontan und ohne Ironie herausgekommen war.
    Nach dem Nachtisch aus dampfender Lavaschokolade war das Programm endgültig vorbei, und Cam verabschiedete sich von dem Aloha-Ensemble, von Jackson, Joe, dem Koch und Momma Suzie, der Ansagerin. Izanagi hielt sich im Hintergrund und wartete, bis er an der Reihe war. Schließlich kam er mit hängendem Kopf auf sie zu und spielte nervös mit dem Jadering, den ihre Mutter ihm vor ihrer Abreise geschenkt hatte. Er brachte kein Wort heraus. Es war, als müsste er sich stark konzentrieren, um die Fassung zu bewahren.
    »Tschüss, Iz, es war wirklich schön, dich zu sehen«, sagte Cam.
    »Ja, hm, ja«, stammelte er. Seine Augen, als er sie endlich ansah, waren trüb und gerötet, als hätte er nicht mehr geschlafen, seit sie weg waren. Wow , dachte Cam, meine Mom ist echt ’ne schlimme Herzensbrecherin .
    »Sei nicht traurig.« Perry schlang ihre dünnen Arme um ihn und fügte tröstend hinzu: »Wir gehen zusammen zu einem Spiel der Devil Rays, sobald wir wieder zurück sind.«
    »Okay«, stieß Izanagi hervor, und dann schluchzte er hörbar auf und schluchzte an Perrys Schulter weiter. Perry, die sich nicht von ihm lösen konnte, sah ihre Schwester mit großen Augen leicht belustigt an. »Was sollen wir machen?«, fragte sie lautlos.
    Wir können ihn nicht in diesem Zustand hier zurücklassen , dachte Cam. Es gab schließlich nichts Traurigeres als einen allein gelassenen, haltlosen Mann.
    »Komm mit uns, Iz.«
    »Wirklich?« Er sah auf, putzte sich die Nase mit seinem Stofftaschentuch und lächelte.
    »Ja, klar.« Cam lächelte ihn ebenfalls an. »Wir haben ein Zauberticket.«

Z WEIUNDDREISSIG
    Cam bat die Flugbegleiterin um ein Glas Wasser, einen Kräutertee und ein Aspirin.
    »Geht’s dir nicht gut?«, fragte Asher.
    Es war nett von ihm, dass er es bemerkte. Die Maschine stand noch am Gate, aber er saß bereits stocksteif da und umklammerte krampfhaft die Armlehnen, während ihm Schweißperlen über die Schläfen liefen.
    »Doch, doch. Kümmere du dich ruhig um dich selbst.« Sie hatte ein bisschen Kopf- und Halsschmerzen, was aber wahrscheinlich nur Wassermangel war. »Mach die Augen zu«, sagte sie zu Asher, »und stell dir vor, du wärst schon auf dem Boden in Promise.«
    »Das ist schön.«
    »Ja. Spul einfach diesen ganzen Flug vor und mal dir aus, was du tun wirst, wenn er vorüber ist.«
    Sie ging mit ihm einen ganzen Sommertag in Promise durch, angefangen von seinem Frühstück mit Schinkenomelett bei Dad’s, seinem Lieblingslokal, wenn es um Hausmannskost ging, über das Einsammeln von Hummerfallen und sein Krafttraining bis hin zum Abendessen an der Bucht bei Sonnenuntergang und dem abschließenden Anschauen von Rocky im Wohnzimmer des Kutschenhauses. Irgendwann zwischendurch schlief er ein, und als er aufwachte, machte sie einfach dort weiter, wo sie aufgehört hatte. Sie hatte gerade die Story des Films zur Hälfte erzählt und war an der Stelle angekommen, wo Rocky den Rinderhälften im Schlachthaus die

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