Flammen der Begierde - Cole, K: Flammen der Begierde - Pleasure of a Dark Prince
Lucia.
»Dann wirst du eben tun, was meine Verwandten tun mussten.«
»Was?«
»Sie haben mich halb tot geprügelt und dann in einem Kerker festgebunden«, sagte MacRieve. »Sie brachen mir das Bein, oder auch beide Beine. Hat jedes Mal wunderbar funktioniert. Wir haben zwar keinen Kerker, aber wenn du … «
»Nein, nein, du hattest andere Frauen. Ich hab doch Kondome in deiner Tasche gefunden!«
Er runzelte die Stirn. »Die hab ich für dich gekauft, damit ich dich nicht schwängere. Da wusste ich noch nicht, dass deine spezielle Diät genauso gut funktioniert.«
Sie schüttelte nach wie vor ungläubig den Kopf.
»Lousha, ich war mit keiner anderen zusammen, seit ich dich kenne.«
Als sie das hörte, fiel der größte Teil ihrer Wut einfach so von ihr ab.
»Sie mussten dich schlagen?«, flüsterte sie. Der Gedanke brach ihr das Herz. Ich bin dabei, mich in ihn zu verlieben.
Lucia hatte geglaubt, sie wäre vor vielen Jahrhunderten in diesen blonden Verehrer aus ihren Träumen verliebt gewesen. Sie erinnerte sich immer noch lebhaft daran, wie es sich angefühlt hatte. Nett . Regenbogen-und-Katzenbabys-nett. Was sie für MacRieve fühlte, ging viel tiefer. Es tat weh, und sie wusste, sie würde nie mehr dieselbe sein.
»Ich wollte dir keine Angst einjagen«, sagte er. »Aber genauso war es«, fügte er in schroffem Ton hinzu.
Ich bin dabei, mich in dich zu verlieben, MacRieve. »Ich kann … ich kann dir nicht wehtun.«
»Wir haben keine Wahl.«
Sie schüttelte den Kopf, als sich die Wolken kurz teilten und der Vollmond zum Vorschein kam. Wie ein Scheinwerfer strahlte das silbrige Licht ihn an, um zu enthüllen, was bisher verborgen gewesen war.
Seine Augen färbten sich blau, die Gestalt der Bestie flackerte über ihm.
»Bei den Göttern, du verwandelst dich bereits!«
»Dann musst du dich beeilen.«
»Nein, verdammt noch mal! Ich werde gehen, fahre den Fluss hinunter. Hilf mir, das Boot ins Wasser zu lassen.«
»Auf keinen Fall. Die Kaimane … «
»Die sind in die andere Richtung gezogen. Und sie waren ausschließlich an dem Köder interessiert.«
»Und was ist mit dem Vampir? Es stand ein Sarg an Bord der Barão . Ich kann das nicht zulassen!«
»Hör mir zu, Schotte. Du und ich, wir wissen beide, dass du für mich eine größere Bedrohung darstellst als der Vampir, bis der Mond untergeht.«
»Nein, Lousha, ich würde dir niemals wehtun.«
»Ich bitte dich nicht darum. Ich wäre überhaupt nicht in dieser Lage, wenn du mich einfach hättest gehen lassen. Du hast uns die Suppe eingebrockt, jetzt hab doch ein bisschen Vertrauen in mich, dass ich uns aus diesem Schlamassel heraushole.« Was auch immer er in ihrem Blick sah, ließ ihn zögern. »Es sind nur ein paar Stunden bis Sonnenaufgang. Dann treffen wir uns wieder.«
»Mein Mädchen, wenn dir irgendwas zustößt … «
»Du musst mich gehen lassen, MacRieve.«
Nach einigen langen Sekunden atmete er tief aus. »Dann gebe ich dir freie Hand.« Er eilte zum Motorboot und zerschnitt die Leinen, die es an die Contessa banden. Dann hob er das Boot an, als wäre es federleicht, und ließ es ins Wasser fallen. »Ich versuche, so weit in die andere Richtung zu gelangen wie möglich.«
37
Während er den Motor startete, schnappte sie sich ihren Bogen, den Köcher und ihren Rucksack und sprang damit ins Boot.
»Weißt du, wie man damit umgeht?«, fragte er, die Brauen vor Sorge zusammengezogen.
»Ich lebe mitten im Bayou, Werwolf.«
»Du bleibst im Boot, gehst auf keinen Fall an Land.« Das Blau seiner Augen wurde immer intensiver. »Geh, Lousha. Sofort .«
»Sei vorsichtig«, flüsterte sie. Sie wagte es, ihm einen Abschiedskuss zu geben, ehe sie losfuhr. Der Motor stotterte kurz, doch dann sprang er an.
Über die Schulter warf sie einen Blick zurück auf MacRieve, der die Reling umklammerte und so aussah, als ob es ihn all seine Kraft kostete, ihr nicht auf der Stelle zu folgen. Kurz bevor sie der nächsten Biegung folgte und ihn aus den Augen verlor, sah sie noch, wie die Reling unter seinem Griff zersplitterte.
Wie weit konnte sie kommen, ehe er der Macht des Mondes erlag?
Mit jeder Meile, die sie zurücklegte, setzten ihr die Naturgewalten heftiger zu. Der Platzregen wurde immer stärker und füllte das Boot mit Regenwasser. Sie schöpfte es heraus, während sie steuerte. Blinzelnd versuchte sie, durch die prasselnden Regentropfen noch etwas zu sehen und nicht mit Treibgut oder anderen Hindernissen zusammenzustoßen, die auf sie
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