Flammen der Begierde - Cole, K: Flammen der Begierde - Pleasure of a Dark Prince
Emmaline gekidnappt hat und behauptet, sie sei seine Gefährtin?«
Er erstarrte. »Nein, das würde ich nicht! Das muss ein Irrtum sein.«
»Es ist kein Irrtum.« Sie runzelte die Stirn. »Wie kommt es, dass du nichts davon weißt?«
»Ich war schon eine ganze Weile nicht mehr zu Hause. Wie praktisch, dass ich jetzt nicht in der Lage bin, eure Geschichte zu überprüfen. Wie lange soll ich hier unten bleiben?«
»Bis wir Emma zurückbekommen«, erwiderte sie.
»Und das tust du mir an, nachdem ich dich gerettet habe – und deine Schwestern?«
»Ich schulde dir keine Erklärung. Wir sind Feinde.«
»Nein, sind wir nicht! Wir sind … «
»Wir sind was?«
»Kompatibel«, entgegnete er mit weicher Stimme.
»Wieso bist du in jener Nacht überhaupt nach Val Hall gekommen?«
Er hob seine breiten Schultern. »Ich war gerade in der Nähe.«
»So wie letzte Nacht? Offensichtlich verfolgst du mich. Du hast mir gesagt, ich sei nicht deine Gefährtin. Hast du mich da angelogen?«
»Ausgerechnet du wirfst mir Unehrlichkeit vor, wo du dich gerade erst als Köder zur Verfügung gestellt hast, um mich in eine Falle zu locken? Und dann lügst du mir auch noch frech ins Gesicht.« Offenbar wirkte sie wenig überzeugt, denn er fügte hinzu: »Überleg doch mal: Wenn du meine Gefährtin wärst, wie hätte ich mich dann in der Nacht des Vollmonds von dir fernhalten können?«
»Ein Käfig wie dieser hier.«
»Lykae verbünden sich nicht mit Hexen.« Schon der Gedanke schien ihm einen Schauder über den Rücken zu jagen.
Dann bin ich also nicht die Seine. »MacRieve, dein Bruder ist am Leben.«
»Du behauptest, dass er nach einhundertfünfzig Jahren von den Toten zurückgekehrt ist und diese Emma, eine Walküre, seine Königin sein soll?«
»Nicht so ganz.« Sie ist halb Vampir. Wie würde Garreth auf die Tatsache reagieren, dass die Gefährtin seines Bruders – so scheu und freundlich sie auch sein mochte – ein Blutsauger war?
»Dann sag mir, was genau sie ist«, verlangte Garreth.
»Vergiss es einfach.«
»Dann werde ich Lachlain erst mit eigenen Augen sehen müssen, ehe ich an seine Rückkehr glauben kann«, sagte er, während zugleich Hoffnung in ihm aufkeimte.
Obwohl es eine unglaubliche Geschichte war, hatte Garreth selbst Lachlains Tod doch niemals akzeptiert. Seit Jahrzehnten suchte er nach der Hauptstadt der Horde, die auf mystische Weise verborgen lag. Nach den ersten dreißig Jahren des Fragens und Suchens hatte er insgeheim zugegeben, dass es vielleicht besser wäre, wenn Lachlain tatsächlich tot war. Demestriu war für seine unvorstellbaren Foltermethoden bekannt.
Aber wenn sich Garreth jetzt erlaubte, tatsächlich an die Rückkehr seines Bruders zu glauben, und sich dann alles bloß als ein Irrtum herausstellte … Er glaubte nicht, dass er es ertragen könnte, Lachlain ein zweites Mal zu verlieren.
»Du stellst meine Geduld auf eine harte Probe, Lousha.« Das war zwar die Wahrheit, aber zugleich war seine »Gefangennahme« zumindest teilweise freiwillig geschehen. Als sie ihn hierhertransportiert hatten, war er kurz erwacht. Er hatte sogleich seine Fesseln überprüft und wollte sie gerade zerreißen, als ihm einfiel, eine Frage zu stellen: »Wohin bringt ihr mich?«
Sie war matt und bleich gewesen, die Augen glasig vor anhaltendem Schmerz. »Nach Val Hall.«
Daraufhin hatte Garreth aufgehört, gegen seine Fesseln anzukämpfen. Schließlich war er ein Lykae – es gab keinen Käfig, der ihn halten könnte, und sie brachten ihn direkt in ihr Heim. Er hatte dies für einen Glücksfall gehalten. Auf diese Weise wäre er ihr näher, besser in der Lage, sie zu beschützen. Doch jetzt saß er in der Falle. Verdammte Hexen!
Er hockte sich auf den Boden, lehnte sich mit dem Rücken gegen die Mauer und zog ein Knie an den Körper.
»Setz dich«, befahl er. »Das ist das Mindeste, was du für mich tun kannst«, fügte er in milderem Ton hinzu.
Mit einem wütenden Blick zog sie einen Stuhl vor den Käfig und setzte sich umständlich hin.
Sie hat immer noch Schmerzen. Er verhärtete sich gegen das Mitgefühl, das er verspürte. »Warum hattest du in der Nacht des Vampirangriffs so schreckliche Schmerzen? Ich habe kein Blut an dir gewittert, keine Verletzung gesehen.«
»Das geht dich nichts an.«
»Dann ist es also wahr, dass du bei einem Fehlschuss Schmerzen erleidest?«
Sie wirkte bestürzt und zugleich nervös und versteckte ihr Gesicht wieder hinter ihrem Haar. Über den Ohren trug sie
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