Flammen der Begierde - Cole, K: Flammen der Begierde - Pleasure of a Dark Prince
und so lange sie sich zu beherrschen wusste, brachte ihr das praktischerweise zusätzliche Muskelkraft an ihrer Seite ein und Kenntnisse über das Gebiet.
Nach einer hastigen Dusche kleidete sich Lucia an. Aus einer Laune heraus wählte sie ein Babydoll-T-Shirt und eine der kürzeren Shorts aus, die sie eingepackt hatte. Nachdem sie sich optimistischer fühlte, wie schon seit langer Zeit nicht mehr, umrandete sie ihre Augen noch mit Kajal und legte Lipgloss auf.
Gerade als sie die Kabine verlassen wollte, fiel ihr Blick auf seine vollgestopfte Tasche. Er war nicht der Einzige, der von einer ausgeprägten Neugier getrieben wurde. Sie kniete sich daneben und durchwühlte seine Habseligkeiten. Abgesehen von seiner Kleidung entdeckte sie ein großes Bündel aus Leder, das von verknoteten Bändern zusammengehalten wurde – und zwei Kondome.
Für andere Frauen? So musste es wohl sein. Walküren konnten nicht schwanger werden, solange sie nicht bestimmte Maßnahmen ergriffen, und um Safer Sex mussten sie sich nicht sorgen. Obwohl Lucia kein Recht hatte, eifersüchtig zu sein – schließlich hatte sie MacRieve immer wieder von sich gestoßen – , rief die Vorstellung unerklärlicherweise ein ungutes Gefühl in ihr hervor.
Nein, unerklärlich war es eigentlich nicht. Sie hatte nie geleugnet, dass die Küsse des Schotten für sie wie eine Droge waren. Schon wenn sie seine heisere Stimme und seinen Akzent hörte, musste sie seufzen. Vom ersten Moment an hatte sie MacRieve auf gewisse Weise als ihr Eigentum betrachtet …
Als sie jemanden kommen hörte, stopfte sie die Sachen schnell wieder in die Tasche.
Eine Sekunde später platzte er zur Tür herein. »Hast du etwa schon wieder ohne mich geduscht? Du schöpfst mein Potenzial überhaupt nicht voll aus.« Ehe sie antworten konnte, kam die nächste Frage: »Hast du jemals einen Kaiman gesehen?« Sie schüttelte den Kopf. »Willst du?«
»Äh, klar doch.«
Sofort führte MacRieve sie hinaus, die Augen unverwandt auf sie gerichtet und voller Neugier. Als er sie angrinste, sah er wieder wie ein listiger Wolf aus.
Und sie konnte sich des Gefühls nicht erwehren, dass sie das Hühnerhaus darstellte, das er gleich plündern würde …
28
Als Garreth in die Kabine zurückkehrte, trug Lucia ein knappes Top, das sich eng an ihre kecken Brüste schmiegte, und die kürzesten Shorts, die er je gesehen hatte. Als ob sie so etwas gebraucht hätte, um seine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.
Der kurze Ausblick von vorhin auf ihren nackten Körper tat sein Übriges, sodass er den ganzen Tag scharf sein und auf den Decks hin und her laufen würde, bis er sie am Abend endlich wieder in ihre Kabine bringen durfte. Es sei denn, ein Unwetter käme auf. Niemals hatte er so inständig um Regen gebetet, wie er es heute tun würde.
Auf dem Weg zum Beobachtungsdeck folgte Garreth ihr dicht auf den Fersen, während sie die rostigen Eisenstufen erklommen.
»Nachdem ich mich letzte Nacht geradezu vorbildlich benommen habe«, murmelte er hinter ihr, »wette ich, dass sich zumindest ein Teil von dir fragt, ob du mir diesen Deal nicht schon viel früher hättest vorschlagen sollen.«
Sie blickte mit erhobener Augenbraue über die Schulter zurück. »Als ob du dich zu Anfang auf so etwas eingelassen hättest. Du musstest erst mal ein Jahr lang auf dem Trockenen sitzen, damit dir der Deal verlockend erscheint.«
Damit hatte sie höchstwahrscheinlich recht.
Als sie das Deck erreichten, machte sich Damiãno gerade auf den Weg nach unten. » Bom dia «, grüßte er freundlich.
»Ihnen auch einen guten Morgen«, erwiderte Lucia mit einem Lächeln, angesichts dessen Garreth Damiãno am liebsten die Kehle aufgeschlitzt hätte.
Garreth hob mit einem Ruck das Kinn – eine Geste, die auf keinen Fall mit einer Begrüßung verwechselt werden konnte. Der andere Mann kniff seinerseits vielsagend die Augen zusammen, ehe er seinen Weg die Treppe hinunter fortsetzte.
»Muss ich euch beide auseinandersetzen?«, fragte sie, als sie sich allein auf dem Deck befanden.
»Nicht, wenn er aufpasst, was er tut«, sagte Garreth ernsthaft.
Nachdem er sie zur Reling geführt hatte, stellte er sich so dicht hinter sie, dass sie augenblicklich erstarrte. Er wusste, dass sie sich von ihm bedrängt fühlte, konnte aber einfach nichts dagegen tun.
»Siehst du – dort!« Über ihre Schulter hinweg zeigte er auf einen über einen Meter langen Kaiman, der sich auf einem riesigen Seerosenblatt ausruhte. »Es ist ein
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