Flammen Der Nacht -4-
Konstantine. Und hielt ihm mit rußgeschwärzten Fingern einen flachen, mit Asche bedeckten Gegenstand hin. Sie blies den Staub weg, darunter schimmerte der weiße, goldene und burgunderrote Farbauftrag wie frisch gemalt.
Die Ikone, die seine Familie verehrt hatte.
Er schluckte unschlüssig, bevor er das Heiligenbild an sich nahm und seine Finger um die Ränder schloss … Er verbrannte sich nicht daran. Behutsam strich er mit seiner Handfläche über die Oberfläche, über die vier Madonnen-Bildnisse. Jede Darstellung zeigte die Heilige Jungfrau in einer anderen Allegorie: Freude, Kummer, Schmerz und Herrlichkeit.
Konstantine, sein früher Vorfahre, hatte für diese Ikonen gemordet.
Dessen eigene Mutter war für diese Ikonen gestorben.
Mit diesen vier Ikonen hatten sie den Teufel besiegt. Nicht für immer. Nicht an allen Fronten. Nachdem die vier Ikonen wieder vereint waren, hatte Satan jedoch seine fähigsten Diener verloren, und mehr konnte Konstantine sich nicht wünschen.
Er blickte über das weite, fruchtbare Land, das ihm gehörte. Entlang den Wäldern, die seinen Besitz einfassten, wo die wilden Geschöpfe lebten, krochen, flogen, hetzten, sich paarten. Er betrachtete den zartblauen Frühlingshimmel, inhalierte den Duft der Freiheit und hatte spontan wieder Spaß am Leben. »Wir müssen alles neu anlegen.«
»Und das Haus bauen wir dieses Mal größer.«
Er drehte sich zu Zorana um. »Frau, das kostet ein Vermögen. So viel Geld haben wir nicht.«
»Das Haus war versichert, und wir leihen uns Geld von unseren Söhnen.«
»Wir sollten uns von unseren Söhnen nichts leihen.«
»Okay, dann leih ich mir eben was von ihren Frauen.«
»Du … du … untersteh dich! Diese Frauen!« Er baute sich vor ihr auf.
Sie blickte zu ihm hoch. »Konstantine, der Ärger mit den Varinskis ist vorbei. Nächstes Jahr um diese Zeit werden wir bestimmt mit vier weiteren Enkelkindern beglückt sein. Wo sollen wir die alle unterbringen, wenn sie uns besuchen kommen? Wir brauchen dringend ein größeres Haus!«
Als er von ihren Plänen erfuhr, musste er sich ein Grinsen verkneifen. »Du prophezeist uns Enkelkinder? Nicht eins, nicht zwei, nicht drei, sondern gleich vier?« Dabei zählte er demonstrativ an den Fingern ab und wackelte mit den Brauen. »Hast du etwa eine deiner berühmt-berüchtigten Visionen?«
»Eine großartige Vision, Konstantine.« Sie legte ihre Hand auf die Ikone. »Von dir und mir in einem Haus mit den Madonnen. Sie bekommen einen hübschen Altar, mit einem roten Samttuch darauf. Hier auf unserem Besitz werden wir zusammen alt werden und auf ein glückliches, erfülltes Leben zurückblicken, umgeben von Weinreben und Babys.«
»Hmm.« Er ließ seine Hand sinken. »Dann bin ich auch ein Seher, denn ich hab die gleiche Vision.«
Und die Vision der beiden erfüllte sich.
Danksagung
E s hat mir viel Spaß gemacht, diese dunkle, komplexe und faszinierende Buchserie zu schreiben, und ich bedanke mich für die wundervolle Zusammenarbeit mit NAL. Mein besonderer Dank gilt meiner fantastisch kreativen Lektorin Kara Cesare, dem Art Director Anthony Ramondo, Craig Burke und Michele Langley von der Abteilung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit und dem gesamten Verkaufsteam von Penguin Books. Ich danke euch allen. Ein ganz großes Dankeschön geht an Rachel Granfield und die Produktion. Ihr seid die Besten!
1. Auflage
Deutsche Erstveröffentlichung August 2011
bei Blanvalet, einem Unternehmen der
Verlagsgruppe Random House GmbH, München
Copyright © der Originalausgabe 2008 by Christina Dodd
Copyright © der deutschsprachigen Ausgabe 2011
by Verlagsgruppe Random House GmbH, München
Umschlaggestaltung: © HildenDesign, München, unter Verwendung
von Motiven von olly/Shutterstock und Enia/Shutterstock
Redaktion: Thomas Paffen
TKL/lf ⋅ Herstellung: sam
Satz: DTP Service Apel, Hannover
eISBN 978-3-641-06890-5
www.blanvalet.de
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