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Flandry 1: Im Dienst der Erde

Flandry 1: Im Dienst der Erde

Titel: Flandry 1: Im Dienst der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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Zug«, erinnerte ihn der Merseianer.
    »Was …? Ach ja. Glatt vergessen. Springer auf Königsläufer vier.«
    Runei holte sein eigenes Brett hervor und zog die Figur. Eine Weile saß er still davor und musterte die Lage. »Seltsam«, murmelte er.
    »Es wird noch seltsamer. Rufen Sie mich an, wenn Sie so weit sind.« Abrams schaltete ab.
    Sein Zigarre war schon wieder ausgegangen. Er warf den Stummel in den Abfall, zündete sich eine frische an und stand auf. Müdigkeit lastete auf ihm. Starkads Schwerkraft war nicht so hoch, dass man Medikamente oder ein Kontrafeld benötigte. 1,3 g bedeuteten aber fünfundzwanzig zusätzliche Kilogramm auf Knochen mittleren Alters … Nein, er dachte in Standardwerten. Dayans Anziehungskraft war schon um zehn Prozent höher als Terras … Dayan mit seinen geliebten kahlen Bergen und windgepeitschten Ebenen, Häusern, die sich in warmes orangefarbenes Sonnenlicht kauerten, niedrigen Bäumen, Salzmarschen und dem Stolz eines Volkes, das die Einsamkeit seinen Bedürfnissen gebeugt hatte … Wo war der junge Flandry geboren worden? Welche Erinnerungen hatte er mit in die Dunkelheit genommen?
    Aus einem plötzlichen Impuls heraus legte Abrams die Zigarre in den Aschenbecher, neigte den Kopf und rezitierte still den Kaddish.
    Geh zu Bett, alter Mann. Vielleicht bist du über einen Hinweis gestolpert, vielleicht auch nicht; aber das läuft dir nicht davon. Sieh zu, dass du deinen Schlaf bekommst.
    Er setzte die Mütze auf, legte sich den Mantel über die Schultern, klemmte die Zigarre zwischen die Zähne und ging hinaus.
    Die Kälte traf ihn wie ein Schlag. Unter fremden Sternbildern und dem Schimmer des Nordlichts blies ein schwacher Wind. Der nähere Mond, der Egrima hieß, war aufgegangen und fast voll, zweimal so groß wie Luna von Terra aus gesehen. Er warf ein eisig blaues Licht auf ferne, schneebedeckte Bergspitzen. Buruz stand als lunagroße Sichel knapp über den Hausdächern.
    Schwarze Mauern ragten zu beiden Seiten der ungepflasterten Straße empor, auf der unter Abrams Stiefelsohlen der Frost knirschte. Hier und dort leuchtete ein erhelltes Fenster, doch ihr Licht und der Schein der vereinzelten Lampen löste die Finsternis kaum auf. Zu Abrams’ Linken hob das unstete Strahlen der Schmelzöfen die beiden Raumschiffe hervor, die im Hafen standen, stählerne Kenotaphen, die sich zur Milchstraße reckten. Mit dem Lichtschein kamen auch die Geräusche der Nachtarbeiter. Das Landefeld wurde erweitert, neue Hallen und Kasernen errichtet, denn das terranische Engagement wuchs immer weiter. Rechts von Abrams war der Himmel von fieberhaften Leuchtzeichen gefleckt, und er hörte Fetzen von Trommelschlägen, Trompeten, vielleicht Gelächter. Madame Cepheid hatte patriotischerweise eine Schiffsladung Mädchen und Croupiers nach Starkad entsandt. Und warum auch nicht? Sie waren so jung und einsam hier, diese Jungen.
    Marta, wie ich dich vermisse.
    Abrams hatte fast sein Quartier erreicht, als ihm einfiel, dass er die Papiere auf seinem Schreibtisch nicht weggeschlossen hatte. Unvermittelt blieb er stehen. Beim zierlichen Kehldeckel des Großen Kaisers! Er brauchte wirklich dringend eine Überholung.
    Kurz war er versucht zu sagen: Ich uriniere aufs Reglement. Das Büro bestand aus Stahlbeton, und die Tür war eine Panzerplatte mit automatischem Identifikationsschloss. Aber nein. Lieutenant Novak meldete sich vielleicht vor seinem Chef zum Dienst – mochten seine rosigen Wangen in der Hölle schmoren. Ein schlechtes Beispiel für die Einhaltung der Sicherheitsbestimmungen zu geben, war gar nicht gut. Nicht dass Spionage auf Starkad ein besonders großes Problem gewesen wäre, doch was jemand nicht gesehen hatte, konnte er auch nicht verraten, wenn die Merseianer ihn fingen und hypnosondierten.
    Abrams machte kehrt und eilte fluchend wieder zum Büro. Als er dort ankam, blieb er abrupt stehen. Die Zigarre fiel zu Boden, und er zerquetschte sie unter dem Absatz.
    Die Tür war geschlossen, wie es sich gehörte, und die Fenster waren dunkel. In dem aufgewühlten, noch nicht ganz festgefrorenen Schlamm vor dem Eingang sah er Fußabdrücke, und sie stammten nicht von ihm.
    Und es war kein Alarm ausgelöst worden. Jemand mit einer Wagenladung Robotikwerkzeug befand sich in seinem Büro.
    Abrams sprang der Strahler in die Hand. Sollte er mit dem Armbandkom die Wache rufen? Nein, wer auch immer da in sein Büro eingebrochen war, er würde den Funkruf mit Sicherheit auffangen und wäre ganz

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