Flaschenpost

Sowjetunion 1942 und den der Europäer 2018 auf Russland. Unsere Klasse war sich einig, dass der Angriff 2018 letztlich auch von Deutschland ausging und dieser nur durch einen europäischen Deckmantel getarnt war. Der Großeuropäische Krieg im Jahre 2018 wurde aber durch eine russische Provokation ausgelöst oder zumindest nutzte man diese als Vorwand, einen Krieg gegen Russland zu führen. Russland besetzte im September 2018 die baltischen Staaten, Weißrussland und die Ukraine. Da diese Staaten sich aber eine Woche vorher den neu gegründeten Vereinigten Staaten von Europa anschlossen, war dieser Konflikt unvermeidbar. Jedenfalls sah es Anton Schneider, denn dieser ließ die diplomatischen Bemühungen von Anfang an in der politischen Schublade und blies sofort zum Angriff. Die Welt bekam bis dato die größte militärische Streitmacht zu sehen. Die Armee der Vereinigten Staaten von Europa überrannte die russischen Streitkräfte in kürzester Zeit und konnte die besetzten Gebiete im Nu befreien. Schneider befahl seiner Armee, um die russischen Aggressionen für immer zu beenden, den Durchmarsch nach Moskau. Am 27.09.2018 unterzeichnete die russische Delegation die Kapitulation. Russland war besiegt. Es war übrigens der erste Krieg der Neuzeit auf europäischen Boden an dem die Amerikaner sich völlig heraus hielten. Vielleicht ermutigte gerade dieser Umstand, dass Schneider, Russland einfach annektierte und in Oststaaten umbenannte. Europa feierte seinen Präsidenten. Ob die Europäer ihren Präsidenten heute noch feiern ist mir nicht bekannt. Durch ihren Satteliten-Abwehrschirm, bekommen wir gegenwärtig nur Bruchstücke von Ereignissen mit. Unser Wissen basiert daher lediglich aus der geschichtlichen Vergangenheit und nach dieser verzehrte ich mich förmlich. Ich war wie ein Schwamm der immer alles Wissen aus dem Geschichtsunterricht förmlich aufsaugte.
     
    Unter meinen Klassenkameraden herrschte ein vertrauensvolles Verhältnis und ich fühlte mich in dieser Gruppe, sehr wohl.
    Wir waren schon eine bunte Truppe und bestanden aus ehemaligen Kanadiern, Amerikanern, Dänen, Schweden, Deutschen, Franzosen, Briten und Lateinamerikanern. Unser Geschichtsdozent, der übrigens aus dem ehemaligen Saudi- Arabien stammte, erklärte uns, dass es offiziell im Staatensystem Germaniens keine Nationalitäten mehr gebe. Allerdings herrschte die Nordeuropäische Rasse und speziell die Germanische über allen anderen. Ländernamen wie Großbritannien, Frankreich oder sogar Deutschland, wurden von der Landkarte gestrichen. Sie wurden ersetzt durch Germanien, mit der Hauptstadt Berlin, den Nordstaaten mit dem Hauptstützpunkt Reykjavik, den Weststaaten mit Madrid, den Südstaaten mit Athen und den Oststaaten  mit Perm. Die Oststaaten erstreckten sich bis über dem Ural zur Stadt Nowosibirsk im Osten und im Süden bis einschließlich Pakistan, Iran und Irak  Dazu kamen noch die sogenannten  „Kolonien“, Südamerika (bestehend aus allen südamerikanischen Staaten, außer dem nördlichsten Teil Kolumbiens) und Afrikanische Staaten (bestehend aus den ehemaligen Staaten von der Mittelmeerküste bis einschließlich ehemals Kongo und Tansania). Die Weltkarte war einfach zu lesen. Grob gesagt, war sie eigentlich in schwarz und weiß aufgeteilt. Der Rest der Erde war noch ziemlich unabhängig und die meisten Staaten versuchten, dies für sich um jeden Preis zu bewahren. So streckten manchen Staaten auch nicht davor zurück sich zu neuen Staaten zusammen zuschließen, um gegen der „germanischen“ Bedrohung gewachsen zu sein. Vorreiter waren die U.S.A. Innenpolitisch zerrüttelt, erkannte man die Zeichen der Zeit und schloss sich mit Kanada, Mexiko, Mittelamerika/ Karibik und dem nördlichen Teil von Kolumbien zusammen. Erst wirtschaftlich und als Flüchtlingsströme aus Europa die Länder überfluteten, benannte man den Staatenbund in das „Land der freien Nationen“ um. Andere Länder folgten dem Beispiel und so entstanden ganz neue Länder auf der Karte wie Indisch-Ozeanien, Südafrikanischer Staatenbund, Arabien, Jakutien oder Japan-Korea. Auch gab es Staaten die in der Lage waren ihre Selbstständigkeit und ihren Staatennamen zu behalten, wie z.B. China-Mongolei, Israel und Australien. Fast exakt hundert Jahre nach Adolf Hitler war wieder ein Mensch dabei, den Griff nach der Weltherrschaft zu vollziehen. Es war beängstigend wenn unser Lehrer uns  Parallelen zwischen den Deutschen von 1933 und 2035 aufzeigte. Ich liebte