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Flederzeit - Sturz in die Vergangenheit (Historischer Roman): 1 (German Edition)

Flederzeit - Sturz in die Vergangenheit (Historischer Roman): 1 (German Edition)

Titel: Flederzeit - Sturz in die Vergangenheit (Historischer Roman): 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maria G. Noel , Runa Winacht
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loskommen.“
    „Na gut.“ Er machte einen demonstrativen Schritt in die von ihr vorgegebene Richtung. „Aber du erzählt mir, was ich wissen muss.“
    „Ja, ja, alles, was du willst.“ Sie rannte schon. „Kannst du laufen und fragen?“
    Bergab würde das ja wohl kein Problem darstellen.
     
    „Warum machst du das?“, brach Mila das Schweigen, in das sie irgendwann verfallen waren. Sie wandte sich zu Mattis um, der sich zwei Schritte hinter ihr den Hang hinaufkämpfte. Nun machte er ihr wieder einen geschwächten Eindruck. Allerdings war es für Symptome des Flederfiebers eigentlich zu früh ...
    Aus Angst vor Verfolgern hatten sie sich entschlossen, den direkten Weg nach Lähn zu meiden, auch wenn das bedeutete, dass sie einen Umweg über die Ausläufer des Tauern nehmen mussten.
    Anfangs hatten sie trotz der Anstrengung die notwendigen Informationen ausgetauscht und beratschlagt, allmählich jedoch war ihre Kraft für alles andere außer Klettern versiegt. So hatten sie sich bereits vor einer Weile mit einem recht vagen Plan zufriedengegeben und waren jeder in eigene Gedanken versunken. Doch eben diesen Gedanken, die Mila viel zu nah an all das brachten, worüber sie nicht nachdenken wollte, musste sie jetzt entkommen.
    „Warum machst du das?“
    „Was?“ Mattis war regelrecht aufgeschreckt und spontan stehengeblieben, sich mit einer Hand an einer jungen Birke festklammernd, um nicht zurückzutaumeln.
    „Warum hilfst du mir?“ Es war gut, sich abzulenken. Mila beobachtete ihn genau. „Warum setzt du dein Leben aufs Spiel? Jetzt? Und in der Burg heute?“
    „Äh ...“
    Doch statt einer Antwort setzte Mattis sich unvermittelt wieder in Bewegung, zog sich hoch, an Mila vorbei, bergan.
    Wollte er vor ihr flüchten?
    Sämtliche verbliebene Kraft zusammenklaubend, hechtete sie ihm nach. „Du kennst mich doch ...“ überhaupt nicht , hatte sie enden wollen, doch das stimmte ja nicht ganz. „Ist es, weil ich deiner Lida ähnlich sehe?“, konfrontierte sie ihn, als sie mit ihm aufgeschlossen hatte.
    Diesmal entging ihr nicht, wie er vor ihrem fragenden Blick zurückwich. Sie streckte versöhnlich die Hand nach ihm aus. „Ich wollte nicht ... ich meine ...“ Ich will nicht, dass du es für sie tust – weil ich nicht sie bin. Konnte man so etwas aussprechen?
    „Das irritiert mich schon sehr“, gab er zu – plötzlich seinerseits sie musternd. Forschend, aber auch – voller Sehnsucht. Hastig bog sie nach schräg rechts ab, von ihm weg. Dass sie rot geworden war, war überflüssig, denn er meinte ja nicht sie, sondern Lida. Die er liebte und ersehnte, das war offensichtlich.
    „Ich bin nicht Lida“, wiederholte sie die Worte, die sie schon einmal zu ihm gesagt hatte. Ohne sich zu ihm umzuwenden.
    „Das ist ja das Mysteriöse.“ Er hatte sie erreicht, seine suchenden Augen auf ihr Profil geheftet. „Oder das ... Tolle.“
    „Das ist verrückt, ja.“ Der Nachdruck in ihrem Nicken machte es ihr leichter, sich seinem Blick zu stellen.
    „Zu dem Schluss bin ich auch gekommen. Ich bin verrückt.“ Er keuchte erbärmlich, mühte sich jedoch ab, um mit ihr Schritt zu halten.
    Er machte doch nicht schlapp? Mila konnte keine Rücksicht auf ihn nehmen, Johann war zu Pferde und auf dem direkten Weg, während sie hier ... Sie würde Mattis antreiben – mit dem Thema Zeitreise.
    „Was es mit dieser Ähnlichkeit auf sich hat, weiß ich, wie gesagt, auch nicht“, begann sie, unmerklich sogar noch einen Hauch beschleunigend. „Aber was ich weiß, ist Folgendes: Du bist nicht verrückt. Zumindest nicht verrückter als die Zeitreisenden vor dir. Oder ich. Glaube es oder nicht, aber ich führe genau dieses Gespräch mit schöner Regelmäßigkeit.“
    Sonst hatte sie an dieser Stelle ihre Sammlung zukünftiger Gegenstände hervorgeholt – das Fledermausbuch mit der Jahreszahl, Brille, Taschenlampe, Lupe, Fingernagelfeile, der fremdartige Schlüsselbund, Jeans – all das, was ihm bewiesen hätte, dass sie wirklich Besucher aus sämtlichen Zeiten beherbergt hatte.
    „Es ist ganz normal, dass du an deinem Verstand zweifelst“, fuhr sie beweislos fort. „Aber all dies hier ist real.“
    Mattis’ Nicken war alles andere als frei von Zweifeln. „Das heißt, auch du bist real – und dass du Lida bis ins kleinste Detail ähnelst, ebenso.“
    „Ich bin real. Und Lida scheint es auch zu sein, dort, wo du herkommst.“ War das die richtige Argumentation?
    Selbst außer Atem, wie er war, seufzte Mattis tief. So

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