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Fleisch und Blut: Der Kannibale (German Edition)

Fleisch und Blut: Der Kannibale (German Edition)

Titel: Fleisch und Blut: Der Kannibale (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Lee
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der diesen Kot ausgeschieden hat, Menschenfleisch gegessen hat. Ebenso können wir nachweisen, wem der Kot gehört. Ich erkläre Ihnen das alles der Reihe nach.»
     

    «Wir bitten Sie darum!», rief Aemisegger und setzte sich zwischen Carla Fuchs und Köppel an den Tisch. Sie drei sassen nebeneinander wie auf einer Schulbank und hörten aufmerksam zu, was ihnen Dr. Kägi zu berichten hatte. Er begann mit dem Kochtopf: «Das erste Beweisstück der biochemischen Spurensuche war also dieser Kochtopf. Wie erwähnt, können wir beweisen, dass in diesem Topf Menschenfleisch gekocht wurde. Das war allerdings gar nicht so einfach, wie Sie möglicherweise annehmen. Aufgrund der menschlichen Knochenteile, die vermehrt in diesem Fall aufgefunden wurden und die auch neben dem Kochtopf bei der Feuerstelle lagen, haben wir ein spezielles Verfahren angewendet, um beweisen zu können, dass Menschen in desem Topf verzehrsgerecht geröstet wurden. Das Verfahren nennt sich «pot polish». Durch eine politurartigen Glättung, die ein Knochen erhält, wenn er im sprudelnden Kochwasser an der Kesselwand schabt, liess sich zweifelsfrei beweisen, dass in diesem Topf Menschen, und zwar einige, gekocht worden waren.»
     

    Alle Anwesenden verstummten. Wenn auch Dr. Kägi die Wahrheit sprach, servierte er ihnen doch eine bittere Pille mit grässlichem Nachgeschmack.
     

    Die Spannung liess sowohl bei den beiden Kommissaren wie auch bei Carla Fuchs nach. Aemisegger schloss daraus: «Und da wir den Kochtopf auf dem Anwesen von Reini sichergestellt haben, können wir uns denken, wer der Koch war. Unklar ist, wie die Opfer zu Tode kamen.»
    «Genau», schloss sich auch die Detektivin seinen Worten an. «Wir haben wohl genügend Hinweise, dass Reini Menschenfleisch zubereitet hat. Jedoch fehlen uns jegliche Beweise, dass er es war, der die Menschen zuvor getötet hatte.»
    «Das zu beweisen, wird nach wie vor schwierig sein. Wer aber sonst sollte es gewesen sein?», gab Aemisegger mürrisch zur Antwort. Normalerweise war er der erste, der sich an System und Regeln orientierte und wenig auf Intuition gab.
     

    «Die Beweise werden nicht ausreichen, ihn zu überführen. Wenn wir wollen, dass er lebenslänglich weggesperrt wird, sollten wir etwas mehr in den Händen halten. Wir müssen ihn damit konfrontieren. Es wird uns nichts anderes übrig bleiben.»
    «Nun hören Sie doch erst einmal zu. Ich bin noch nicht fertig mit meinen Ausführungen.»
     

    Hoffnungsvoll lauschten die drei, was Kägi zu berichten hatte.
    «Wir haben die Kotstücke von den beiden Feuerstellen Waldhütte und dem Anwesen von Herrn Reinwarth miteinander verglichen.»
     

    «Was hat die Untersuchung der Kotstücke ergeben?», fuhr Köppel forsch dazwischen.
    «Seien Sie nicht so ungeduldig, Herr Köppel.»
    Es schien, als würde es Kägi Genugtuung bereiten, die drei auf die Folter zu spannen. Zu gut kannte er Aemisegger um zu wissen, dass es ihn juckte, Lex Reinwarth am Kragen zu packen und ihm die Handschellen anzulegen.
    «Als Erstes gilt zu sagen, dass die Kotstücke von ein und derselben Person stammen. In den beiden Exkrementen-Stücke konnten wir im Labor überdies menschliches Myoglobin nachweisen.»
    «Myoglobin?», hakte Köppel nach.
    «Myoglobin kommt in der Regel nur im Skelett- oder Herzmuskelgewebe vor. Nicht aber im Verdauungstrakt. Wenn wir also Myoglobin in den Exkrementen finden, die übrigens zweifelsohne mit der DNA von Lex Reinwarth übereinstimmen, dann kann es nur vom Verzehr von Menschenfleisch stammen.»
     

    «Unfassbar!»
    «Unfassbar, ja. Aber nicht unvorstellbar. Die Ergebnisse lassen nur einen Schluss zu: Entweder er hatte einen Komplizen oder Lex Reinwarth war es selbst, der seine Opfer geschlachtet hat wie der Metzger ein Tier. Er hat ihnen das Fleisch von den Knochen geschabt, daher die auffallenden Kratzspuren auf den Knochen. Er hat sie gekocht wie Sie zu Hause das Schwein oder Rind zubereiten und hat sie anschliessend gegessen. Dass er jeweils seine Notdurft auf der Feuerstelle verrichtet hat, war ein grosser Fehler. Dadurch können wir ihm nachweisen, dass er die Menschen verspiesen hat.»
     

    «Wir müssen ihn sofort festnehmen!»
    Kommissar Aemisegger stand unter Strom. Auch wenn er wusste, dass die Beweise für eine Verhaftung kaum ausreichen würden, war er fixiert darauf, Reinwarth zu kriegen.
     

    Nur die Detektivin war still. Sie hatte Kummer. Sicherlich war sie genauso erleichtert wie Aemisegger und Köppel. Erleichtert

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