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Fleisch und Blut - Der Kannibale

Fleisch und Blut - Der Kannibale

Titel: Fleisch und Blut - Der Kannibale Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Lee
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keine Sorgen. War ja nur ganz wenig für den Eigengebrauch. Kommen Sie, steigen Sie ein!» Man hörte die dringende Aufforderung in seinem Unterton. Doch Remo Iseli wollte bei Reini bleiben. «Danke, Herr Kommissar, aber ich übernachte bei Reini. Voll abenteuerlich hier, finden Sie nicht auch?»
    «Ich kann Sie leider nicht zwingen.»
    Aemisegger sah das breite Lächeln in Reinis Gesicht. Wie gerne hätte er Iseli am Schopf gepackt und in seinen Wagen gesteckt. Vorhin, als sie einen kurzen Moment alleine im Raum waren, steckte er Remo Iseli die Information zu, Reini könnte ein Mörder sein. Aber Iseli hatte nur gelacht und ihm den Vogel gezeigt.
     

    Aemisegger stieg in seinen Wagen und fuhr hinter Köppel und Carla Fuchs davon.
    «Bin ich froh, sind wir hier heil rausgekommen!», sprach Köppel nach einigen Minuten seine Erleichterung aus.
    «Sie sagen es, Köppel. Und ich bin froh, haben wir die Beweise dabei. Sie haben die Knochen und den Kot und ich habe den Topf hier für Dr. Kägis Untersuchungslabor. Wenn der Kot identisch sein sollte mit dem von der Waldhütte, könnte es für Lex Reinwarth eng werden.»
     

    Wieder auf der Hauptstrasse, wieder in zivilisierter Gegend, parkierten sie die beiden Wagen nebeneinander auf einem Rastplatz.
    «Herr Aemisegger, wir sind sehr froh, dass Sie noch am Leben sind!» Carla Fuchs fiel dem Kommissar beinahe um den Hals.
    «Wenn ich ehrlich bin: ich auch», sagte er mit belegter Stimme. «Erst hat mir dieser Perverse die Waffe unbemerkt entwendet, dann hat er uns eine Fleischplatte serviert. Remo Iseli und ich mussten davon kosten. Es gab Schinken, geräucherten Aufschnitt und gekochtes Hirn. Ich muss gleich kotzen, Frau Fuchs!»
    Köppel rief dazwischen: «Wir haben Remo Iseli in den Fängen der Bestie gelassen!»
    Fuchs nickte Köppel zu und sagte zu Aemisegger: «Was ist mit Ihrer Waffe?»
    «Die Pistole habe ich wieder. Er meinte, es hätte ihn nur gestört, wenn ich eine Waffe trüge. Ich wolle hier ja keinen umbringen. Kurz bevor ich ging, hat er sie mir mit seinem Scheisslächeln wieder in die Hand gedrückt. Entschuldigen Sie, ich kann nicht mehr anders, die Vorstellung, dass ich vielleicht dort Menschenfleisch gegessen habe…. Ich muss kotzen.»
     

     

Fleisch und Blut
     

     

    Die drei Tage des Wartens bedeuteten die Qual der Qual für die beiden Kommissare. Insgesamt hatte Kommissar Aemisegger in den drei Nächten rund fünf Stunden geschlafen. Schreckliche Träume jagten ihn durch die Nacht. Träume von hässlichen Fratzen, von Blut, das aus den Mundwinkeln tropfte. Die Schatten mit den Fratzen rannten ihm nach, verfolgten ihn, bedrängten ihn, setzten ihm die messerscharfen Säbel an den Hals. Alles war wie echt, so wirklich.
     

    Kommissar Köppel ging es allem Anschein nach ähnlich. Man hatte ihn noch nie so schlecht gelaunt angetroffen wie er es heute war.
     

    Dann, endlich, kam der erlösende Anruf aus dem Untersuchungslabor. Er klang alarmierend; es schien nicht nur wichtig, sondern dringend zu sein. Dr. Kägi wollte die beiden Kommissare sofort treffen, um ihnen über die brisanten Ergebnisse zu berichten. Kägi schöpfte Hoffnung, dass die Beweise reichen würden, um den Psychopathen für immer hinter Gitter zu bringen. So bizarr sich der Fall zu entwickeln begann, so sehr mussten sie sich damit abfinden, dass ihre übelsten Albträume, Horrorvisionen, zur Realität geworden waren. Vorweg nahm Kägi, dass die Identität des jüngsten Knochenfundes von der Feuerstelle auf dem Hof von Lex Reinwarth noch ungeklärt sei. Sie verabredeten sich im Labor, dem Arbeitsplatz von Dr. Kägi. Und sie waren sich auch einig darüber, Carla Fuchs zu informieren. Das waren sie ihr schuldig.
     

    «Ich danke Ihnen, dass Sie so schnell kommen konnten.»
    «Sie sagten, Sie konnten Reini die Morde nachweisen?», drängte Köppel ungeduldig. Sie alle hatten lange auf diesen Moment gewartet. Die Zerreissprobe sollte endlich ihr Ende haben.
    «Ja, wir können nachweisen, dass die Opfer ermordet worden und nicht eines natürlichen Todes gestorben sind. Nicht nachweisen können wir hingegen, dass der verdächtigte Lex Reinwarth die Morde begangen hat. Heute werde ich Ihnen die Beweise liefern, dass in diesem Topf», Kägi hob den Kochtopf, den die Detektivin Fuchs von der Feuerstelle entwendet hatte, «Menschenfleisch zubereitet wurde. Und, dank dem Kot, den Sie von zwei Feuerstellen als Beweismaterial gesichert haben, werden wir beweisen können, dass der Mensch,

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