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Fleisch und Blut - Der Kannibale

Fleisch und Blut - Der Kannibale

Titel: Fleisch und Blut - Der Kannibale Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Lee
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einer Liege ähnelte, in der Raummitte. Die Werkzeuge, die Fässer und das gespannte Leinensystem unter der Decke. Schnell wandte er den Blick ab: Was er sah, grauste ihn.
    «Was ist das, Frau Fuchs?»
    «Ein Schlachtraum. Mein Gott, sehen Sie nicht die beiden hängenden Körper?»
    «Oh, Mann, ist das hässlich!» Köppel musste sich den Magen halten, um sich nicht wieder übergeben zu müssen. Die Detektivin stupste ihn: «Köppel, wir müssen da rein?»
    «Niemals gehen wir da rein! Nicht ohne Verstärkung. Sagen Sie, was sind das für Körper, die dort hängen?»
    «Fragen Sie nicht. Sie denken dasselbe wie ich. Wir brauchen Beweise und die finden wir hier drin!» Carla Fuchs aufgeregt.
    «Bei Ihnen ist wohl ein Warnsignal im Kopf ausgestiegen. Ich bin doch nicht wahnsinnig und liefere mich in die Hände der Bestie!»
    «Ein Weichbecher sind Sie, Herr Köppel. Es ist nicht einmal jemand hier.»
    «Ja, genau. Wo ist Herr Aemisegger?»
    Beide schauten auf ihr Handy, schauten sich an und Köppel sprach aus, was sie beide dachten: «Kein Empfang.»
     

    «Da sind Blutspuren. Sehen Sie doch hin, Köppel! Sie müssen das Blut fotografieren. Haben Sie die Materialien zur Beweissicherung dabei?»
    «Klar!» Er tat, wie sie ihm vorgab. Nach einer Weile fragte er wieder: «Sollten wir nicht erst nach Aemisegger schauen? Womöglich ist er in Gefahr.»
    «Ja, das sollten wir. Wenn er nicht bereits schon am Fleischhaken hängt!» Carla Fuchs zeigte auf die beiden Körper in der Scheune. Galgenhumor, anders konnte man die Bemerkung von Carla Fuchs nicht nennen. Köppel erblasste und schluckte schwer. «Denken Sie wirklich, dass …» Er brach ab.
    «Nein, Köppel. Ich denke, wir sollten keine Zeit verlieren. Haben Sie alles fotografiert?»
     

    Sie gingen den Weg zurück und trafen auf eine Feuerstelle, die mit Steine eingekreist war. Abrupt blieben sie stehen und sahen die Knochenteile im Innenkreis liegen. «Das ist auch nicht Herr Aemisegger, dafür ist das Feuer zu lange erloschen», sagte die Detektivin kühl und starrte auf den Kochtopf, der unachtsam danebenlag. Köppel und die Detektivin verstummten. Wieder dachten sie zur selben Zeit dasselbe. Mulmig war ihnen zumute hier draussen in der Pampa, ganz ohne Empfang und ohne zu wissen, wo Kommissar Aemisegger steckte.
     

    Eilig packte Köppel einige Knochen in seinen Beutel. Die Angst, dass auch sein Chef sich in den Fängen der Bestie befinden könnte, liess ihn am ganzen Leib zittern. Die Detektivin griff mit einer leisen Vorahnung nach dem Kochtopf.
    Anschliessend eilten sie zurück zum Wagen, um die Beweise sicher wegzupacken.
     

    Als Köppel die Wagentür zuknallte, rief ein Mann aus dem Fenster im Obergeschoss: «Ach der junge Kommissar. Hallo, Herr Köppel, wie schön, dass Sie auch noch gekommen sind!»
    Carla Fuchs befand sich auf dem Hintersitz. Der Mann am Fenster konnte sie nicht sehen. Sie versteckte sich und lauschte Köppels Reaktion.
    «Guten Tag. Sie sind der Nachbar von Remo Iseli und Lukas Brennwald. Ist das richtig?», hörte sie Köppel mit gespielt fester Stimme antworten.
    «Richtig. Wollen Sie nicht lieber reinkommen?»
    «Nein, danke. Wir sind hier… also… ich bin hier, um Kommissar Aemisegger abzuholen. Ist er bei Ihnen?»
    «Richtig, das ist er.»
    Köppel konnte nicht beurteilen, ob das gut oder schlecht war.
    «Könnte er kurz rauskommen?»
    «Ich werde es ihm ausrichten. Einen Moment bitte.»
     

    Erschöpft setzte sich Köppel bei offener Wagentüre auf den Fahrersitz. Fuchs flüsterte ihm zu: «Köppel, Sie müssen noch einmal zur Feuerstelle. Wir haben etwas vergessen!»
    «Aber ich habe doch die Beweise eingesammelt!», flüsterte er zurück.
    «Nein, wir haben in der Eile den Kot liegenlassen, der neben den Knochen lag.»
    Köppel musste sich arg zusammenreissen, um nicht sein Mittagessen auf den Boden zu kotzen.
     

    Köppel sah ein, dass Carla Fuchs recht hatte und eilte noch einmal zur Feuerstelle. Schnell war er mit den Proben wieder zurück im Wagen. Gerade rechtzeitig, bevor Aemisegger, Reini und Remo Iseli aus dem Haus kamen.
     

    Aemisegger verabschiedete sich beinahe überschwänglich bei Reini. Carla Fuchs erkannte seine Erleichterung und wusste, dass es nicht freundschaftliche Gründe waren, weshalb Aemisegger so freundlich zu Reini war. Er drehte sich noch einmal um und fragte Remo Iseli: «Wollen Sie sicher nicht mitfahren? Wir können Sie gerne bei Ihnen zu Hause absetzen. Und wegen dem Marihuana machen Sie sich

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