Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Fliegende Fetzen

Fliegende Fetzen

Titel: Fliegende Fetzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
Vom Netzwerk:
von Nobbys Feuer und entdeckte eine halb verbrannte…
    Nun, es half, sich das Ding als eine Art Wüstenkohle vorzustel en.
    Karotte bedachte ihn mit einem ernsten Blick. »Ja, Herr Kommandeur.
    Niemand setzt Waffen ein. Und hast du bemerkt, daß das klatschianische
    Heer kleiner wird? Die Oberhäupter ferner Stämme führen ihre Leute
    fort. Sie meinen, es hätte keinen Sinn, noch länger an diesem Ort zu
    verweilen, wenn es nicht zu einem Kampf kommt. Ich glaube, sie wol -
    ten gar nicht hier sein. Und ich bezweifle, daß sie bereit wären, hierher
    zurückzukehren…«
    Laute Stimmen erklangen hinter ihnen. Männer kamen aus dem Zelt
    und stritten miteinander, unter ihnen auch Lord Rust. Er blickte sich um
    und sprach mit seinen Begleitern. Dann entdeckte er Mumm und raste
    ihm entgegen.
    »Mumm!«
    Der Kommandeur sah auf, eine Hand auf halbem Weg zur Zigarre.
    »Wir hätten gesiegt«, knurrte Rust. »Ja, wir hätten gesiegt! Aber man
    hat uns dicht vor dem Triumph verraten!«
    Mumm starrte ihn groß an.
    »Und es ist deine Schuld, Mumm! In Klatsch lacht man über uns! Du weißt ja, wie wichtig es für diese Leute ist, das Gesicht zu wahren – wir
    haben es verloren! Vetinari ist erledigt, und das gilt auch für dich! Und für die ganze verdammte feige Wache! Na, was sagst du dazu, Mumm? Nun?«
    Die Wächter saßen wie erstarrt und warteten darauf, daß Mumm ant-
    wortete. Oder sich von der Stelle rührte.
    »Mumm?«
    Rust schnüffelte. »Was ist das für ein Geruch?«
    Mumm senkte langsam den Blick und sah auf seine Finger hinab.
    Rauch löste sich von ihnen. Etwas zischte leise.
    Er stand auf und hob die Hand vor Rusts Gesicht.
    »Nimm das«, sagte er.
    »Das ist… nur ein Trick…«
    »Nimm es«, wiederholte Mumm.
    Wie hypnotisiert leckte sich Rust die Finger und nahm die Kohle ent-
    gegen. »Es tut überhaupt nicht weh…«
    »O doch«, widersprach Mumm.
    »Ich spüre nur… Aargh!«
    Rust sprang zurück, ließ die Kohle fal en und hob die verbrannten Fin-
    ger zum Mund.
    »Der Trick besteht darin, dem Schmerz einfach keine Beachtung zu
    schenken«, sagte Mumm. »Geh jetzt.«
    »Du bist nicht mehr lange Kommandeur der Wache«, stieß Rust zornig
    hervor. »Warte nur, bis wir wieder in der Stadt sind. Warte nur. « Er stolzierte davon und hielt sich dabei die schmerzende Hand.
    Mumm kehrte zur Feuerstelle zurück und nahm wieder Platz. Nach ei-
    ner Weile fragte er: »Wo ist er jetzt?«
    »Bei seinen Soldaten, Herr Kommandeur. Ich glaube, er gibt ihnen den
    Befehl heimzukehren.«
    »Kann er uns sehen?«
    »Nein.«
    »Bist du sicher?«
    »Es stehen viele Leute zwischen ihm und uns, Herr Kommandeur.«
    »Gut.« Mumm steckte sich die Finger in den Mund. Schweiß strömte
    ihm übers Gesicht. »Verdammt, verdammt, verdammt! Hat jemand kal-
    tes Wasser?«

    Es war Kapitän Jenkins gelungen, sein Schiff zu reparieren und ins Meer
    zurückzubringen. Die Besatzungsmitglieder hatten viel graben und an-
    schließend sorgfältige Arbeit mit Stützbalken leisten müssen. Wertvolle
    Hilfe kam von einem klatschianischen Kapitän, der sich von seinem Pa-
    triotismus nicht davon abhalten ließ, Geld zu verdienen.
    Jenkins und seine Leute ruhten sich am Ufer aus, als in der Ferne eine
    Stimme erklang.
    Der Käpt’n blinzelte in die Sonne.
    Die Seefahrer erstarrten.
    »Laßt uns an Bord gehen, und zwar sofort !«
    Eine Gestalt kam die Düne herab. Sie bewegte sich ziemlich schnel ,
    viel schneller, als es jemandem im lockeren Sand möglich sein konnte.
    Außerdem rutschte sie im Zickzack hin und her. Als sie näher kam, er-
    kannten sie einen Mann auf einem Schild.
    Schild und Mann verharrten dicht vor dem verblüfften Jenkins.
    »Wie freundlich von dir, daß du auf uns gewartet hast, Kapitän«, sagte
    Karotte. »Herzlichen Dank! Die anderen kommen gleich.«
    Jenkins sah zur Düne. An ihrem Hang zeichneten sich nun weitere Ge-
    stalten ab.
    »Das sind D’regs!« entfuhr es ihm.
    »O ja. Nette Leute. Bist du ihnen schon einmal begegnet?«
    Jenkins starrte Karotte groß an. »Ihr habt gewonnen ?« brachte er hervor.
    »Ja. Durch Elfmeterschießen.«

    Grünblaues Licht glühte durch die kleinen Fenster des Bootes.
    Lord Vetinari zog die Steuerungshebel, bis er einigermaßen sicher war,
    daß sie sich einem geeigneten Schiff näherten.
    »Was rieche ich da, Feldwebel Colon?« fragte er.
    »Es ist Be… Nobby, Herr«, sagte Colon und trat kräftig in die Pedale.
    »Korporal Nobbs?«
    Nobby errötete fast. »Ich habe eine kleine

Weitere Kostenlose Bücher