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Flinx

Flinx

Titel: Flinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Schaukasten zu und gab sich dabei desinteressiert. Als sie näher kam, drehte sich der Außenweltler um und ging weg, von ihrem Kommen offenbar nicht beeindruckt. Er verhielt sich keineswegs wie ein nervöser Dieb, der im Begriffe ist, in flagranti ertappt zu werden.
    Jetzt beugte sie sich über den Schaukasten. Tatsächlich, das Schloss war professionell aufgebrochen worden. Wenigstens vier Ringe, die zu den wertvollsten Stücken ihres bescheidenen Bestandes gehörten, fehlten. Sie zögerte nur kurz, ehe sie zu Flinx herunterblickte.
    »Und du bist ganz sicher, dass er es war?«
    Er nickte energisch.
    Mutter Mastiff schob zwei Finger in den Mund und stieß einen durchdringenden Pfiff aus. Fast im gleichen Augenblick erschien ein halbes Dutzend benachbarter Ladenbesitzer. Der kahlköpfige Mann ließ immer noch kein Anzeichen von Panik erkennen, sondern starrte nur, ebenso wie die anderen, neugierig auf die so abrupt Erschienenen. Draußen peitschte immer noch der Regen auf die Straße. Mutter Mastiff hob die Hand und deutete direkt auf den Kahlköpfigen und sagte: »Haltet diesen Dieb fest!«
    Die Augen des Mannes weiteten sich überrascht, er machte jedoch keine Anstalten zur Flucht. Ein paar zornige Ladenbesitzer packten ihn an den Armen. Wenigstens zwei von ihnen waren bewaffnet.
    Der Kahlköpfige ließ sich das ein paar Augenblicke lang gefallen und schüttelte sie dann zornig ab. Als er jetzt zu sprechen begann, ließ ihn sein Akzent als einen Besucher von einer der weicheren Welten wie New Riviera oder Centaurus B erkennen. »Augenblick mal! Was geht hier vor? Ich warne Sie, der nächste, der mich anfasst, wird das bedauern!«
    »Bedrohen Sie uns nicht, Bürger«, sagte Aljean, die geschickte Schneiderin, deren großer Laden die Gasse beherrschte. »Wir werden die Angelegenheit ganz schnell erledigen, ohne dazu Polizei einzuschalten. Wir mögen hier in dieser Gasse keine Polizei.«
    »In dem Punkt sympathisiere ich mit Ihnen«, sagte der Mann und strich sich seinen Mantel zurecht, den die unsanften Griffe der Ladenbesitzer verschoben hatte. »Ich mag sie auch nicht besonders.« Nach einer kurzen Pause fügte er schockiert hinzu: »Diese Frau will doch ganz sicherlich nicht andeuten, dass ich ... «
    »Genau das deutet sie an«, meinte einer der Männer neben ihm. »Wenn Sie nichts zu befürchten haben, haben Sie auch keinen Anlass, uns nicht ein paar Augenblicke Ihrer Zeit zu schenken.«
    »Sicherlich nicht. Ich wüsste nicht, weshalb ...« Der Außenweltler musterte ihre Gesichter einen Augenblick lang und zuckte dann die Achseln. »Schön, wenn dieser Unsinn damit ein Ende hat.«
    »Er wird ein Ende haben«, sagte ein anderer Mann hinter einer entsicherten Pistole.
    »Sehr gut. Und dann wäre ich Ihnen noch dankbar, wenn Sie mit dieser Waffe nicht gerade auf mich zielen würden, bitte. Sie brauchen doch neben Ihrer zahlenmäßigen Überlegenheit nicht auch noch technische Mittel.«
    Der Ladenbesitzer zögerte und ließ die Waffe dann sinken. Aber er steckte sie nicht weg.
    Mutter Mastiff starrte den Mann einen Augenblick lang an und warf dann einen erwartungsvollen Blick auf Flinx. »Nun? Hast du gesehen, wo er die Ringe hingetan hat?«
    Flinx sah den Kahlköpfigen mit seinen großen, grünen Augen gerade an. »Nein, das habe ich nicht, Mutter. Aber er hat sie genommen, da bin ich ganz sicher.«
    »Also gut.« Ihre Aufmerksamkeit wandte sich wieder dem Außenweltler zu. »Mein Herr, ich muss Sie bitten, mit einer kurzen Durchsuchung einverstanden zu sein.«
    »Das ist höchst unwürdig«, beklagte er sich. »Ich werde bei meinem Reisebüro Beschwerde einlegen.«
    »Es tut mir leid«, sagte sie, »aber wenn Sie nichts zu verbergen haben, ist es wohl am besten, wenn wir uns davon überzeugen, dass es so ist.«
    »Also schön. Bitte beeilen Sie sich und bringen Sie es hinter sich. Ich habe heute noch mehr vor. Schließlich bin ich auf Ferien hier, wissen Sie.«
    Etwas unsicher durchsuchten zwei der Männer, die auf Mutter Mastiffs Pfiff hin aufgetaucht waren, den Besucher. Sie machten es sehr gründlich und ließen die Erfahrung von Menschen erkennen, die nicht das erste mal mit Dieben zu tun hatten. Sie durchsuchten alles, angefangen beim Futter seines Mantels bis zu seinen Stiefelabsätzen. Als sie fertig waren, blickten sie hilflos zu Mutter Mastiff hinüber und schüttelten den Kopf.
    »Der hat nichts«, versicherten sie ihr. »Nichts zu finden.«
    »Was fehlt denn, Mutter?« erkundigte sich Aljean mit

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