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Flirte nie in Italien

Flirte nie in Italien

Titel: Flirte nie in Italien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Gordon
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geküsst!
    Lorenzos Rückkehr änderte manches, aber anders, als Angie erwartet hatte.
    Als sie den gequälten Gesichtsausdruck sah, mit dem er die Villa betrat, musste sie einsehen, dass ihn nic ht die Sehnsucht nach seiner Verlobten dazu gebracht hatte, alles stehen und liegen zu lassen und nach Hause zurückzukehren.
    Eher schien er dringend etwas mit Renato besprechen zu wollen, denn er ging auf direktem Weg in dessen Arbeitszimmer. Erst nach Stunden verließ er es wieder. Zuvor waren mehrere Male laute Worte in die Halle gedrungen.
    Insgeheim hoffte Angie, dass Lorenzo seinem Bruder Vorhaltungen machte, weil er nicht besser auf Heather Acht gegeben hatte.
    Mehr noch beschäftigte sie allerdings die Frage, wann sie endlich Gelegenheit haben würde, mit Bernardo allein zu sein was sich zu ihrem Leidwesen erst am nächsten Tag ergab.
    Lorenzo und Renato waren schon in aller Frühe nach Palermo in die Firma gefahren, und Baptista hatte Heather auf die Terrasse gebeten, um sich mit ihr zu unterhalten.
    "Sie können uns gern Gesellschaft leisten", hatte sie lächelnd gesagt, "aber ich nehme an, dass Bernardo und Sie schon etwas vorhaben."
    Das hatten sie in der Tat, denn Bernardo wollte, wie geplant, nach Montedoro fahren und hatte Angie angeboten, sie mitzunehmen.
    Unterwegs hielt er unvermittelt an und führte sie zu einer Anhöhe, von der aus man fast die ganze Insel überblicken konnte. Der Anblick der fruchtbaren Landschaft, die sich vom Mittelmeer bis an den Fuß des Gebirges erstreckte, war atemberaubend schön.
    Trotzdem verlor Angie jegliches Interesse daran, als Bernardo sie plötzlich an sich zog und ihr die Lippen auf den Mund presste. Es dauerte eine freudige Schrecksekunde lang, bis sie ihr Glück begriffen hatte. Doch dann erwiderte sie seinen Kuss mit einer Leidenschaft, die ihm zeigen musste, dass sie auf diesen Augenblick gewartet hatte, seit sie Bernardo auf dem Flugplatz begegnet war.
    Der Erfolg gab ihr Recht, denn seine Umarmung wurde sofort fester, woraufhin Angie auch die letzte Zurückhaltung ablegte und all ihre Sehnsucht in den Kuss legte.
    Als sich ihre Lippen lösten, meinte Angie, zum ersten Mal ein freies und offenes Lächeln in seinem Gesicht erkennen zu können, das sie zutiefst rührte.
    Bernardo wirkte wie ein Schatzsucher, der einen lang erhofften Fund gemacht hatte und am Ziel seiner Träume war. Gleichzeitig schien es, als hätte ihn sein Glück derartig unvorbereitet getroffen, dass er ihm noch nicht so recht trauen mochte.
    "Von der ersten Sekunde an habe ich diesen Augenblick herbeigesehnt", sagte er unsicher und strich Angie zärtlich über die Wange. "Trotzdem sollten wir jetzt weiterfahren. Wenn wir länger allein bleiben, kann ich für nichts garantieren."
    Am liebsten hätte Angie ihm gestanden, wie sehr sie sich wünschte, dass er endlich die Selbstbeherrschung verlor. Doch das Faszinierende an Bernardo war ja gerade, dass er anders als andere Männer war - weshalb sie nicht erwarten durfte, dass er wie andere Männer reagierte.
    Als Erstes fiel Angie in Montedoro auf, dass die Straßen überfüllt waren. Bei dem strahlenden Sonnenschein waren nicht nur zahlreiche Touristen gekommen
    - um das Chaos perfekt zu machen, war Markttag. Auf dem kleinen Platz am Ende der Hauptstraße waren zahlreiche Stände aufgebaut worden, an denen die verschiedensten landwirtschaftlichen Produkte aus dem Umland angeboten wurden.
    Als Bernardo und Angie Hand in Hand über den Platz gingen, grüßten die Standbesitzer freundlich und respektvoll, und manche verwickelten ihn in ein Gespräch, bei dem sie seine Begleiterin neugierig und ziemlich unverhohlen musterten.
    Bernardo schien das Interesse, das Angie auslöste, regelrecht zu genießen, und einen Moment lang hatte sie den Verdacht, dass er eine bestimmte Absicht verfolgte, wenn er sie den Dorfbewohnern vorstellte.
    Doch ebenso schnell, wie er gekommen war, verwarf sie den Gedanken wieder.
    Bernardo und sie verband lediglich eine kurze Urlaubsbekanntschaft, und selbst ein noch so leidenschaftlicher Kuss konnte und sollte daran nichts ändern.
    Als sie das nahe liegende Kloster erreichten, erhielt ihr Verdacht jedoch neue Nahrung, denn die Oberin trat aus der Tür und begrüßte Bernardo mit einer Herzlichkeit, für die Angie keinerlei Erklärung hatte. Und befremdet nahm sie zur Kenntnis, dass sie begrüßt wurde, als sähe die Ordensschwester in ihr die künftige Ehefrau Bernardos.
    Zum Nachdenken blieb ihr allerdings keine Zeit, denn

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