Fluch der Toten: Roman (German Edition)
rostigen Karosserie eines am Straßenrand geparkten Autos. Mitsui und Jack taten es ihm sofort gleich. Jack verschwand hinter einem Betonbuckel, und Mitsui folgte ihm nach.
» Wo ist er, verdammt? « , rief Brewster, als die zweite Kugelvon der Motorhaube des Wagens abprallte. Er schnapptesich sein Funkgerät. » Krueger! Krueger! Bist du da? Ende. «
Krueger brauchte keine Sekunde, um ihm zu antworten.
» Ich bin hier. Was ist da los, verdammt? Ich glaube, ich höre Schüsse! «
» Du hörst wirklich Schüsse, Blödmann! Wir werden vor dem HQ festgenagelt! Jemand hat uns voll im Visier. Kannst du sehen, wo er steckt? Ende. «
» Von wo aus werdet ihr beschossen, Ende « , kam Kruegers Antwort.
» Von geradeaus. Von einem Gebäude an der Ecke! «
Brewster zog den Kopf ein, denn ein dritter Schuss durchlöcherte das Dach des Autos, hinter dem er hockte. » Und kannst du dich bitte beeilen? «
Eine ganze Weile verging, in der nichts zu hören war. Wieder prallte eine Kugel wenige Zentimeter vor Brewsters Füßen vom Asphalt ab. Brewster zog die Beine noch mehr ein. » Los, Krueger, mach schon! Wir hocken hier wie des Teufels fette Beute! «
» Ich sehe ihn « , meldete Krueger sich über Funk. » Er ist auf ’nem Dachboden im dritten Stock, dem HQ genau gegenüber. Warte mal eben, Ende. «
Wieder schlug eine Kugel in Brewsters Deckung ein und ließ ihn zusammenzucken.
» Nimm dir nicht den ganzen Tag Zeit! « , schrie Brewster.
Kurz darauf warf das Krachen eines Schusses Echos über die Häuserblocks hinweg. Dann war alles still.
» Hab ihm eine verpasst « , meldete sich Krueger. Er hielt inne und sagte dann: » Aber schaut euch nicht um. Sieht so aus, als hätte die Knallerei ein paar Neugierige angezogen. Ende. «
Brewster schaute sich um. Und wirklich, diverse Watschler waren im Begriff, in ihre Straße einzubiegen. Anscheinend war die Hälfte davon zum HQ unterwegs.
» Ach, Scheiße « , sagte Brewster.
Die andere Hälfte kam auf ihn zu.
***
Mason schüttelte den Kopf, um ihn zu klären. Selbst dies tat weh, und so fluchte er stumm in sich hinein. Er musterte die Doppeltüren seines Zimmers, was dazu führte, dass er noch mehr fluchte. Wenn er sich hinsichtlich der Leute nicht irrte, die die Schüsse abgegeben hatten, bestand ihr nächster Schritt nach dem Durchsuchen des Untergeschosses darin, sich in Kampfgruppen aufzuteilen und die oberen Etagen zu durchkämmen. Dann kamen die unteren an die Reihe. Und die ungeladenen Gäste kannten natürlich den Bauplan dieses Komplexes…Also kamen sie schnell voran. Wahrscheinlich war bereits ein Team nach BL 4 unterwegs. Es würde bestimmt auch die unteren Etagen entlang seines Weges durchkämmen.
Also auch diesen Raum hier.
Mason richtete sich zähneknirschend auf, drückte eine Hand auf seine Brust und schob sich über die Bettkante. Er bewegte sich langsam und ließ den Fuß sinken, bis er das Linoleum berührte. Als sein Gewicht auf den Zehen ruhte, rutschte er ab und unterdrückte einen Schrei. Schweißtropfen standen auf seiner Stirn. Sein Hemd wurde feucht. Mason drehte sich Zentimeter für Zentimeter herum, bis sein Fuß endlich stabilen Halt fand.
Als er fest auf dem Boden stand, atmete er tief durch und nutzte die Stütze, um auch das andere Bein auf den Boden zu stellen. Diesmal ging es schneller, doch die Anstrengung zehrte an ihm. Mit einem Grunzen, das seine Bemühung unterstrich, zwang er sich zu einer aufrechten Haltung und stützte sich mit den Fingern an der Bettkante ab.
Mit einer herkulischen Anstrengung gelang es ihm, auf schlotternden Beinen die Doppeltür zu erreichen. Dass die Tür zum Treppenhaus offen stand, spürte er mehr, als es zu sehen. Eine kaum wahrnehmbare Veränderung des Luftdrucks verriet ihm alles, was er wissen musste. Nach zwei weiteren unsicheren Schritten hatte er die Tür erreicht, wobei ihm die Ironie seines Schongangs nicht verborgen blieb.
Ein plötzliches Schwindelgefühl überkam ihn. Einen Moment lang verschwamm der Raum vor seinen Augen. Mason biss die Zähne zusammen und zwang sich einen weiteren Schritt voran. Er musste die Tür erreichen, bevor…bevor…
Sawyer.
Es musste Sawyer sein. Es ging nicht anders. Seine Firma wusste von der Existenz dieser Forschungseinrichtung, und sie wusste auch von Doc Demilios Plan hierherzukommen. Außerdem wusste sie, dass sie es geschafft hatte, da Derrick nie mit ihr zurückgekehrt war. Sawyer würde niemals aufgeben. Um dafür zu sorgen, dass alles richtig
Weitere Kostenlose Bücher