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Fluch der Toten: Roman (German Edition)

Fluch der Toten: Roman (German Edition)

Titel: Fluch der Toten: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Z. A. Recht
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und mussten von Zeit zu Zeit an ihm arbeiten, damit alles abfloss.
    Brewster klopfte Trev in einer versöhnlichen Geste auf die Schulter. » Ich verstehe schon, wie du die Sache siehst, aber am Ende kriegen die schon noch, was ihnen zusteht. Verdammt noch mal, vielleicht lässt Sherman sie nur am Leben, damit wir ein paar Versuchskaninchen haben, an denen Dr. Demilio etwas ausprobieren kann. «
    Trev lachte leise und schüttelte den Kopf. » In Ordnung. Ich halt die Klappe. «
    Die beiden Männer umrundeten den breiten Absatz und gingen das letzte Stück der Treppe in den Keller hinab, wobei sie beinahe mit Rebecca Hall zusammengestoßen wären. Rebecca war eine kleine junge Frau mit dunkelblondem Haar und schon seit Suez mit der Gruppe zusammen. Ihre adrette natürliche Figur war in den letzten Monaten noch dünner geworden. Sie aß wenig und redete noch weniger, und wenn sie den Mund aufmachte, gab sie meist einen ätzenden Kommentar ab. Sie war jedoch nicht unsympathisch. Im Gegensatz zum Rest der Gruppe wusste Brewster, dass sie bezüglich der Zukunft wenig oder keine Hoffnung hegte. Es gelang ihr, eine so grimmige Miene aufzusetzen, dass kein Mann es wagte, mit ihr zu flirten. Sie kam gerade aus einem medizinischen Lagerraum und zog einen Karren hinter sich her, deswegen sah sie Brewster und Trevor erst im letzten Augenblick.
    » He! « , rief sie und kniff die Augen zusammen. » Passt doch auf, wo ihr hergeht! «
    » Hallöchen, Sonnenschein « , sagte Brewster grinsend. » Wir haben ein paar Geschenke für euch. «
    » Oh, schön « , sagte Rebecca ätzend und deutete mit dem ausgestreckten Zeigefinger auf den Karren. » Werft es drauf. Ich gehe gerade ins Labor. «
    Brewster, der gern alles wörtlich nahm, sofern es ihm in den Kram passte, öffnete seinen Rucksack und kippte den Inhalt auf den Karren. Rebecca warf ihm einen bösen Blick zu, fing dann aber an, die Röhrchen, Päckchen und Fläschchen zu sortieren. Trevor nahm sich Zeit, um seine Beute ordentlich auszupacken, und verwickelte Rebecca dabei in ein Gespräch. » Sag der Frau Doktor, dass ein Teil von dem Kram übers Ablaufdatum hinaus ist. « Er hielt ein Cipro-Fläschchen hoch, um zu zeigen, was er meinte. » Es könnte aber auch sein, dass es noch etwas taugt. Aber sie soll es jedenfalls wissen. Und wie läuft es hier drin so? «
    » Was glaubst du wohl? « , fauchte Rebecca. Dann setzte sie plötzlich einen schuldbewussten Blick auf, holte tief Luft und regte sich ab. » Tut mir leid. So toll läuft es nun nicht. Wir machen jeden Tag die gleichen Versuche und kriegen die gleichen negativen Ergebnisse. Ich weiß auch nicht, was uns fehlt. Verflucht noch mal, ich verstehe ja nicht mal alles, was wir hier machen. Ich bin Anna überhaupt keine Hilfe. «
    » Mach dir keine Sorgen. « Trevor reichte ihr das letzte Medizinfläschchen. » Ich wette, früher oder später kriegt ihr zwei es hin. «
    » Vielleicht können wir dich bis dahin auch mal wieder lächeln sehen « , sagte Brewster, noch immer grinsend. » Also wirklich, Mädchen: nur einmal. Davon geht dein Gesicht nicht kaputt. Glaube mir. «
    Rebecca zeigte ihm den Mittelfinger. » Geh nach oben. Wenn du hier unten rumhängst, könnte ich dafür sorgen, dass dein Gesicht kaputt geht. «
    Brewster lachte. Nach Thomas war Rebecca wohl diejenige, die ihn am zweitwenigsten leiden konnte. Da er sich davon aber nicht kleinkriegen ließ, schenkte er ihr ein ironisches Lächeln und erwiderte ihre Handbewegung auf die gleiche Weise.
    » Bis später, Becky « , sagte Trev und winkte ihr zu.
    ***
    Rebecca schaute den Männern zu, als sie die Treppe hinaufgingen, wobei sie locker miteinander tratschten, bis die Tür hinter ihnen zufiel. Als sie fort waren, nahm sie den Karren und schob ihn zum Biosicherheitslabor. Sie blieb vor einer Doppeltür stehen, die der an der Treppe genau gegenüberlag. Statt mit einem Knauf wurde sie an einer kleinen Tastatur geöffnet. Normalerweis hätte Rebecca eine sechsstellige Geheimzahl eingeben müssen, um die Tür zu öffnen, doch Mitsui, der sich mit elektronischen Dingen auskannte, hatte die Tastatur ausgeschaltet. Es gab keinen Grund mehr, an diesem speziellen Kontrollpunkt besondere Sicherheitsmaßnahmen zu betreiben. Rebecca schob die Doppeltür mit dem Rücken auf, damit der Karren Platz hatte, und zog ihn hinter sich her hinein.
    Vor ihr erstreckte sich ein langer, matt beleuchteter Gang. Er wirkte so spartanisch wie der Rest der Forschungseinrichtung: weiße

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