Fluch der Toten: Roman (German Edition)

Infizierten vorbeikommen? «
    Hal Dorne spitzte die Lippen, sagte aber nichts. Er war geknickt.
    Stiles schaute sich um. Sein Blick wanderte über die frisch eingebauten Wände, die das große Wohnmobil in viele kleine Räume aufteilten. Es enthielt eine Kochnische und ein Sofa, aber auch einen Tisch, der aus der Verankerung gerissen worden war und auf der Seite lag.
    In diesem Moment klapperte das Türschloss. Die Luft im Wohnmobil zirkulierte leicht, als sie geöffnet wurde. Rico fiel hinein, von unsichtbaren Händen geschubst. Die Tür knallte zu.
    Rico schaute Stiles an. Der Anflug eines Lächelns zeigte sich auf seinem Gesicht. » Ich hab ’n bisschen rumgenörgelt und so getan, als hätte ich Angst, im Dunkeln rauszugehen. Gravy hat sich freiwillig gemeldet, um mich zu begleiten. Dieser feiste Hurensohn kann sich wirklich bewegen, Mann. « Er stand auf, rieb seine Schulter an der Stelle, auf der er gelandet war, und schaute sich um. » Schön hier. Undauch hübsch eingerichtet, wie Allen sagen würde. In welche Scheiße, verdammt noch mal, sind wir hier reingeraten? «
    Hal schwieg weiterhin. Sein Blick wirkte leicht finster und nachdenklich. Stiles schüttelte nur den Kopf und deutete in die Runde.
    » Wenn wir mit der Heeresgruppe zusammen gewesen wären, hätten die uns nicht so einfach eingesackt. «
    » Ach, komm, Alter « , sagte Rico. » Natürlich hätten sie es. Du hast doch gesehen, wie viele untote Ärsche auf dem Parkplatz sind. Vielleicht wäre es zu ’nem Kampf gekommen, wenn wir erst mal drin gewesen wären, aber davor nicht. Nicht mal ihr doofen Heeresscheißer hättet uns die Horde da auf den Hals gejagt. «
    Mark Stiles atmete zischend aus und lehnte sich mit dem Kopf an die Wand. » Yeah, kann schon sein. Trotzdem. Ich fasse es nicht, wie schnell dieser Chief Harris zum Schweigen gebracht hat. «
    Hals ätzende Antwort wurde durch ein erneutes Öffnen der Tür verhindert. Katie und Ron stolperten zusammen zu ihnen hinein. Der dünne Blutfaden, der aus Rons Nase lief, passte zu dem roten Fleck auf Katies Wange.
    » Was ist denn mit euch passiert? « , fragte Hal, als die Tür wieder zugeknallt war. » Gravy, der Arsch… «
    » Er war’s nicht. « Katie half Rico, Ron auf den Boden zu setzen. » Es war der andere. Stone. Er wollte, dass ich als Nächste gehe, aber R-Ron wollte unbedingt dabei sein. Er wollte Stone schubsen, und das Nächste, was ich weiß… «
    » Huh, yeah « , sagte Ron. Er klang näselnd. » Mit dem ist nicht gut Kirschen essen. Ich glaube, meine Nase ist gebrochen. «
    Katie nahm neben ihm Platz, massierte kreisförmig seinen Rücken und weinte stumme Tränen.
    » Allen und Wendell waren verdammt schnell wieder auf den Beinen, aber da hatte Gravy sein AK -47 schon gehoben und konnte es kaum erwarten « , sagte sie. » Auf den müssen wir achten. Der wirkt auf mich, als würde er auch gut zu den Banditen passen. «
    Ron langte mit der freien Hand nach oben und tätschelte Katies auf seiner Schulter liegende Hand. » Kommt schon wieder in Ordnung. Ist doch nur ’ne Nase. «
    Wieder ging die Tür auf. Diesmal betrat Harris das Wohnmobil. Er wirkte gelassen.
    » Die werden schneller « , sagte Stiles.
    » Ja, sie haben ein System ausgearbeitet, wie sie uns schneller hier reinbekommen. Der Dicke, Gravy, hat rumgequäkt, dass der Chief sauer wird, wenn sie ihre Ärsche nicht in Bewegung bringen. Alles klar, Ron? «
    Ron, die Augen noch immer geschlossen, nickte statt einer Antwort. Stiles wusste, dass er und Katie ein Paar gewesen waren, als die Seuche ihr Städtchen heimgesucht hatte. Sie hatten mehrere Wochen in einem Kino gelebt, bis Sherman und seine Leute vorbeigekommen waren. Ihre Retter waren nach Omaha weitergezogen; sie selbst hatten sich in Abraham ansiedeln wollen. Dass eine asoziale Bande von Museumsbesetzern sie trennen konnte, war unvorstellbar.
    Harris nickte, als verstünde er dies fast ebenso gut wie Stiles, der schon bei dem waghalsigen Rettungsunternehmen am Kino dabei gewesen war. » Tja, wir können nicht vorhersagen, was diese Leute vorhaben. Und wir können eigentlich auch nichts planen. Wir müssen wohl… «
    » Was soll das heißen, wir können nichts planen? « , sagte Rico. » Wenn wir erst mal alle hier drin sind…Was kann uns davon abhalten, die Köpfe zusammenzustecken und uns was auszudenken? «
    Vom Boden her sagte Stiles: » Kein Plan überlebt den Zusammenstoß mit dem Gegner. «
    » Kein Pl…da hat Stiles recht. « Harris schaute mit