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Fluch des Magiers

Fluch des Magiers

Titel: Fluch des Magiers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Melli
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darauf erschien Rekk, der blaue Kapitän der Fähre, und meldete, das Schiff sei abfahrbereit. Die Wirtin bedauerte, dass die Herrschaften nicht bei ihr übernachten wollten, und versorgte sie mit einem Korb voller Leckerbissen, die sie ihrer Meinung nach drüben gewiss nicht bekommen würden.
    Laisa bezahlte die Zeche und verließ die Lotsenherberge mit einem Gefühl der Erleichterung. Immerhin konnte sie Khaton mitteilen, dass sie seinen Auftrag erfolgreich ausgeführt hatte. Sie fragte sich allerdings, was sie danach unternehmen sollte. Es reizte sie, die Nixe Naika zu dem großen See im Nordwesten der Dämmerlande zu bringen, in dem diese beheimatet war. Wahrscheinlicher war jedoch, dass Khaton sie erneut als Botin losschicken würde, um irgendein Problem zu lösen. Sie horchte kurz in sich hinein und fand, dass sie im Grunde nichts gegen einen weiteren Auftrag hatte. Auf diese Weise lernte sie die Dämmerlande ganz anders kennen, als wenn sie auf eigene Faust reisen würde.
    Mit diesem Gedanken bestieg sie die Fähre und sah sinnend zu, wie die Schiffer ablegten und in den Großen Strom hineinsteuerten. Die Ufer des Toisserech lagen an dieser Stelle mehr als dreißig Meilen auseinander, und es würde mehrere Stunden dauern, bis sie drüben ankamen. Zunächst befehligte Rekk die Matrosen, übergab das Kommando in der Mitte des Stromes der Tradition entsprechend an Yondal.
    Bei Laisas vorherigen Reisen über den Großen Strom waren andere Schiffe der Fähre gefährlich nahe gekommen. Doch mittlerweile schienen die Schiffer begriffen zu haben, dass die Fährleute unter dem Schutz der sechs Tempel der Heiligen Stadt standen und die Priester jede Aktion gegen dieses Schiff ahnden würden.
    Als sie sich der westlichen Fährstation näherten, wichen ihnen sogar die Goisen aus, die sich sonst nichts daraus machten, ein kleineres Schiff über den Haufen zu fahren, wenn es ihnen in den Weg geriet.
    »Hier am Strom hat sich wirklich einiges getan«, sagte Borlon verwundert. »Als wir das letzte Mal hier waren, herrschten weitaus rauhere Sitten.«
    »Das stimmt!« Laisa wartete, bis die Fähre angelegt hatte, sprang dann an Land und überließ es Ysobel und Borlon, sich um die Pferde zu kümmern. Als sie die Anhöhe zur Fährstation emporstieg, entdeckte sie zwei Männer, die hastig das Gebäude verließen und auf den Palisadenzaun zueilten, mit dem das Reich Tenelian das Gebiet der Fährstation vom Hinterland abgetrennt hatte. Etwas an ihnen erregte Laisas Aufmerksamkeit, und sie bekam mit, dass die Männer den tenelianischen Wachen Befehle zuriefen. Diese öffneten das Tor und schlossen es sofort wieder, nachdem die beiden es passiert hatten.
    Es juckte Laisa bis in die Krallenscheiden, sich Tenelian einmal anzusehen. Sie war sicher, dass dieses Land viel mit den Unruhen zu tun hatte, die den Süden erschütterten. Auch waren es Krieger aus diesem Reich gewesen, die vor mehr als einem Jahrzehnt als Erste den Großen Strom überquert hatten, um die Länder des Ostens anzugreifen. Ihren Informationen zufolge war Tenelian auch das einzige Reich, das den Einbruchsländlern noch Unterstützung zukommen ließ. Ein Versuch, in dieses Land einzudringen, wäre jedoch nicht nur für sie gefährlich geworden, sondern vor allem für ihre Begleiter. Ysobel und Rongi stammten aus dem Osten, und Borlon wurde von den Tenelianern wegen seiner bärenähnlichen Gestalt für ein Geschöpf aus Giringar s Zuchttrögen gehalten, obwohl sein Weiß wahrscheinlich reiner war als ihr Grün.
    »Wo man hinkommt, gibt es Schwierigkeiten«, murmelte Laisa und betrat die Fährstation.
    Hatte die Wirtin ihr beim ersten Mal mit dem Besen gedroht, so war sie nun überfreundlich und schob einen der besseren Tische über die Linie, die auch hier Besucher von der roten Seite des Stromes von den Leuten der hiesigen Farben trennen sollte. Rongi und Ysobel traten deswegen auch durch die für sie bestimmte Tür, während Borlon dieselbe wie Laisa benützte.
    »Was waren das eben für Kerle, die in Richtung Tenelian gewetzt sind, als wäre der Giringar oder in ihrem Fall die Ilyna persönlich hinter ihnen her?«, fragte Laisa.
    Die Wirtin zuckte mit den Achseln. »Ich weiß es nicht. Die sind vor ein paar Wochen hier erschienen und warteten angeblich auf Freunde, die aus dem Norden kommen sollen. Besonders gepasst haben sie mir nicht. Die wollten unbedingt nur grünes Zeug essen und saßen meist wie Sauertöpfe in einer Ecke. Ich wäre froh, wenn sie nicht

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