Fluch des Piraten
uns etwas, wäre das in Ordnung?«
»Oh ja.« Sie lächelte ihn an. »Du bist ein guter Junge!«
Justus sah Bob beifällig an und sagte: »Wir wissen, dass Althena Detektivin ist. Was hat sie denn von Ihnen gewollt?«
»Althena? Ja, so nannte sie sich. Nun, es war umgekehrt: Ich habe etwas von ihr gewollt. Aber warum soll ich euch das erzählen? Ich weiß nichts von euch!«
»Wir sind ebenfalls Detektive. Sozusagen Kollegen von Althena.« Justus zückte eine der Visitenkarten und reichte sie Mrs Livingston.
Die alte Dame sah von ihren Karten auf und las.
Plötzlich blickte sie auf, und ihre Augen leuchteten: »Die drei ???, ja, ich habe von euch gehört! Ihr habt Althena auf einem gruseligen Schloss kennengelernt?«
»Das stimmt!«, sagte Justus überrascht.
»Althena hat von euch erzählt. Sie hat mir gesagt, dass ihr ebenfalls gute Detektive seid, aber ich wollte keine Jungs, ich vertraue dem Mädchen. Sie hat sich einmal sehr erfolgreich um die Probleme einer Freundin aus San Francisco gekümmert.«
»Aber nun steckt Althena in Schwierigkeiten! Madam, sie hat ihre Kamera nicht verloren! Sie hat sie uns in der Not überlassen, damit wir ihr helfen können. Dazu müssten wir allerdings wissen, an welchem Fall sie gearbeitet hat.«
Mit konzentrierter Miene legte Mrs Livingston ein paar Karten. Die drei ??? schwiegen. Plötzlich blickte die alte Dame auf. »Sie sollte ein Rätsel lösen«, sagte sie. »Ein altes Rätsel. Ich wundere mich, dass sie deswegen in Schwierigkeiten ist. Es ist lange her.«
»Vielleicht gibt es Menschen, die heute noch an diesem Rätsel interessiert sind«, überlegte Justus.
Mrs Livingston legte wieder ein paar Karten. »Es könnte mit dem Film zusammenhängen«, sagte sie bedächtig.
» Fluch des Piraten ?«, warf Bob ein.
Mrs Livingston sah ihn erstaunt an. »Aber nein, ein Film über das Leben meines Bruders! Dieser Regisseur, der ständig nach meinem Bruder fragte, ich habe ihm nie getraut!«
»Von welchem Regisseur sprechen Sie?«, fragte Bob.
»Dennis Browne! So hieß er!« Sie schmunzelte. »Wobei ...«
»... Fluch des Piraten auch von Dennis Browne ist«, rief Bob.
»Ich weiß.« Mrs Livingston betrachtete eine Herz Zehn. Dann legte sie sie an der richtigen Stelle ab. » Fluch des Piraten hat er gedreht, als er das Filmprojekt über meinen Bruder aufgab. Er war bei mir, dieser Dennis Browne.«
Justus setzte sich aufrecht. »Wann hat er Sie besucht? Mr Browne ist doch tot, oder zumindest verschollen ...«
»Es war vor dreißig Jahren«, sagte Mrs Livingston.
Justus lehnte sich zurück. »Was hat er damals von Ihnen gewollt?«
»Er fragte mich über meinen Bruder aus.« Sie legte ein paar Karten. »So, fertig! Wollt ihr nicht auch mal eine Patience legen?«
Obwohl Justus nur an dem Gespräch interessiert gewesen war, hatte er beiläufig anhand der Ablage der Karten automatisch die Regeln begriffen. Er war nun mal das Superhirn unter den Detektiven. Staunend hörten Bob und Peter ihren Kollegen sagen: »Aber gerne, Mrs Livingston. Bitte reichen Sie mir die Karten. Aber nur, wenn Sie mir noch ein wenig weitererzählen. Am meisten würde mich dieser Brief interessieren, den Sie Althena gezeigt haben.«
Mrs Livingston lächelte und schob den Kartenstapel vor Justus. »Misch schon mal«, sagte sie. Sie stand auf und ging in die Wohnung.
»Was macht sie?«, fragte Peter.
»Sie holt den Brief«, sagte Justus. »Was sonst? What else?«
»Du sollst mischen, Just.«
Justus grinste, nahm die Karten und mischte.
Mrs Livingston kam zurück. In der Hand hielt sie ein vergilbtes Papier. »Deswegen habe ich Althena zu mir gerufen!«
Der Schatz
Die drei ??? beugten sich über den Brief. Es war das Schriftstück, das Althena zweimal fotografiert hatte. Das Schreiben, das aus dem Gefängnis stammte.
»Wolltest du nicht Patiencen legen?«, fragte Mrs Livingston.
»Äh, ja!« Justus begann, und er machte unter den bewundernden Blicken von Bob keinen Fehler.
Mrs Livingston sah es mit Zufriedenheit und räusperte sich. »Althena sollte das Geheimnis lösen, das in diesem Brief steckt.«
»In diesem einfachen Brief ist ein Rätsel verborgen?«, warf Peter ungläubig ein.
Justus sah ihn scharf an. Dann wandte er sich an die Dame. »Ich vermute, Ihr Bruder saß zur damaligen Zeit ... im Gefängnis?«
»Ja. Woher weißt du das?«
»Der Briefbogen. Er stammt aus Hangargard. Vermutlich wollte Franco Ihnen in dem Brief etwas mitteilen, das die Gefängnisleitung oder
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