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TIFFANY SEXY Band 59

TIFFANY SEXY Band 59

Titel: TIFFANY SEXY Band 59 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: KATHLEEN OREILLY JILL SHALVIS JO LEIGH
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1. KAPITEL
    Cleo Hollings, stellvertretende Bürgermeisterin von New York City, schaute auf ihre Armbanduhr und stöhnte. Sechs Uhr morgens. Sie brauchte Schlaf, dringend. Der Streik der Mitarbeiter der öffentlichen Verkehrsbetriebe zerrte an ihren Kräften. Überreizt sprangen ihre Gedanken von den ins Stocken geratenen Tarifverhandlungen zu ihrem ins Stocken geratene Liebesleben. Daran zu denken hatte ihr jetzt gerade noch gefehlt, aber vier Tage ohne ausreichende Nachtruhe, da musste man ja verrückt werden. Sie brauchte Schlaf. Wenigstens ein paar Minuten.
    Vorsichtig schob sie die hohen Aktenstapel beiseite, verschränkte die Arme auf dem Schreibtisch und bettete ihren Kopf darauf. Langsam döste sie ein und verlor sich in Träumen, in denen das Unmögliche möglich war und die Männer aus dem Stoff waren, aus dem Helden geschaffen sind …
    Die Wüstensonne brannte vom Himmel, aber innerhalb der hohen Marmorwände der City Hall war es angenehm kühl. Ihre treuen Diener wedelten mit Palmblättern und boten ihr Wasser aus diamantbesetzten Kelchen und die süßesten Weintrauben der Ostküste an. Leider war die Atempause nur kurz. Es wurde Zeit, ihren Pflichten als Herrscherin vom East River nachzukommen. Majestätische Fanfaren-klänge begleiteten sie auf dem Weg zum Thron.
    Ihre Wache war zehntausend Mann stark. Sie trugen die blaue Uniform der Bus- und Bahnfahrer als Zeichen ihrer Loyalität ihrer Herrscherin und der Stadt gegenüber. Ehr erbietig teilte sich die Menge vor ihr, um sie durchzulassen. Dabei fiel Cleo ein Fremder auf.
    Der Mann war einen Versuch wert.
    Sie erkannte es an seinem herausfordernden Blick. Der Mann glaubte, er könnte sie zähmen – sie, die über ganz New York regierte. Es gab nur wenige Männer, die sie zu befriedigen vermochten. Wenn man Cleopatra hieß, waren die Ansprüche hoch.
    Langsam näherte er sich ihrem Thron, mit geschmeidi gen Bewegungen, wie ein Löwe, der sich an seine Beute heranpirschte. Seine nackten Füße verursachten kein Ge räusch auf dem kalten Marmorboden. Elegant kniete er vor ihr nieder, doch er senkte den Kopf nicht ehrfürchtig, wie es sich für einen Untergebenen eigentlich ziemte. Stattdes sen sah er ihr gerade in die Augen und versprach ihr mit seinem Blick das Blaue vom Himmel.
    Schon viele Männer hatten versucht, sie zu umwerben – mit Geschenken und blumigen Worten, die sich letztlich als leere Versprechungen entpuppten. Sie kannte die Spiel chen, doch diese Arroganz war neu für sie.
    Cleo war fasziniert.
    Sie erhob sich und überragte ihn stehend, um ihn daran zu erinnern, auf welchen Platz er gehörte.
    Selbst in kniender Haltung war seine gebändigte Kraft erkennbar. Die kräftigen Muskeln seiner Schultern zeich neten sich verführerisch unter dem dünnen Stoff seiner Toga ab. Cleo verspürte Lust, ihn zu berühren, doch sie verharrte regungslos. Dies waren ihr Palast, ihre Stadt, ihr Reich. Sie regierte mit eiserner Hand und zeigte niemals Schwäche oder Gnade.
    Er streckte die Hand aus, als wollte er es wagen, sie an zufassen. Schon sprang eine ihrer Wachen vor, den Speer zum tödlichen Stoß bereit. Die Herrscherin ohne Aufforde rung zu berühren bedeutete den sicheren Tod. Sie konnte ein solch herrliches Exemplar jedoch nicht töten lassen. Hastig entließ sie die Wachen, zehntausend Mann, die ihr blind gehorchten. Während sie im Gleichschritt hinaus marschierten, bewunderte sie den dunklen Schopf dieses einen, bemerkte das betörende Aroma von … Issey Miyake Eau de Cologne. Es war ihr Lieblingsduft, der stets Verlan gen in ihr weckte.
    Um seinen Mund zuckte es verräterisch.
    Er wusste es.
    Als sie allein waren, lächelte er sogar noch frecher, doch er stand nicht auf. Ohne um Erlaubnis zu bitten, schob er kühn eine Hand durch den Schlitz ihres Kleides und strich an ihrem Bein hoch. Die federleichte Berührung brann te auf ihrer Haut und brachte ihr Blut zum Kochen. Seine Finger waren rau, aber geschickt. Er streichelte sie so hingebungsvoll, dass sie leise seufzte. Cleo war völlig entspannt und vor allem glücklich.
    Männer brachten ihr Geschenke. Kein Mann hatte ihr je Glück gebracht.
    Schon allein aus dem Grund würde sie ihn am Leben lassen.
    „Wer bist du?“, fragte sie.
    „Ein einfacher Bauer“, antwortete er, ohne in seinen herrlichen Zärtlichkeiten innezuhalten. Immer höher glitt seine Hand an ihrem Oberschenkel hinauf.
    „Warum bist du hier?“, wollte sie wissen. Ihre Stimme klang ein wenig brüchig. Es entging ihm

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