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Flucht in die Oase der Liebe

Flucht in die Oase der Liebe

Titel: Flucht in die Oase der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Marton
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keiner Weise dem, was Adair gesagt hatte, und raubte Cameron den letzten Hoffnungsschimmer, dass der Angestellte seines Vaters noch lebte. Am liebsten hätte er den Sultan gepackt und geschüttelt. Doch Cameron riss sich zusammen und rang sich erneut ein höfliches Lächeln ab. „Eine gute Idee. Es wird ihm sicher gefallen.“
    â€žOh ja, ich verspreche Ihnen, dass er sich dort in Frieden ausruhen kann.“
    Dieser Mistkerl grinste verschlagen über seine zweideutige Bemerkung. Wie gern hätte Cameron ihn zur Rechenschaft gezogen, doch da die Palastwachen ihn keine Sekunde aus den Augen ließen, hatte er keine Chance, hier lebend herauszukommen, wenn er den Sultan attackierte.
    â€žWährend er ruht, können wir die Angelegenheit zum Abschluss bringen“, schlug Asaad vor und klatschte gebieterisch in die Hände. Daraufhin eilte Adair mit Füllfederhalter und einem Bündel Papiere heran. „Sie müssen nur noch unterschreiben, Mr. Knight. Hier, bitte.“
    Deshalb war der Unterhändler also tot und Cameron noch am Leben. Asaad benötigte die Vertragsunterschrift.
    â€žSelbstverständlich. Allerdings würde ich mich vorher gern etwas ausruhen. Es war eine lange Reise.“
    â€žEs ist doch nicht schwierig, ein Dokument zu unterschreiben.“
    â€žStimmt, und deshalb kann das sicher bis morgen warten.“
    Asaad musterte ihn misstrauisch, blieb aber höflich. „Wie Sie wünschen. Dann gestatten Sie mir, für Ihre Entspannung zu sorgen. Ich habe ein kleines Willkommensfest arrangiert.“
    â€žDas ist sehr nett, Exzellenz, aber …“
    â€žSie werden meine Gastfreundschaft doch nicht ablehnen?“ Der Sultan lächelte kühl.
    Vielleicht war das Fest arrangiert worden, um Cameron zurUnterschrift zu bewegen, vielleicht aber auch aus sehr viel unheilvolleren Gründen. Jedenfalls saß er in der Falle. Der Sultan hatte eine Party für ihn geplant, also musste er die Einladung annehmen.
    â€žAlso, Mr. Knight? Erweisen Sie mir die Ehre?“
    Cameron verneigte sich höflich. „Gern, Exzellenz.“
    Drei Stunden später neigte das Fest sich dem Ende zu.
    Der Abend hatte mit einem Festessen begonnen. Es gab Grillspezialitäten, Desserts, Kuchen und andere – landestypische – Gerichte, die nicht jedermanns Sache waren.
    Schon beim ersten dieser Gerichte drehte sich Camerons Magen um. Mit einem höflichen Lächeln wollte er die Speise dankend zurückweisen, doch dann bemerkte er, dass die Blicke der vielen bewaffneten Männer, die auch an der Tafel saßen, gespannt auf ihm ruhten.
    Der Sultan hob spöttisch eine Augenbraue. „Dies ist eine Delikatesse, Mr. Knight. Aber ich kann verstehen, wenn Sie sie nicht probieren möchten. Nicht alle Männer können wie die Männer von Baslaam sein.“
    Was sollte denn das heißen? Handelte es sich etwa um einen Wettstreit nach baslaamischer Art? Dann durfte er auf keinen Fall unterliegen. Strahlend füllte Cameron einen Löffel der gallertartigen Masse auf seinen Teller. „Eine Delikatesse will ich mir natürlich nicht entgehen lassen, Exzellenz.“
    Er schluckte das schleimige Zeug schnell herunter und ließ sich nicht anmerken, wie sein Magen rebellierte. Außerdem hatte er schon Schlimmeres gegessen. Als Soldat im Einsatz konnte man nicht immer wählerisch sein.
    Die anderen Männer unterhielten sich leise und nickten anerkennend, als Cameron den Rest hinunterschluckte und lächelte. Nur Asaad musterte ihn böse. Dass er die erste Runde verloren hatte, gefiel ihm gar nicht!
    â€žGanz köstlich“, behauptete Cameron tapfer.
    Asaad klatschte in die Hände. Sofort eilte ein Diener mit einer überdimensionalen Urne heran. „Da es Ihnen so gut geschmeckt hat, möchten Sie vielleicht eine weitere Spezialität unseres Landes probieren. Das Getränk besteht aus … Ach, ich will Sie nicht mit den Zutaten langweilen. Aber ich kann Ihnen versichern, dass es stärker ist als alles, was Sie bisher probiert haben.“
    Der Diener füllte die braune Flüssigkeit in zwei Tassen. Asaad nahm eine und reichte Cameron die andere. „Oder wollen Sie passen?“
    Es war tatsächlich ein Wettstreit! Vollkommen kindisch, aber da musste er nun durch. Und zwar ohne Schwäche, sonst drohte ihm womöglich das gleiche Schicksal wie seinem Vorgänger.
    â€žMr. Knight?“
    â€žExzellenz.“

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