Flucht in die Oase der Liebe
Ballerinen auch wie Märchenprinzessinnen über die Bühne schweben â der Anblick täuschte gewaltig. Ballett bedeutete harte Arbeit und eine strenge und fordernde Ausbildung, besonders wenn man sie an einer mit öffentlichen Mitteln geförderten Schule genoss.
Während die anderen beiden Mädchen fast verzweifelten, versuchte Leanna, ihre Fesseln zu lösen. Sie hatte es fast geschafft, als die Entführer die Heckklappe aufrissen und den drei Balletttänzerinnen eine Spritze gaben.
Erst in dieser grässlichen Zelle war Leanna wieder zu sich gekommen â mit der untrüglichen Gewissheit, dass man sie verkauft hatte.
Und jetzt führte man sie zu ihrem Eigentümer, durch einen langen stinkenden Flur in einen kleinen Raum mit Betonwänden und einer Abflussrinne in der Mitte des Bodens. Die Männer schlugen die Tür hinter Leanna zu und verriegelten sie. Trotzdem warf sie sich mit aller Kraft dagegen und schlug mit zu Fäusten geballten Händen an das Holz, bis ihre Knöchel schmerzten.
Dann sank sie auf den kalten Boden und betrachtete die fleckigen Wände und den dunklen feuchten Fleck rund um den Abfluss.
Als der Riegel geraume Zeit später zurückgeschoben wurde, begann sie zu zittern.
âIch darf ihnen meine Angst nicht zeigenâ, sagte sie sich leise. Langsam stand sie wieder auf und hob herausfordernd das Kinn.
Eine Frau kam in den Raum. Das erleichterte Leanna. Doch hinter ihr standen zwei Männer, die sie mit kaltem Blick musterten.
âSprechen Sie Englisch?â, fragte Leanna die Frau, die das Kommando zu führen schien.
Dass sie keine Antwort bekam, musste nichts heiÃen. So leicht gab sie nicht auf. âIch hoffe es. Sie müssen wissen, dass dies ein schreckliches Missverständnis â¦â
âAusziehen!â
âAlso sprechen Sie Englisch. Ich bin ja so â¦â
âDie Kleider bleiben auf dem Boden.â
âBitte hören Sie mir zu! Ich bin Tänzerin. Ich weià nicht, was â¦â
âBeeilung, oder die Männer werden nachhelfen.â
âHaben Sie mich verstanden? Ich bin Tänzerin. Amerikanerin. Meine Botschaft â¦â
âIn Baslaam gibt es keine Botschaft. Mein Herr erkennt dein Land nicht an.â
âDas sollte er aber. Oder ⦠oder â¦â
Ohne ein weiteres Wort machte die Frau den Männern ein Zeichen. Als einer wie ein Blitz auf sie zugeschossen kam und an ihrem T-Shirt zog, schrie Leanna erschrocken auf. âAufhören! Lassen Sie mich sofort los!â
Das T-Shirt zerriss. Als Leanna nach dem Mann ausholte, lachte der nur und hielt ihre Handgelenke mit einer Hand umklammert. Mit der anderen hob er sie hoch, damit sein Kumpan ihr Schuhe und Hose ausziehen konnte.
Als sie nur noch BH und Slip trug, stieà der Mann sie zu Boden. Leanna krabbelte zur Wand und machte die Augen fest zu. Das konnte doch nur ein Albtraum sein!
Ein paar Sekunden später traf sie ein warmer Wasserstrahl, und sie riss die Augen wieder auf. Dienstmädchen umringten sie. Einige hielten Krüge mit dampfendem Wasser, andere Seifeund Handtücher. Die Männer schleppten einen riesigen Holzzuber in den Raum.
Einen Zuber?
âZieh die Wäsche ausâ, kommandierte die Frau. âUnd wasch dich gründlich! Wenn du nicht sauber bist, wirst du bestraft. Sultan Asaad duldet keinen Schmutz.â
Leanna blinzelte. Offenbar stand sie in einem improvisierten Badezimmer. Deshalb der Abfluss im Boden.
Wegen der Ironie der Situation hätte sie fast gelacht. Der Herrscher über dieses gottverlassene Kaff hatte sie in ein mit Ungeziefer verseuchtes dunkles Loch gesperrt, und nun sollte sie ihm als neues Sexspielzeug dienen.
Aber zuerst musste sie sich hinter den Ohren waschen.
Weil die ganze Situation so unglaublich grotesk war, lachte Leanna hysterisch. Daraufhin kicherte eine der Dienerinnen und hielt sich die Hand vor den Mund. Aber nicht schnell genug. Blitzschnell verpasste ihr die Frau, die das Kommando führte, eine Ohrfeige und brüllte sie an, bevor sie sich wütend an Leanna wandte.
âVielleicht möchtest du voller blauer Flecken vor meinem Gebieter erscheinen?â
Nun hatte Leanna genug. Sie sah der Frau fest in die Augen und sagte: âVielleicht möchten Sie vor ihm erscheinen und erklären, warum seine Ware so zugerichtet ist?â
Die Frau erblasste, was Leanna mit einem kühlen Lächeln zur Kenntnis nahm. Dabei
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