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Flucht ins All - Band 1 (Terra 5500 - Rebellen der Galaxis) (German Edition)

Flucht ins All - Band 1 (Terra 5500 - Rebellen der Galaxis) (German Edition)

Titel: Flucht ins All - Band 1 (Terra 5500 - Rebellen der Galaxis) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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verdammt noch mal..., ihr werdet den Teufel tun, ...unser Kahn wird nicht in die Luft fliegen..., die bluffen doch..., wir kapitulieren im Alleingang..., ich stell Sie vor ein Militärgericht..., und so weiter. Auf den Frachtern schien Chaos auszubrechen.
    Der Lift stoppte, das Leichtmetallgitter schob sich auseinander. Die Liftbeleuchtung fiel auf Schnee, Eis und Wasser. Das Eis war weiß und nicht schmutzig grau, wie unten, am Boden des Schachts. Ein Weiß, das Venus in den Augen schmerzte. Sie tat den ersten Schritt aus dem Lift, ihre Knie zitterten. „Das Eis...“, flüsterte sie. „Mutter, Mutter..., ich stehe auf dem Eis...!“
    Vierhundert Meter entfernt flackerten die Konturen der beiden Omega-Frachter im Feuerschein des brennenden Wracks. Noch gewaltiger, als auf dem Kugelmonitor sahen sie aus, wie gigantische Ungeheuer eines Angsttraums. Und in so einen Giganten sollte sie freiwillig eindringen? So einen Giganten sollte sie nach Orkus steuern? „Nein...“, Venus schüttelte den Kopf. „Unmöglich...“, flüsterte sie. „Das geht nicht, Paps...!“, schrie sie. „Das geht doch gar nicht...!“
    Beachten Sie bitte die Hinweise von General Tigern, empfahl die freundliche Stimme des Primkuglers in ihrem Kopf. Und dann rauschte und knarrte es, und Venus hörte ihren Vater schreien. Worauf wartet ihr! Fluchtduos Schulter an Schulter ! Zu den Schiffe mit euch...!
    Eine Hand legte sich schwer auf ihre Schulter. „Los, Schwester!“, krächzte eine tiefe Stimme. Ein großer Schatten sprang an ihr vorbei, packte ihren Arm und riss sie mit sich: Ihr jüngster Bruder Plutejo. Venus schämte sich, denn ihre Eltern hatten sie schwören lassen, den Kleinen niemals auch nur einen Augenblick allein zu lassen. Und jetzt musste er sich um sie kümmern.
    „Hinter mir her!“, hörte sie ihren Bruder Alvan brüllen. Keine Zeit für Gefühle, sie rannte und spürte kaum, dass ihre Stiefelsohlen das Eis berührten. Scharfer Wind blies ihr Schnee ins Gesicht, sie setzte die Atemmaske auf. Auch die Ausbrecher links und rechts von ihr benutzten die Masken. Zu zwölft stürmten sie dem Frachter rechts des brennenden Wracks entgegen. Aus dem belauschten Funkverkehr des Verbandes kannte der Freiheitsrat seinen Namen: Europa.
    Die Gruppen trennten sich. Keine Zeit noch einmal von ihrem Bruder Alvan und den anderen Abschied zu nehmen; deren Ziel war der zweite Frachter, die Uno. Durch Schneeverwehungen hindurch und an verglühenden Kampfmaschinentrümmern vorbei hetzten sie durch die eisige Nacht.
    Lichtblitze unter den Frontseiten der Frachter erhellten die Teleskoplifte und Dutzende von Gestalten in ihrer Umgebung. Dort wurde gekämpft. Die Veteranen des Freiheitsrates bahnten den Weg in die Schiffe. Erfolgreich, wie es schien.
    Beachten Sie bitte folgende Erfolgsmeldung, sagte der Primkommunikator. Je zwei Kampfgruppen sind in die Schiffslifte eingedrungen. Wilde Freude loderte in Venus’ Brust. „Wir schaffen es!“ Sie überholte Plutejo, winkte den anderen. „Schneller, wir schaffen es!“ Und an die Adresse des Primroboters: „Nachricht an General Tigern – warum holen wir nicht alle aus dem Labyrinth und schaffen sie in die Frachter...?“
    Im nächsten Moment lösten sich im Sekundentakt drei kleine, weiße Glutbälle vom Rumpf der Uno und zischten unter die Fluchtduos um Alvan. Wo sie aufschlugen, schossen Stichflammen in den Nachthimmel, und brennende Menschen wälzten sich im Eis. Nur drei vermummte Gestalten rannten noch dem Frachter entgegen. An seinem Gang meinte Venus ihren Bruder Alvan zu erkennen.
    Vor dem Teleskopflift der Europa explodierte ein Arbeitsroboter. Im Schein des Lichtblitzes erkannte Venus sechs oder sieben Kampfmaschinen, die eben aus dem Liftschott glitten. Die erste Sturmtruppe war gescheitert! Venus schrie ihre Enttäuschung hinaus. Sie warf sich in den Schnee. Dreißig Schritt hinter ihr schlug eine Laserkaskade ein, sechs oder sieben Glutbälle nacheinander. Die sterbenden Körper von acht oder neun Gefährten krümmten sich im weißen Feuer. Das Entsetzen schnürte Venus das Herz zusammen. Sie bohrte die Stirn ins Eis und konnte nicht mehr aufhören zu schreien.
    Beachten Sie bitte folgenden Funkverkehrsmitschnitt, empfahl die sanfte Stimme des Primkuglers. Und wieder hallten fremde Männerstimmen durch ihren Schädel. ...wir kapitulieren..., an Schacht eins haben wir die armen Teufel zurückgeschlagen..., ...ich will nicht samt meinem Kahn zur Hölle fahren, ...wer kapituliert,

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