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Flucht ins All - Band 1 (Terra 5500 - Rebellen der Galaxis) (German Edition)

Flucht ins All - Band 1 (Terra 5500 - Rebellen der Galaxis) (German Edition)

Titel: Flucht ins All - Band 1 (Terra 5500 - Rebellen der Galaxis) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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Flaggschiffes überflüssig sein, möglicherweise sogar der Kommandant...“
    Die Golf übermittelte die gewünschten Informationen, und Calibo Veron musste Bergen unterbrechen, was allein schon als Mutprobe galt. „Was soll das! Was für Schwierigkeiten denn, mein lieber Suboberst?“ Bergen klang gereizt, er sah sich nach Veron um. „Oha, Oberst Zähring! Guten Morgen!“ Der Erste Offizier erwiderte den Gruß und deutete eine Verneigung an. „Also: In welche Art von Schwierigkeiten sollte ein Verband von achtzehn schweren Frachtern schon geraten! Fragen Sie gefälligst nach, mein Guter, ja?“
    Veron tat wie geheißen. Acht Minuten später trat er mit konkreteren Informationen an seinen Vorgesetzten heran. Inzwischen war es halbacht Uhr Bordzeit, und er sollte längst in seiner Kabine liegen. „Es tut mir wirklich leid, mein Subgeneral, aber der Frachterverband scheint sich in wirklich ernsten Schwierigkeiten zu befinden! Er ist auf einem Eisplaneten hundertdreiundsechzig Lichtjahre von unserer Position entfernt gelandet, um Glaucauris zu laden. Die Sträflingskolonie scheint den Schiffen Probleme zu bereiten, gefährliche Probleme, wie gesagt.“
    Der Subgeneral seufzte. „Ich hasse verschwommene Informationen.“ Sein blauer Heinrich stellte den Kommandantensessel in Sitzposition. Endlich verstummte die Musik. „Von welchem Sonnensystem ist die Rede?“
    „Die Sonne heißt Maligniz, mein Subgeneral.“ Veron war irgendwie nicht wohl in seiner Haut. „Die Probleme scheinen sich auf seinen dritten Planeten Genna zu beziehen. Von allen Verbänden ist unserer am nächsten dran.“
    „Was für ein Pech auch!“ Bergen nahm das Wasserglas entgegen, das sein Diener ihm reichte. „Hundertdreiundsechzig Lichtjahre sagten Sie, Suboberst? Glaucauris? Na gut – schicken Sie zwei Aufklärer hin, die Brüssel und die Brandenburg am besten. Und du, Heinrich, sei so gut und lade weniger aufregende Musik...“
     
    *
     
    Das Streulicht der Liftbeleuchtung brach sich in kleinen Rinnsalen. Wasser floss an der Schachtwand hinunter, zweihundert Meter weiter unten gefror es bereits. Statt Rinnsale hatte Venus dort meterlange Eiszapfen gesehen.
    Der Personenlift schwebte der Schachtöffnung entgegen. Gennas Sonne Maligniz war längst untergegangen, nur der größer werdende Feuerschein über ihnen bot einen Anhaltspunkt dafür, wie nahe das Ziel schon war: Noch höchstens dreihundertfünfzig Meter, schätzte Venus.
    Alle vierundzwanzig zur Flucht Ausgewählten drängten sich um sie und ihren Bruder Alvan. Sie beide trugen die ISK-Kappen, sie waren die Anführer. Niemand sprach ein Wort. Nicht einmal Geflüster hörte man. Die Erregung schnürte alle Kehlen zu. Keiner im Lift hatte jemals das Labyrinth verlassen, keiner hatte je die Oberfläche von Genna gesehen. Aus Angst vor Entdeckung hatte der Freiheitsrat sie unter Tage auf unterirdischen Eisflächen trainieren lassen.
    Explosionslärm drang zu ihnen herab. Venus hielt das für ein gutes Zeichen. Wer von einem Kaskadengewehr getroffen wurde, explodierte nicht. Die mit Sprengstoff vollgepackten alten Roboter jedoch, die ihr Vater mit Mentalkraft über die selbstgebaute Sensorenkappe unter die feindlichen Kampfeinheiten steuerte, die explodierten. Sprengstoff hatten sie im Übermaß – die Republik lieferte ihn, schließlich brauchten sie ihn für die Arbeit in den Bergwerken.
    Venus und Alvan taten, was sie in den letzten zwei Jahren fast täglich geübt hatten – sie benutzten ihre individuellen Steuerungskappen. Einen Atemzug lang bangte Venus, dann glaubte sie die charmante Stimme des Primkommunikators zu hören. Sie haben neun Kampfmaschinen ausgeschaltet, General Tigern. Die Stimme sprach in ihrem Kopf. Ein Sicherheitsoffizier ist kampfunfähig, der andere flieht. Ein grimmiges Lächeln flog über Alvans Miene, und Venus wusste, dass er auch er die Stimme hören konnte.
    „Die ersten Angreifer sind aus dem Weg geräumt!“, rief sie. Ein Raunen ging durch die Gruppe der jungen Männer und Frauen. Ein Kind krähte, jemand stimmte ein Lied an. „Zur Freiheit, Gefährten, zur Sonne...“ Andere stimmten ein. Der Feuerschein am Nachthimmel rückte näher, schon sah man den kreisrunden Schachtrand. „Noch höchstens achtzig Meter...!“, rief Venus. „Haltet euch bereit!“
    Beachten Sie bitte den Funkverkehr, General Tigern, schmeichelte die Stimme in ihrem Kopf, und im nächsten Moment hörte sie eine verwirrende Vielfalt von Männerstimmen. Wir kapitulieren,

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