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187 - Die Wolfshexe

187 - Die Wolfshexe

Titel: 187 - Die Wolfshexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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»Wie sitzt meine Fliege?« fragte ich.
    »Katastrophal«, antwortete meine blonde Freundin lachend. »Du wirst es nie lernen. Komm her, ich helfe dir.«
    Ich trat vor sie hin. Sie trug einen Hauch von spitzenbesetzter, cremefarbener Seide auf ihrer braunen, samtweichen Haut. Hemd und Höschen in einem. Sehr sexy, sehr verführerisch.
    Grinsend streckte ich beide Hände nach ihr aus.
    »Nicht anfassen, Tony Ballard!« sagte Vicky Bonney schmunzelnd.
    »Warum nicht? Liebst du mich nicht mehr?«
    »Doch. Eben darum ist es besser, wenn du mich in Ruhe läßt, sonst kommen wir nicht rechtzeitig zu Tucker Peckinpahs Party. Also sei ein braver Junge, okay?« Sie öffnete die Schleife und band sie neu.
    »Warum müssen Partys nur immer so früh angesetzt werden?« maulte ich. »Die Gastgeber sollten ins Kalkül ziehen, daß ihre Gäste vorher noch etwas sehr Wichtiges zu erledigen haben könnten. Jedenfalls die jüngeren Jahrgänge.«
    »21 Uhr ist spät genug«, gab Vicky zurück. »Du solltest dich beeilen.«
    »Ich trage bereits meinen Smoking. Du tanzt noch in der Unterwäsche herum und treibst mir damit den Schweiß des Begehrens auf die Stirn.«
    »Ich brauche nur noch mein Kleid anzuziehen, dann bin ich fertig.«
    »Wenn du nicht willst, daß ich im letzten Moment doch noch die Beherrschung verliere, solltest du es tun«, riet ich meiner attraktiven Freundin.
    Ihr Kleid war ein prachtvoller Traum aus blauem Chiffon. Ich half ihr beim Anziehen und kniff sie nur ganz kurz in die hübsche Kehrseite, mehr erlaubte ich mir nicht.
    Zehn Minuten später verließen wir mein Haus am Trevor Place. Ich dachte, es würde eine Party von vielen werden, aber ich sollte mich irren…
    ***
    Das große, kräftige Tier blieb argwöhnisch stehen, hob die spitze Schnauze und hielt sie in den Wind. Das Nackenfell sträubte sich, als die Wölfin die Witterung eines Feindes wahrnahm.
    Ein aggressives Knurren entrang sich ihrer Kehle, während sie vorsichtig vorwärts schlich, doch dort, wo sie Nalphegar vermutete, befand er sich nicht.
    Er hatte mit seiner Ausdünstung eine falsche Fährte gelegt. Ahnungslos kam sie an ihm vorbei. Er drückte sich in die Mulde, die er mit seinen Krallen gegraben hatte, war fast eins mit dem Boden und so gut wie nicht zu sehen. Die großen Fledermausflügel deckten ihn wie eine Tarnplane zu und verhinderten, daß sie ihn witterte.
    Mit jedem Schritt wurde die Wölfin langsamer. Sie war entschlossen, tödlich zuzuschlagen. In der Hölle gab es keinen Frieden. Jeder war jedermanns Feind und nur auf den eigenen Vorteil bedacht. Von diesem Blickwinkel aus wurden auch Bündnisse geschlossen, und sie hielten in der Regel nur so lange, wie beide Teile davon profitierten.
    Der Geruch des Feindes wurde immer intensiver. Noch konnte die Wölfin das Wesen, das sie töten wollte, nicht sehen. Vor ihr lag der zwei Meter hohe bleiche Knochenschädel eines Monstrums, das, wie man hörte, von Loxagon, dem Teufelssohn, in einem erbitterten Kampf getötet worden war.
    Dahinter mußte sich der Feind befinden.
    Nalphegar ließ nur noch einen kurzen Augenblick verstreichen, dann schnellte er mit gespreizten Flügeln hoch und stieß ein donnerndes Gebrüll aus.
    Die wendige Wölfin warf sich herum und zog knurrend die Lefzen hoch. Sie erblickte Nalphegar und griff ihn sofort an. Kraftvoll stieß sie sich ab, flog gestreckt auf ihn zu, doch sie prallte gegen einen unsichtbaren Schild, den der Gehörnte geschaffen hatte.
    Zischende Blitze flammten auf und schlugen in den Wolfskörper. Das Tier jaulte zornig, wurde wie von einer Gummiwand zurückgeworfen, überschlug sich in der Luft und landete hart auf dem Boden.
    Nalphegar stürzte sich auf das Raubtier, dem weißer Geifer aus dem Maul tropfte. Mit magisch geladenen Fäusten hieb er mehrmals auf die Wölfin ein, und sie war erledigt.
    Er hätte sie töten können, doch das hob er sich für später auf.
    ***
    Wir nahmen ein Taxi, mein schwarzer Rover blieb in der Garage. Ich hatte zwar nicht vor, mich auf Tucker Peckinpahs Party sinnlos zu betrinken, aber einige Gläschen von den flüssigen Köstlichkeiten, die serviert werden würden, wollte ich mir genehmigen, und danach wäre es unverantwortlich gewesen, noch zu fahren.
    Mr. Silver sah großartig aus in seinem maßgeschneiderten schwarzen Smoking. Dennoch fühlte er sich sichtlich nicht wohl darin. Der Ex-Dämon war kein Partytiger.
    Wenn es nicht Tucker Peckinpah gewesen wäre, der uns eingeladen hatte, hätte sich der Hüne

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