Flucht Ins Chaos: Ein Pip& Flinx-Roman
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Unglaublich! Warum hatte sie noch nichts von dieser Entwicklung gehört, weder über die interne Kommunikation noch über Medien oder durch Freunde? Konnte es sein, dass die Information sich unter der Verwaltungsbelegschaft noch nicht verbreitet hatte? Oder war Joofik getötet worden, bevor er die Daten, die sie im gedämpften Licht seiner Decke studierte, weiterleiten konnte? Sollte Letzteres der Fall sein, so war dies ein Versäumnis, das korrigiert werden musste - schließlich waren derartige Informationen wichtig für jeden AAnn auf Jast. Es war ihre Pflicht, sie weiterzugeben und dafür zu sorgen, dass jemand sie erhielt, dessen Position es ihm ermöglichte, die Daten auswerten und entsprechende Maßnahmen einleiten zu können. Ihr scharfzahniger Joofik würde seine Beförderung erhalten, selbst wenn sie ihm posthum verliehen wurde. Als sie sich von dem Stuhl erhob und den Datenwürfel aus dem Abspielgerät zog, wusste sie genau, zu wem sie mit den Informationen gehen musste, die er so gut geschützt hatte. Nur eine Person war wirklich in der Lage, das Material zu sichten und zu handeln, ohne zu zögern:
Der Leiter der Spezialeinheit, die sich mit der Bedrohung durch die vsseyanischen Rebellen beschäftigte - der stellvertretende Administrator Takuuna VBXLLW.
Angesichts der besonderen Natur der Daten und der Sorgfalt, mit der Joofik sie gesichert hatte - zweifellos, um zu verhindern, dass andere (genaugenommen sie eingeschlossen) von den Früchten seiner Arbeit profitierten - entschloss sie sich, die Informationen persönlich zu überbringen. Aufgeregt versiegelte sie die Wohnkammer hinter sich und begab sich zielstrebig zur Verwaltungszentrale. Sobald sie sich im Hauptkorridor befand, nutzte sie ihren Kommunikator, um Spezialeinheitsleiter Takuuna zu kontaktieren. Aber da gab es ein Problem.
Sein Büro verkündete ihr, dass der Administrator Skokosas auf einer wichtigen Geheimmission verlassen hatte und bis zu seiner Rückkehr nicht zu erreichen war.
Sie blieb im Gang stehen und ihr Schwanz zuckte unentschlossen, während sie überlegte, wie sie weiter verfahren sollte. Andere AAnn marschierten flott an ihr vorbei und ignorierten höflich ihre private Versunkenheit. Vielleicht sollte sie lieber warten, bis der Administrator zurück war ... Aber der Datenwürfel in dem Beutel, den sie über ihre rechte Schulter und ihre Brust geschlungen hatte, brannte darauf, die wichtigen Informationen, die er enthielt, preiszugeben.
Genau, dachte sie schließlich, ich werde einen Kompromiss eingehen, und so den größtmöglichen Vorteil für den armen Joofik erzielen, tisassk.
Sie gedachte, dem abwesenden Einheitenführer eine angemessene Nachricht zu hinterlassen, zusammen mit dem detaillierten Bericht, den ihr verstorbener, betrauerter Paarungspartner zusammengestellt hatte. Sobald er aus der Abgeschirmtheit, in der er momentan arbeitete, zurückgekehrt war, würde er alles erhalten. Gleichzeitig würde sie die Daten an alle anderen relevanten Abteilungen und Sektoren übermitteln, die ihr einfielen, unter anderem auch an den leitenden Administrator Keliichu. Sollte irgendjemand der Ansicht sein, dass Joofiks Schlussfolgerungen sofortige Taten erforderten, dann wäre er in der Lage, entsprechende Maßnahmen zu ergreifen.
Mit zunehmender Sicherheit, das Richtige für das Imperium, Joofiks Ruf und für sich selbst zu tun, begann sie, eine Liste von Adressen der Abteilungen zusammenzustellen, bei denen die Ergebnisse ihres verstorbenen Lieblingsmannes vermutlich auf mehr als beiläufiges Interesse stoßen würden.
Zuerst fiel es dem verwirrten Flinx schwer, mit der ruhelosen Chraluuc mitzuhalten. Aber die AAnn waren Sprinter, keine Langstreckenläufer, und als sie langsamer wurde, lief er neben ihr her, während sie ihn den vertrauten Weg entlang führte. Pip hatte natürlich keine Schwierigkeiten, ihnen in der Luft zu folgen.
»Warum rennen wir? Wo wollen wir hin?« Er atmete schwer und die Falten seiner extra für ihn angefertigten Robe wehten um ihn herum.
Sie erklärte es ihm, wenn sie nicht gerade zischend einatmete. »Wir haben eine offizielle Transsmissssion von einem näher kommenden Transsporter erhalten, dassss wir Ssie für ein ›Verhör‹ fessthalten ssollen. Die Anfrage kam von demselben engsstirnigen Offizier, der Ssie schon früher verhaften wollte. Wie Ssie wissen, haben wir diesse Anfrage abgelehnt. Doch nun ssind wir bessorgt, dassss er Ssie mit Gewalt vom Gelände holen wird, fallsss
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