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Flucht Ins Chaos: Ein Pip& Flinx-Roman

Flucht Ins Chaos: Ein Pip& Flinx-Roman

Titel: Flucht Ins Chaos: Ein Pip& Flinx-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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eingefunden hatten, scheinbar um das Abendrot zu beobachten, war Bno-Cassaul ein Teil des Zirkels der engen Freunde. Ursprünglich eine Verteidigungstaktik, die in lange vergangenen Zeiten eine Gruppe Vssey in die Lage versetzt hatte, Angreifer abzuhalten, die größer und schneller waren als sie selbst, erfüllten die Zirkel mittlerweile zahlreiche kulturelle und kommerzielle Funktionen. Es hätte die Mitglieder der anderen, ähnlichen Kreise, die sich ebenfalls auf der alten Mauer versammelt hatten, um den Sonnenuntergang zu verfolgen, erstaunt, dass die Absichten des Zirkels, der im Augenblick die weit entfernte Ecke des Festungswalls besetzte, aufwieglerischer Natur waren.
    »Irgendwie müssen wir die Kontrolle über unsere Kultur zurückgewinnen«, sagte Bno-Cassaul, »und diese sich schnell bewegenden und schnell redenden Gäste vertreiben.«
    »Wie?«, fragte ein anscheinend resignierter Tvr-Vheequa. »Es ist nicht zu leugnen, dass diese AAnn viele wunderbare Dinge nach Jast gebracht haben. Infolgedessen ist die Regierung mit dem derzeitigen Arrangement und Bündnis durchaus zufrieden.«
    »Bei weitem Hüpfer zu zufrieden«, meinte Bno-Cassaul.
    Lwo-Dvuum wusste, dass man sich auf Bno-Cassaul verlassen konnte, wenn es darum ging, alles Notwendige zu tun, um die herrschenden AAnn zu vertreiben. Das Problem war, dass Bno-Cassaul in Sachen Mithilfe der Einzige war, auf den man sich verlassen konnte, obwohl es im Kreis der Freunde viele gab, die der gleichen Meinung waren. Ehe über irgendwelche ernsthaften Schritte nachgedacht werden konnte, mussten sich die beiden Verschwörer der Unterstützung und Mitarbeit einiger aus dem Kreis der Ältesten versichern, einer Unterstützung, die aus mehr bestand als aufmunternden Plattitüden.
    Unter den Ältesten, die sich zur Beratung versammelt hatten, schien Mua-Briiv derjenige zu sein, von dem die gewichtigste Unterstützung zu erwarten war. Aber selbst diese betagte würdevolle Persönlichkeit, deren baumstammähnlicher Torso mit zunehmendem Alter immer zahlreichere kahle Stellen aufwies, war nicht leicht zu überzeugen.
    Nwi-Pwaal sprach aus, welche Sorgen ihn beschäftigten. »Selbst wenn der überwiegende Teil der Vssey die AAnn vertreiben möchte, wie sollte das bewerkstelligt werden? Die AAnn sind in der Kriegskunst bewandert, während wir Vssey ein durch und durch friedfertiges Volk sind.«
    »Unsere Vorfahren haben viele leistungsfähige Maschinen erfunden und gebaut, um sich gegen die Invasoren auf Jast zur Wehr zu setzen«, erklärte Bno-Cassaul. »Obwohl wir langsam und gegenüber Völkern wie den AAnn nahezu hilflos wirken, trifft das auf unsere Maschinen nicht zu.« Als Ausdruck seiner tief empfunden Leidenschaft waren die Augenstiele des Sprechers hoch aufgerichtet, und zahlreiche Bläschen begleiteten seine ernsten Worte. »Es stimmt, dass die AAnn sehr beweglich sind, aber nicht einmal ein AAnn kann einem Hitzestrahl entkommen. Ihr Fleisch verbrutzelt beim Kontakt genauso wie das eines jeden Vssey.«
    Tvr-Vheequas Tentakel flatterten gequält, während der orangefarbene Hörkamm zuckte. »Das Gerede von versengtem Fleisch bringt mein Verdauungssystem völlig durcheinander.« Der pinkfarben schillernde obere Rand des Hörkamms lieferte die visuelle Bestätigung der Gefühlslage des Sprechers. »Ich denke, darin dürfte die Mehrheit der Vssey mit mir einer Meinung sein.«
    »Deshalb müssen wir uns mehr denn je bemühen, sie von der Notwendigkeit solcher Opfer zu überzeugen.« Lwo-Dvuum hüpfte zur Bekräftigung seiner Forderung auf und ab, wobei sich die vier vorstehenden Fleischlappen an der Basis seines Körpers kraftvoll zusammenzogen, um den Sprecher senkrecht in die Luft zu schleudern - allerdings nur zwei Dutzend Zentimeter hoch. Dennoch war es eine nachdrückliche physische Demonstration seiner Entschlossenheit.
    Tvr-Vheequa drehte sich, um die letzten Strahlen der untergehenden Sonne zu betrachten. Die Vorfahren der gegenwärtigen Betrachter hatten sich über Hunderte von Jahren an dieser Stelle versammelt, seit die große Stadt Skokosas während der Blüte der Guluu-Dynastie von Pandur Mwu-Umool IV gegründet worden war. Die Richtung, die die Diskussion des Zirkels einschlug, bereitete Tvr-Vheequa tiefes Unbehagen. Zwar erkannte der zögernde Vssey in den geäderten Kammern, die das Blut durch seinen Körper pumpten, die Weisheit in den Worten Lwo-Dvuums und Bno-Cassauls. Doch sie waren unbesonnen, wie all jene, die dem Knospenstadium noch nicht

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