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Flucht nach Faerie - Beil, J: Talisman-Kriege 1 - Flucht nach Faerie

Flucht nach Faerie - Beil, J: Talisman-Kriege 1 - Flucht nach Faerie

Titel: Flucht nach Faerie - Beil, J: Talisman-Kriege 1 - Flucht nach Faerie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason N. Beil
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waren.
    »Zu schade«, meinte Horren, als er die Koboldleichname betrachtete.
    »Was?«, fragte Landyn.
    »Dass sie alle tot sind. Es wäre lustig, ein paar von ihnen durch die Gegend zu werfen.«
    »Du hast eine merkwürdige Vorstellung von Spaß«, befand der Spielmann.
    Horren lachte. »Da hast du wohl Recht. Aber ich hatte schon so lange gegen nichts und niemanden mehr zu kämpfen, dass ich ein ordentliches Gefecht zu schätzen wüsste. Der Oger, den ich getötet habe, zählt kaum. Ich fürchte, ein Oger gegen einen Addin ist alles andere als ausgewogen.«
    »Dann wären vermutlich auch diese Kobolde keine besondere Herausforderung gewesen«, meldete sich Ara zu Wort.
    »Unterschätz sie nicht. Sie mögen klein und dumm sein, doch für gewöhnlich greifen sie in großen Gruppen an. Zusammen können sie den stärksten Krieger bezwingen, indem sie ihn durch ihre bloße Überzahl überwältigen. So an die hundert von ihnen wären für mich durchaus eine Herausforderung.«
    Jinn, der neben Kari ritt, drehte sich um und ließ ein Grinsen aufblitzen. »Ich würde dafür zahlen, das zu sehen, Addin.«
    Horren verdrehte die Augen. »Ihr Anderelben seid doch alle gleich.«
    Jinn lachte grölend, bis Kari ihn mit einem vernichtenden Blick bedachte.
    Sie ritten bis zum Einbruch der Dunkelheit und verfielen in den Reiseablauf, den sie sich auf dem Weg nach Bordonstett angeeignet hatten. Landyn und Horren tauschten den ganzen Tag lang Geschichten aus, Kari ritt schweigend voraus und hielt häufig inne, um die Spuren zu überprüfen. Jinn hielt sich abwechselnd dicht bei seiner Herrin und plauderte mit Ara. Nicht immer fielen die Gespräche derb aus, und Ara fand es zunehmend schwieriger, den kleinen Elben nicht zu mögen. Bisweilen schien er aufrichtig besorgt über ihr Wohlergehen zu sein.
    Mittlerweile war es fast zwei Wochen her, dass Alek, Sarah und Kraig in die Wälder geflüchtet waren und sich Ara nach Flussfurt begeben hatte. Es erschien ihr so viel länger. Ihr Leben war entwurzelt worden und mit Kräften in Berührung gekommen, die Ara nicht einmal ansatzweise verstand. Während sie vor sich hinritten, sprach sie ein Gebet zum Schutzgott der Bauern, der Fruchtbarkeit und der Einfachheit, dessen Wunden immerdar auf die Erde des Landes bluteten und gesunde Dinge in Hülle und Fülle wachsen ließ.
    Grok
, dachte sie bei sich,
bitte lass sie uns bald finden. Lass uns alle zusammen Faerie erreichen und ein neues Leben beginnen. Halte Salin von ihnen fern, ich flehe dich an!
    Nachdem sie das Nachtlager aufgeschlagen hatten, blickte Ara lange zu den Sternen empor und fragte sich, ob die Götter den Gebeten der Sterblichen wirklich lauschten. Sie hoffte es. Wenn sie je ein göttliches Eingreifen gebraucht hatte, dann zweifellos jetzt.
    Lukas konnte nicht sehen, wer ihn von hinten packte. Furcht durchflutete ihn, als es ihm nicht gelang, sich aus den kräftigen Armen zu winden, die ihn festhielten. Eine große, starke Gestalt trug ihn in eine Gasse, und eine raue Stimme murmelte: »Du solltest so spät nachts nicht durch die Straßen wandern, Spielmann. Das kann gefährlich sein.«
    Die kräftigen Arme schleuderten ihn zu Boden, und er schlug sich den Kopf an der Mauer eines der Gebäude an, zwischen denen sich die Gasse erstreckte. Mit vor Schmerzen zusammengekniffenen Augen starrte er einen der größten Männer an, die je auf ihn herabgeblickt hatten. Es war ein schwarzer Mann mit kurzem, dunklem Haar und gelblichen Zähnen, der ein eng anliegendes, blaues Hemd und eine weite, schwarze Hose trug. Bedrohlich ragte er über dem Spielmann auf.
    »Wer waren diese Leute, die Fragen über Maurer gestellt haben? Was wissen sie über Salin Urdrokk?«
    Verwirrt schüttelte Lukas den Kopf. »Was? Ich weiß nicht …«
    »Stell dich nicht dumm«, schnitt ihm der schwarze Hüne das Wort ab. »Du bist nicht der einzige Spitzel, den Salin in der Stadt hat. Er hat recht deutlich zum Ausdruck gebracht, dass jeder zu töten ist, der Fragen über Maurer oder andere stellt, die mit dem Burschen reisen.«
    »Also, ich …«
    »Halt den Mund. Weißt du nicht, wie man Befehle befolgt? Salin hat man zu gehorchen. Warum hast du sie nicht getötet oder, wenn sie zu stark für dich waren, Hilfe angefordert?«
    Lukas schauderte. Salin hatte ihm großen Reichtum versprochen, wenn er ihm diente. Er hatte ihm Frauen und die Aussicht darauf angeboten, zum größten Spielmann Tyridans, vielleicht sogar von ganz Eglacia aufzusteigen. Alles, was er

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