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Flucht nach Faerie - Beil, J: Talisman-Kriege 1 - Flucht nach Faerie

Flucht nach Faerie - Beil, J: Talisman-Kriege 1 - Flucht nach Faerie

Titel: Flucht nach Faerie - Beil, J: Talisman-Kriege 1 - Flucht nach Faerie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason N. Beil
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regelmäßigen Niederschlägen abhängig. Auch wenn man im Verlauf der Jahre eine grobe Bewässerungsanlage gebaut hatte, die klares Nass aus dem nördlichen Weißfluss auf die Felder leitete, sie war kein Ersatz für guten, steten Regen. Beim Gedanken daran, wie spärlich es in letzter Zeit in Bartambuckel geregnet hatte, hoffte er, die Wolken würden sich über sein Heimatdorf ergießen, aber nicht hier. Eingedenk des Unwetters auf den Ebenen von Naar entschied er, dass er das Reisen im Regen als keineswegs erstrebenswert empfand.
    Mit forschen Schritten marschierten sie durch den Vormittag. Lorn ging voraus, Kraig und Michael folgten ihm, und Alek bildete mit Sarah die Nachhut. Sie unterhielten sich kaum, denn nach den Wochen der Wanderung ging ihnen allmählich der Gesprächsstoff aus. Nur vereinzelt äußerte sich Sarah über ihre Erwartungen, was Faerie betraf. Sie schien aufgeregt darüber zu sein, dass sie ihrem Ziel mittlerweile so nahe waren. Wie Alek konnte sie es kaum erwarten, einen Ort kennenzulernen, an dem Magie als gewöhnlich galt, und waschechte Elben zu sehen. Einige Legenden berichteten von ihnen, doch nur wenige stimmten darin überein, wie sie wirklich waren. In der Begräbnisstätte waren sie zwar auf Statuen gestoßen, aber das war nicht dasselbe, wie Elben aus Fleisch und Blut zu begegnen.
    Am frühen Nachmittag erblickte Alek in der Ferne Baumreihen, die sich über den Horizont erstreckten. Die grasbewachsenen Hügel endeten allmählich, was bedeutete, dass sie Faerie in wenigen Meilen erreichen würden. Sein Herz schlug vor Freude schneller. Nun würde Salin sie bestimmt nicht mehr erwischen. Sie marschierten weiter und beschleunigten die Schritte. Die Luft rings um sie schien vor Spannung zu knistern. Alle in der Gruppe wirkten aufgeregt und hoffnungsvoll. Als sie sich den Bäumen näherte, ergriff Lorn das Wort, ohne die Geschwindigkeit zu verringern.
    »Sobald wir einen Fuß in diese Wälder setzen, wird man uns beobachten. Allerdings werden wir nicht sehen können, wer jede unserer Bewegungen verfolgt. Versucht nicht, sie anzusprechen; sie werden sich uns offenbaren, wenn sie bereit dazu sind. Überlasst mir das Reden, wenn es soweit ist. Sie kennen mich oder haben zumindest von mir gehört. Sofern sich die Dinge nicht völlig verändert haben, werde ich hier willkommen sein, und daher wird dasselbe für euch gelten.«
    Die anderen nickten zustimmend, außer Michael. Der Einsiedler sagte: »Auch mich kennt man hier, obwohl es lange her ist, dass ich zuletzt im Land der Elben war. Aber auch ich finde, dass Lorn für uns sprechen sollte. Mich wird man unter Umständen nicht mehr so freudig aufnehmen, wie es früher einmal der Fall war.«
    Bald befanden sie sich nur noch wenige hundert Schritte vom Wald entfernt, und Alek konnte kaum glauben, was er sah. Er schaute zu Sarah. Auch ihre Augen hatten sich vor Verwunderung geweitet. Sie begegnete seinem Blick, und die beiden lächelten breit, außerstande, ihrer Ehrfurcht anders Ausdruck zu verleihen. Dann richteten sie beide den Blick wieder auf die wundervollen, magischen Bäume, die immer näher rückten.
    Die Bäume waren hoch, wenngleich nicht höher als einige jener im Nordwald, aber sie wirkten gesünder als jene in Tyridan, ja sogar kraftstrotzender als jene im Addinhain. Die Blätter wuchsen groß und in satten Grüntönen ohne jegliches Rot oder Braun.
    Und jedes Blatt schien so vor Leben zu strotzen, dass Alek es förmlich spüren konnte. Die Äste wiesen ein tiefes, üppiges Braun auf, als ströme die Kraft der Erde geradewegs aus dem Boden in sie. Die Stämme waren dick, strahlten uralte Macht und Weisheit aus. Alek begriff zwar nicht, wie ein Baum von Macht und Weisheit erfüllt sein sollte, dennoch war dies der Eindruck, den der Anblick des Waldes vermittelte.
    Als sie zwischen die Bäume traten, vermeinte Alek, um die Blätter einen silbrigen Schimmer wahrzunehmen, doch als er hinschaute, war dieser verschwunden. Das Gefühl eines Schimmers jedoch blieb – eines unsichtbaren Lichts, dass er mit dem Herzen sehen konnte, silbrig und wunderschön wie das des Mondes. Der Schimmer erfüllte ihn, raubte ihm das Herz und gab ihm das Gefühl, er könnte ewig unter diesen Bäumen wandeln, ohne sich je wieder etwas anderes zu wünschen.
    Finger schnippten vor seinem Gesicht. Er schüttelte den Kopf und blinzelte, als erwachte er aus einem wundersamen Traum. Lorn sah ihm in die Augen, musterte ihn eindringlich. Als er feststellte, dass

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