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Flucht nach Faerie - Beil, J: Talisman-Kriege 1 - Flucht nach Faerie

Flucht nach Faerie - Beil, J: Talisman-Kriege 1 - Flucht nach Faerie

Titel: Flucht nach Faerie - Beil, J: Talisman-Kriege 1 - Flucht nach Faerie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason N. Beil
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und es gibt keine Landkarten, die den Weg beschreiben. Diese sanften Hügel erstrecken sich über viele Meilen; es ist etwa ein Tagesmarsch, bis uns wieder Wald umgibt. Aber die Wälder weiter nördlich sind anders als jene, die ihr gesehen habt. Dort sind die Wälder des Elbenvolks.«
    »Ich hab’s nicht eilig, wieder in einen Wald zu gehen«, sagte Kraig. »Ich will die Sonne, will ihre Wärme spüren.«
    Michael, der über die grasbewachsenen Hügel geblickt hatte, drehte den anderen den Kopf zu. »Wenn du die Wälder siehst, auf die wir zuhalten, wirst du deine Meinung ändern.« Damit setzte er sich über das kurze, dichte Gras in Bewegung.
    Als Lorn sich dem Einsiedler anschloss, folgten ihnen auch Alek und die anderen. Im weiteren Verlauf des Tages blieb der Wald in der Ferne hinter ihnen zurück. Die Hügel erwiesen sich als keineswegs steil, und der Tagesmarsch gestaltete sich einfach und friedlich. Büsche und kleine Bäume sprenkelten die Hänge von Zeit zu Zeit, doch überwiegend bestand der Pflanzenwuchs aus gesundem, grünem Gras. Gelegentlich erspähte Alek Vögel, die über den Himmel flogen oder in Bäumen nisteten, und manchmal hoppelten weiße Kaninchen durch die umliegende Wiese, abgesehen davon jedoch gab es kaum Anzeichen von Leben. Es war offensichtlich, dass dieser Weg selten von Menschen oder Tieren beschritten wurde.
    Alek hielt Sarahs Hand, was in ruhigen Zeiten zu tun er sich mittlerweile angewöhnt hatte. Wenn er sie betrachtete, verblüffte ihn zunehmend, wie wunderschön er sie fand. Die Verbrennungen, die sie in Faryn-Gehnah erlitten hatte, waren größtenteils verheilt, und ihre Haut war beinah so glatt und makellos wie immer. Die einzigen sichtbaren Rückstände des Feuers bildeten die dunklen Strähnen, wo die Flammen ihr Haar versengt hatten. Eigenartigerweise wirkte sie dadurch nur umso anziehender auf Alek.
    Auch seine eigenen Verletzungen klangen zufrieden stellend ab. Die Schnittwunde an seiner Seite von dem Koboldmesser spürte er seit Tagen nicht mehr, und nur eine lange, weiße Narbe war davon übrig. Von seinem Kopf hatte er an diesem Morgen den Verband entfernen können. Ein Schorf hatte sich darunter gebildet, doch Schmerzen hatte er kaum, und sein Haar verdeckte die Verletzung. Der Gedanke an das, was er erlitten hatte, ließ ihn nur noch breiter lächeln. In Anbetracht dessen, was er durchgemacht hatte, musste das Glück Groks mit ihm gewesen sein, dass er mit so wenig Schaden davongekommen war.
    Und nun waren die Unbilden beinah vorüber. Bereits am nächsten Nachmittag würden sie die Wälder des Volks der Elben erreichen. Alek konnte es kaum glauben. Mittlerweile fast drei Wochen lang waren sie über Ebenen, unter Bergen hindurch und durch Wälder marschiert. Er sehnte sich danach, sich in einer sicheren Zuflucht auszuruhen. Außerdem beschleunigte sich sein Herzschlag bei der Vorstellung, Elben zu begegnen – diesmal lebendigen.
    Der Rest des Tages verstrich rasch und ohne Zwischenfälle. Das Wetter blieb vorwiegend warm und sonnig. Erst am frühen Abend brauten sich aus dem Westen einige Wolken zusammen. Alek hoffte, es würde keinen weiteren Sturm geben. Unter dem zuziehenden Himmel breiteten sie ihre Decken aus und schlugen das Nachtlager auf.
    Wie üblich verbrachte Alek zwei Stunden damit, sich von Lorn schulen zu lassen. Seit dem Kampf im Dorf der Oger nahm er die Ausbildung noch ernster. Jedes Mal, wenn er das Schwert zog und die Formen übte, durchströmte ihn eine sonderbare Gefühlsmischung: Zorn über die Umstände, die ihn bewogen hatten, zu einer Waffe zu greifen; Besorgnis über die Kampfeslust, die er während der Auseinandersetzung mit den Ogern verspürt hatte; Stolz auf das Wissen, wie rasch er sich die Fähigkeiten aneignete, die Lorn ihm beibrachte; und regelrechte Verzückung bei der Vorstellung, sein neu erworbenes Können anzuwenden. Letzteres versuchte er zu unterdrücken, so oft es in ihm aufkeimte. Er wollte nicht noch einmal töten, und doch konnte er es gleichzeitig kaum erwarten, eine weitere Gelegenheit zu erhalten,
Flamme
im Kampf zu schwingen.
    Nach zwei Stunden harter Arbeit war Alek zu erschöpft, um noch etwas zu empfinden. Er schloss seine Übungen damit ab, dass er die sechs Formen, die er bislang kannte, vor und wieder zurück ausführte. Als er endlich fertig wurde, zitterten seine Muskeln. Er schaute zu Lorn auf, der kopfschüttelnd lächelte.
    »Du musst deine Aufwärtshiebe verbessern, und du legst immer noch zu viel Kraft

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